Freitag, 23. Dezember 2011

23.12.2011: Haiti: Weihnachtswunsch - eine Patenschaft

Mit jeder Postsendung und jedem zurückkehrenden Reisenden landen neue Patenschaftsanträge aus Gonaives auf unserem Schreibtisch, und regelmäßig erinnern uns unsere haitianischen Mitarbeiter an die vielen dringenden Fälle, die sie so gerne vermittelt sehen würden, weil sie immer wieder von den Eltern der Kinder mit ihrer Not konfrontiert werden und deren Enttäuschung miterleben, weil immer noch keine Patenschaft vermittelt werden konnte.







Für viele haitianische Kinder ist eine Patenschaft die einzige Chance, die Schule besuchen zu können.

So auch für Noelsine PAUL-EMILE, ein fünfjähriges Waisenkind. Ihren Vornamen verdankt sie dem bevorstehenden Weihnachtsfest (W. frz. = Noel), denn sie hat heute Geburtstag. Noeline hat keine Eltern mehr. Sie wurde von einer Frau adoptiert, die für mehrere Kinder sorgen muss, aber keine Arbeit hat und krank ist. So lebt die Familie aus dem Glauben, immer in Sorge um das Essen des nächsten Tages, da bleibt kein Geld für die Bezahlung von Schulgebühren übrig.





Möchten Sie Noelsine oder einem anderen haitianischen Kind mit einer Patenschaft das vielleicht größte Weihnachtsgeschenk seines Lebens machen? Melden Sie sich unverbindlich bei uns im Büro, das auch zwischen den Jahren täglich besetzt sein wird. (06341/823331 oder lebensmission@t-online.de)


Herzlichen Dank für Ihr Interesse an unserer Arbeit,
mit den besten Wünschen für ein gesegnetes Weihnachtsfest,
Barbara Knochel und Team

vom deutschen Büro der LEBENSMISSION e.V. "Jesus für Haiti"






























Mittwoch, 21. Dezember 2011

21.12.2011: Gonaives - das Warten geht weiter....

Ende November, noch während des Aufenthaltes der europäischen Besucher, sollten sie kommen, die sechs neuen kleinen Kinderdorfbewohner. Mit vereinten Kräften hatten die großen Mädchen "ihr" neues Haus renoviert und eingerichtet, tatkräftig unterstützt von ihren Kinderdorf-Brüdern. Inzwischen sind sie längst eingezogen, die Reisenden seit zwei Wochen wieder in Deutschland, doch immer noch warten die Kinderdorfkinder auf ihre neuen kleinen Geschwister.

Man könnte verzweifeln angesichts der allgegenwärtigen Not und der großen Zahl der hilfsbedürftigen Kinder in Gonaives, doch scheint es keine Möglichkeit zu geben, die bürokratische Mühle etwas schneller laufen zu lassen.


Auf unsere letzte Nachfrage hin, wie es denn nun aussieht, hat uns Enel Luxana, unser Verwaltungsleiter, nochmals den Sachverhalt geschildert:

Die Sozialbehörde hat beschlossen, einige Kinderheime zu schließen, die nicht den Mindestanforderungen an ein Waisenhaus entsprechen. Deshalb hat es den Heimen, die den Normen entsprechen, vorgeschlagen , Kinder aus den Häusern aufzunehmen, die geschlossen werden müssen.

Wir hatten uns beraten und entschieden, die von der Behörde vorgeschlagenen Kinder zu nehmen, unter der Voraussetzung, dass die Unterlagen dieser Kinder komplett sind (Anm.: denn diese Unterlagen gehören zu den Grundlagen, die die Behörde später von uns fordern wird), d.h. dass medizinischer Bericht, Lebenslauf, Geburtsurkunde, Kontaktdaten vorliegen, und dass das Kind von einem Verwandten oder Vormund gebracht wird, da es sich um Kinder aus einem Heim handelt.

Ich habe mich mit der Behörde in Verbindung gesetzt um diese Entscheidung mitzuteilen. Seitdem haben wir nichts mehr von ihr gehört......."

So geht das Warten weiter - wie gerne hätten unsere Kinder schon dieses Weihnachtsfest mit den "Neuen" gefeiert....

Samstag, 17. Dezember 2011

17.12.2011: Haiti - Ausbildung für Patenkinder

Insgesamt 4.400 USD konnten die Verantwortlichen unseres Patenschaftsprojektes in Gonaives inzwischen an Patenkinder auszahlen, denen durch diese Sonderspenden der Beginn, die Fortsetzung oder der Abschluss einer Ausbildung finanziert werden kann.

Mit allen diesen jungen Leuten - hier: Jesulène Christian, die eine Ausbildung zur Auxiliaire (Hilfskrankenschwester) beginnt - wurde ein Vertrag geschlossen, auf den sie wie die "Mission de Vie" sich stützen können.












Diese Unterstützung für Kinder, deren Paten ihnen bei den oft hohen Ausbildungskosten nicht helfen können oder die keine persönlichen Paten mehr haben, konnte vorerst nur für ein Ausbildungsjahr zugesagt werden. Wir hoffen, dass wir diese Maßnahme auch im kommenden Jahr fortsetzen und noch ausweiten können, sind dafür aber auf Sonderspenden angewiesen, die wir unter dem Stichwort "Ausbildungsfonds" auf unser Konto 22343 bei der Sparkasse SÜW in Landau (BLZ 548 500 10) erbitten. /(Schweizer Konto siehe nebenstehend)

Montag, 12. Dezember 2011

12.12.2011: HAITI - Neues aus Gonaives

Während man im Kinderdorf in Gonaives leider immer noch auf die neu aufzunehmenden Kinder wartet - wenn die haitianische Bürokratie einmal anläuft, dann arbeitet sie gründlich !! - , traf sich am vergangenen Samstag der europäische Vorstand der LEBENSMISSION in Teningen zu seiner regulären Sitzung.



