Mittwoch, 26. Oktober 2011

26.10.2011: HAITI - Kalender, die helfen

Im Sommer dieses Jahres besuchte eine Gruppe junger Menschen von "Jugend mit einer Mission", Hamburg, für mehrere Wochen Haiti. Ihre Leidenschaft ist die Fotografie und ihr Wunsch, Gott mit dieser Gabe zu verherrlichen, indem sie Menschen eine Stimme geben, die keine Stimme in der Welt haben. Mit offenen Augen und offenem Herzen haben sie in Gonaives, St. Marc und Port-au-Prince den Kontakt zu den Haitianern gesucht, sie ihre Geschichte erzählen lassen und viele eindrucksvolle Fotos gemacht.

Aus diesen haben sie nun zwei großformatige (42 x 30 cm) Kalender zusammengestellt: "Gesichter der Zukunft" (ausschließlich mit Kinderfotos) und "Auf den zweiten Blick" (mit Fotos von Kindern, Erwachsenen und Eindrücken aus dem Land). Auf der Rückseite der Bilder ist jeweils kurz und prägnant die jeweilige Geschichte festgehalten.



Die 12 Kalenderblätter sind jeweils mit Kalendarium für 2012 und für 2013 versehen, so dass man sich zwei Jahre an den Kalendern erfreuen kann.

Sie kosten 30 EUR / Stück, zuzüglich Versandkosten (Aufgrund des großen Formates ist der Versand nur als Paket möglich) und können bestellt werden bei

Jugend mit einer Mission Hamburg, Auriekelstieg 39, 22850 Norderstedt / 040 30850116 / jmem-hamburg@web.de.
Vorrätig sind einige Kalender auch in unserem Büro in Landau (Anschrift siehe nebenstehend) und beim 1. Vorsitzenden der Lebensmission, Heinz Östreicher, in Teningen (07641/42071)
Mit dem Erlös aus dem Verkauf der Kalender soll einem blinden Mann, den die Gruppe in St. Marc traf, ein Dach für seine nur aus vier Wänden bestehende Hütte finanziert werden.

Montag, 24. Oktober 2011

24.10.2011: Haiti - 20 Monate nach dem Erdbeben

(Zum Stand der Camps für die Erdbebenopfer - aus dem letzten Bericht der UN über die Situation der "displaced persons" / September 2011):

- Etwa 36 % der ursprünglich 1,5 Mio in den Camps und Zeltlagern Untergekommenen leben noch immer dort.
- Die Zahl der Camps wurde von Juli bis September 2011 von 894 auf 802 reduziert, die Zahl ihrer Bewohner von 594.811 auf 550.560. Offensichtlich verlassen immer weniger Menschen in vergleichbaren Zeiträumen die Lager, eine Folge des Mangels an adäquaten Unterkünften und der allgemeinen Armut.
- Von den 802 bekannten Camps befinden sich 75 % auf Privatgrundstücken.
- Fast 60% aller Campbewohner konzentrieren sich auf 61 große Lager, die jeweils mehr als 500 Haushalte beherbergen.
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(Die Schlagzeilen des letzten OCHA-Berichtes (21.09.-18.10.11)):
- In den Lagern für die "displaced persons" verschlechtert sich die Situation im Hinblick auf sanitäre Einrichtungen und Wasserversorgung dramatisch.
- Starke Regenfälle im September und Oktober führen zu gestiegenen Ausbrüchen der Cholera.
- Jeder zweite Haitianer hat nicht genug zu essen.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

20.10.2011: Haiti - neuer Premierminster vereidigt

Am Dienstag, 18. Oktober 2011, hat Präsident Michel Martelly seinem neuen Premierminister, dem bisherigen UN-Beamten Garry Conille den Amtseid abgenommen. Gleichzeit wurden alle Minister der neuen Regierung ernannt. In seiner Antrittsrede versprach Conille, sich nach Kräften für eine gute Zusammenarbeit mit dem Parlament zu engagieren, in dem die Regierung von Martelly nur über eine verschwindende Minderheit verfügt.

Für Mittwoch hatte die außerparlamentarische Opposition zu Protesten gegen die weitere Anwesenheit der MINUSTAH-Truppen in Haiti aufgerufen.

20.10.2011: Haiti - weltweit am stärksten von der Cholera betroffen

Nach Angaben internationaler Gesundheitsexperten ist die Infektionsrate in Haiti höher als in Ländern wie Bangladesh und der demokratischen Republik Kongo, obwohl Haiti bis vor einem Jahr cholera-freies Terrain war.
Grund dafür ist die nach wie vor schlechte Gesundheitsversorgung und der allgemein schlechte Gesundheitszustand der haitianischen Bevölkerung.
Verschärft wurde die Situation in den letzten Wochen durch die starken Regenfälle. Wie zu Beginn der Epidemie kam es erst lokal in ländlichen Gebieten zu erneuten verstärkten Ausbrüchen der Krankheit, die schließlich landesweit auftragen und auch die Städte erfassten. Neben dem Trinkwasser ist offensichtlich vor allem der Straßenverkauf von Lebensmitteln ein Übertragungs-Risiko für Cholera.

Dienstag, 18. Oktober 2011

2011: (Büro-)Alltag in Haiti

(vom Versuch, einen einfachen Text als email-Anlage nach Europa zu versenden - aus einer Nachricht vom 17.10.):

"......Bin völlig frustriert - nach mehrstündigem Herumprobieren zusammen mit Dieufort und Download und fehlgeschlagener Installation wegen fehlerhafter Datei und fertiger Druckerpatrone, die natürlich hier in Gonaives nicht zu bekommen ist, haben wir schliesslich aufgegeben. Werde morgen versuchen von Eliette aus auszudrucken und hier dann einzuscannen und als PDF-Datei anzuhängen.Heute war wieder mal so ein Tag, von dem ich das Gefühl habe überhaupt nichts geleistet zu haben. (Da lobe ich mir Marmeladekochen: da siehst du am Ende was Du geleistet hast und kannst dich befriedigt zurücklehnen)....Saget ich es evtl schon mal? Ich hasse Computerarbeit!!!Gute Nacht, Helga"

Montag, 17. Oktober 2011

17.10.2011: MINUSTAH-Mandat für Haiti verlängert

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat das Mandat der MINUSTAH für Haiti einstimmig um ein weiteres Jahr verlängert. Damit geht der Einsatz der multinationalen Truppe bereits in sein achtes Jahr, mit der Option auf weitere Verlängerung.
Die Truppen sollen von 12.000 auf 9.000 Mann reduziert werden, wobei ein Drittel Polizeikräfte sind.
Als Hauptaufgabe sieht die MINUSTAH, deren Einsatz aufgrund anhaltender Vorwürfe wegen unverantwortlichen Handelns (Ausbruch der Cholera, Vergewaltigungen etc.) immer umstrittener wird, den Kampf gegen die Gewalt und den Schutz der Zivilbevölkerung, vor allem von Frauen und Kindern.
Vom haitianischen Staat wird erwartet, dass er mehr und mehr Verantwortung für die Stabilität im Land übernimmt und umgehend einen neuen Fünfjahresplan für die Entwicklung einer funktionsfähigen nationalen Polizei aufstellt.

Sonntag, 16. Oktober 2011

16.10.2011: Aus dem Hausbauprojekt HABITAT-HT in Gonaives

".................
Es ist somit ein wesentlich aufwendigerer Haushaltsalltag und wir freuen uns jetzt schon auf unsere Campingwaschmaschine, die sich in unserem Container auf einem Boot befindet.
Zugleich ist es sehr schön zu beobachten, wir hier während der vielen Arbeiten Gemeinschaft gelebt wird: Wäschewaschen ist immer ein lustiges Beisammensein und da alle zur gleichen Zeit verschiedene Orte fegen, winkt man sich bereits einen Morgengruß zu.
Und mal ehrlich. vor 2 Generationen sah es in Deutschland auch nicht allzu viel anders aus - Ausnahme ist und war sicherlich die Hitze und das häufige Duschen, aber alles andere kennen unsere Großeltern sicher auch ........"

(aus dem Blog von Familie Wittmer aus Gonaives - lesen Sie den vollständigen Bericht auf http://www.habitat-ht.blogspot.com/)

Donnerstag, 13. Oktober 2011

12.10.2011: Hausbau in Haiti

aus dem Blog von
Mittwoch, 12. Oktober 2011

Der erste Mauerstein
Heute wurde der erste Mauerstein gelegt ... ok, noch nicht von einem Haus, sondern von unserer neuen Küchenzeile. Die 15 Jahre alten Pressspanplatten hatten sich in ihre Einzelteile zerlegt und so manchem ungewollten Mitbewohner Zuflucht gewährt. So haben wir entschieden eine neue Küchenzeile zu mauern, was den haitianischen Gepflogenheiten und Kochgewohnheiten am ehesten entspricht. Die HABITAT-HT Leitung, bestehend aus Dieufort (Dipl.Bauingenieur, Zimmermann), Guirlo (haitian. Architekt) und Frantz (haitian. Schreiner), nahmen zudem die ersten Planungen der anstehenden Bauaufträge auf, u.a. soll ein Kinderheim in Gonaives errichtet bzw. fertiggestellt werden. (Martina Wittmer)

Mittwoch, 12. Oktober 2011

12.10.2011: Die Cholera lässt Haiti nicht los

Nach letzten Meldungen des haitianischen Gesundheitsministeriums sind in den vergangenen 12 Monaten fast 6.500 Menschen an der Cholera gestorben, mehr als 440.000 erkrankten daran. Und es scheint kein Ende abzusehen zu sein: So berichten "Ärzte ohne Grenzen" von einem sprunghaften Anstieg der Neuerkrankungen in der Hauptstadt Port-au-Prince, wo es zur Zeit wöchentlich 850 neue Cholera-Fälle gibt, gegenüber 250 vor ein paar Wochen. Zurückgeführt wird dieser Anstieg auf die Regenzeit in dem Karibikstaat, die dazu führt, dass verunreinigtes Wasser sich schneller und weiter ausbreitet.

Gonaives:


AFPROG führt weiter seine Sensibilisierungs- und Hilfs-Kampagnen gegen die Krankheit durch, denn noch immer gibt es nicht wenige Haitianer, die noch nie etwas von der Cholera und wie sie sich davor schützen können gehört haben.


Und ADBP baut weiter Latrinen - Romel Aristilde schrieb uns dazu heute:

"Ich danke euch und allen Spendern für euer Verständnis und eure Anteilnahme und dass ihr wirklich an die Menschen unseres Viertels denkt. Nach wie vor müssen viele von ihnen ihre Notdurft auf der blanken Erde verrichten, und immer noch ist die Cholera allgegenwärtig. Diejenigen, bei denen wir eine Toilette in der Nähe ihres Hauses bauen können, sind überglücklich. Momentan kostet eine Latrine, für die wir sehr tief (15 m) graben, 7.000 haitianische Dollar (ca. 870 USD). Vielen Dank für jeden Bau, den ihr uns ermöglicht!"Spenden für AFPROG und ADBP oder unter dem Stichwort "Cholera" leiten wir ohne Abzug direkt nach Haiti weiter.
(Spendenkonto: 22343 bei der Sparkasse SÜW in Landau (BLZ 548 500 10) - Schweizer Konto siehe nebenstehend)

Sonntag, 9. Oktober 2011

09.10.2011: Haiti/Gonaives: Kennen Sie schon den neuen HABITAT-HT-Blog?



In ihrem eigenen Blog berichten Martina und Dieufort Wittmer über ihr neues Leben in Gonaives, ihre Familie und die Arbeit des Bauprojektes HABITAT-HT. Schauen Sie mal rein:




......Heute morgen lief ich durch unser Haus und wünschte mir andere Vorhänge dran (das Blumenmuster ist nicht so ganz mein Ding). Im weiteren Tagesverlauf begegnete ich 3 Frauen, deren Säuglinge nicht altersgemäß entwickelt sind und die zugefüttert werden müssten, da die Mütter nicht genügend Milch haben, oder die Babys schlecht trinken (ein negativer Kreislauf). Alle 3 haben nicht die finanziellen Möglichkeiten, Milchpulver zu kaufen. So kehre ich abends nach Hause, betrachte die Vorhänge und finde sie gleich auf Anhieb schöner. Der Stoff für solch Banalitäten wird ein Kind für einen Monat sättigen und seine Entwicklung hoffentlich anhaltend beeinflussen.Die Prioritäten verschieben sich eben in einem Land wie Haiti... und eines Tages kehren wir ver-rückt zurück nach Deutschland :-) (Auszug HABITAT-HT-Blog v. 08.10.)


Ausführliche Informationen über das Bauprojekt finden Sie unter:


Und wenn Sie das Projekt oder Familie Wittmer gerne finanziell unterstützen möchten: Ihre Spenden unter dem Stichwort "Habitat" leiten wir gerne nach Haiti weiter.

(Konto 22343 bei der Sparkasse SÜW in Landau (BLZ 548 500 10) / CH-Konto siehe nebenstehend)



Samstag, 8. Oktober 2011

08.10.2011: Haiti/Gonaives: Angekommen !

Helga Östreicher und Familie Wittmer sind gut in Gonaives angekommen.


Helga flog bereits am Sonntag, 02.10., von Frankfurt über St. Domingo nach Port-au-Prince, und erledigte in der haitianischen Hauptstadt zunächst noch einige Einkäufe und einen Arztbesuch mit Kinderdorf"kind" Linda Béliard.


Dieufort, Martina, Idiani und Charline Wittmer, die drei Tage später die gleiche Route nahmen, waren froh, als sie mit ihren Unmengen von Gepäck und Projekt-Material in Gonaives ankamen, wo sie inzwischen dabei sind, es sich im Haus Nr. 15, wie das ehemalige Lehrwerkstatt-Wohnhaus und Guesthouse inzwischen offiziell heißt, häuslich einzurichten, während Helga vorübergehend ihr Domizil im Bürohaus aufgeschlagen hat, bis die Aufstockung von Haus 15 durch die Baugruppe fertig gestellt ist. Wir hoffen, dass dieser Bau möglichst schnell realisiert werden kann (großes - auch finanzielles - Gebetsanliegen!), denn Wand an Wand mit den Büros, mitten im Gelände wohnt es sich doch sehr unruhig.

Wittmers werden in den kommenden zwei Jahren auch in einem eigenen Blog über ihren Aufenthalt in Haiti und die Arbeit von HABITAT-HT berichten:

Mittwoch, 5. Oktober 2011

05.10.2011. Haiti - Martelly, ein Ministerpräsident, Schülerhilfe und Hausbau

Garry Conille, 45-jähriger Mediziner und ehemaliger Mitarbeiter des früheren US-Präsidenten Bill Clinton während dessen Zeit als UN-Sondergesandter für Haiti, hat die zweite Hürde auf dem Weg in das Amt des Premierministers Haitis genommen: Nach den Abgeordneten stimmten auch 17 der 20 Senatoren für den dritten Kandidaten von Präsident Michel Martelly.
Nun steht Conille noch eine Vertrauensabstimmung beider Parlamentskammern bei der Vorstellung seiner politischen Pläne bevor, dann könnte - mehr als fünf Monate nach der Amtseinführung des Präsidenten - etwas Bewegung in die haitianische Politik kommen.
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Am 3. Oktober hat in Haiti das neue Schuljahr begonnen - mit einem Monat Verspätung, aber das ist in diesem Land in den letzten Jahren schon fast zur Normalität geworden.142.000 Schulanfänger soll es geben, für deren Einschreib-Kosten eine nationale Stiftung unter Federführung von Präsident Martelly aufkommen will. Für alle übrigen Schüler hofft man auf Hilfe duruch Schenkungen Bill Clintons, der kürzlich 1,25 Mio USD für das haitianische Bildungssystem in Aussicht stellte.
**********************Heute Abend fliegt Familie Wittmer - Dieufort, Martina, Idiani und Charline - zum zweiten Mal in diesem Jahr nach Haiti. Doch während die Reise im Februar noch der Erkundung diente, hat die Familie jetzt ihre Zelte in Europa abgebrochen und siedelt für voraussichtlich zwei Jahre nach Gonaives über, um das von Dieufort entwickelte Hausbauprojekt HABITAT-HT voran zu bringen.

Spenden für das Hausbauprojekt oder Familie Wittmer erbitten wir unter dem Stichwort "HABITAT-HT" auf unser Konto bei der Sparkasse SÜW in Landau (BLZ 548 500 10), Kto. 22343
(Schweizer Konto siehe nebenstehend)









Dienstag, 4. Oktober 2011

Haiti: Hilfe für die Erdbebenopfer bleibt wichtig

Die am 17. September in Bötzingen gesammelten Spenden werden nach Abzug der Kosten (an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Wein-, Kaffee-, Brötchen- etc.-Sponsoren!) für Hilfsmaßnahmen zugunsten der Erdbebenopfer eingesetzt, wenn Monika Jakob nächsten Monat in Gonaives sein wird.