Heinz und Helga Östreicher, an 7.12. wieder in Deutschland angekommen, berichteten ausführlich von ihrem Aufenthalt, der geprägt war von vielen Besprechungen mit dem leitenden Team und den Abteilungsleitern, von Einzelgesprächen mit den Mitarbeitern und Kindern, sowie von Besuchen bei anderen Hilfsorganisationen und der Botschaft und immer wieder Fahrten in die Hauptstadt um Dringendes zu erledigen.


Natürlich sind die Reisenden auch wieder, wie es jedem "Blanc" ergeht, von vielen Hilfesuchenden kontaktiert worden. Da gehen die Anträge von ein paar USD für die nächste Mahlzeit der Kinder (wo meist auch geholfen werden kann) bis zu vielen Tausend USD für den Unterhalt einer Schule, weil die armen Familien der Schüler das Schulgeld nicht aufbringen können.

Aufgrund der angespannten Lage der Missionskasse - die sich jedoch dank vielfältigen Engagements - HERZLICHEN DANK! - in den vergangenen Wochen etwas gebessert hat - können wir den wenigsten dieser Anträge entsprechen und leiten zur Zeit jeweils nur zweckgebundene Spenden weiter.


Kurz vor dem Ende ihres Aufenthaltes waren Heinz und Helga noch mit Dieufort Wittmer, Projektleiter von HABITAT-HT und seiner Familie im Süden Haitis unterwegs. Dieufort hat bereits einige Kandidaten für sein Hausbauprojekt kontaktiert, arme Familien, die seit dem Erdbeben vor bald zwei Jahren in Notunterkünften leben müssen. Wie erwartet bildet die Grundstücksfrage das Hauptproblem. Es kann kein Haus gebaut werden, wenn Gefahr besteht, dass hinterher der - nicht bedürftige - Eigentümer des Grundstückes auftaucht und die Familie verjagt. Aber in der vergangenen Woche konnte das Geld für den Bau eines Hauses nach Gonaives überwiesen werden, so dass umgehend mit dem Bau begonnen wird, wenn alle offenen Fragen mit den Antragstellern geklärt sind.


Zweckgebundene Spende für das Kinderdorf oder HABITAT-HT bitte unter Angabe des entsprechenden Stichwortes an:
Sparkasse SÜW in Landau (BLZ 54850010), Konto 22343 - Herzlichen Dank!



Dienstag, 6. Dezember 2011

06.12.2011: HAITI - Hilfe, die ankommt

Aus einem Bericht vder Krankenschwester Monika Jakob, die Anfang November mit Heinz Östreicher für vier Wochen nach Gonaives reiste und am 7. Dezember wieder zurück in Deutschland sein wird:


"Jeden Morgen von Montag bis Freitag treffen sich ca. 30 bis 35 meist sehr junge Frauen mit ihren Kleinkindern im Centre St. Joseph, einer katholischen Einrichtung unter der Leitung von Sr. Margaret, einer indischen Ordensschwester. Zusammen mit drei weiteren Schwestern, einem Physiotherapeuten, Lehreren und Erziehern führt sie eine Institution mit Schule, Kindergarten, orthopädischem Zentrum und versorgt und speist bedürftige Haitianer, wie die eingangs erwähnten Frauen und Kinder. Diese Frauen wurden entweder von ihren Männern verlassen oder hatten sich prostituiert um etwas Geld für das Nötigste zu bekommen. Dadurch ist bei ihnen die Krankheitsrate sehr hoch, wobei Aids und Geschlechtskrankheiten an erster Stelle stehen.



Nach einem morgendlichen Gebet bekommen sie wenn notwendig Medikamente für die Kinder oder es wird ein Arztbesuch vereinbart, die Kinder mit Behinderungen, meist Fehlstellungen der unteren Extremitäten, werden durch den Physiotherapeuten behandelt. Jetzt, in den Wochen meines dritten Einsatzes in Haiti, schaue ich mir die Kinder, die eventuell medizinische Hilfe benötigen an und berate dann mit Sr. Margaret, was wir tun können. Oft sind es nur kleine Brandverletzungen, Schürfwunden, Wundsein durch nasse Kleidung (weil die Mütter sich keine Windeln leisten können), Durchfälle, Erkältungen.....



All diese Hilfe wird durch Spenden des Ordens und das Pater-Rupprecht-Mayer-Zentrum in Regensburg erbracht.* Zur Zeit wird auf einem Gelände nicht weit von unserem Kinderdorf neu gebaut, ein großes Haupthaus, welches in der unteren Etage Therapieräume, Speisungsraum, Untersuchungsräume, in der oberen Etage Räume der Schwestern, Andachtsraum sowie ein Gästezimmer beherbergt.



Für mich ist es immer wieder ein gutes Gefühl, diesen hatiainischen Menschen etwas Hilfe und Unterstützung geben zu können, wobei die Kinder entweder sehr scheu oder sehr anhänglich sind, die Frauen mir auch schon vor Verzweiflung ihre Kinder zum Mitnehmen angeboten haben. Zuerst hat mich das sehr bestürzt, aber je mehr ich über diese Menschen erfahren, umso größer ist mein Verständnis für ihre Situation und Lebensumstände.


Die Zusammenarbeit mit den Schwestern - entstanden aus gegenseitigem Beistand in der Nothilfe (nach der Überflutung der Stadt 2008 und verstärkt nach dem letztjährigen Erdbeben) ist für mich auch jetzt wieder so herzerfrischend und gut, ich weiß jetzt schon, ich werde sie vermissen.






* Wer mehr über die Arbeit der Kleinen indischen Schwestern erfahren möchte: