Unser haitianischer Direktor Walner Michaud spricht in seinem aktuellen Wochen-Bericht mehr von Gefahren, die in dem instabilen innenpolitischen System Haitis begründet sind:
"Die politische
Situation des Landes ist in den letzten Tagen ein wenig schwierig, die
Beteiligten wollen keine Konzessionen machen, die Wahlen, die schon längst
hätten stattfinden sollen, stecken noch in einer Sachgasse. Es gibt ein Datum
(2. Montag des Januar 2014), der mit dem Beginn der parlamentarischen
Sitzungsperiode in Haiti übereinstimmt. Der Präsident erklärt, dass er das
Parlament (die zweite Macht im Staat) auflösen wird, und das Parlament
bestätigt, dass es, wenn der Präsident sich dem Parlament zum Beginn der
Sitzungsperiode nicht stellt, ihn als zurückgetreten ansehen wird. Am Montag
gab es Verhandlungen zwischen diesen beiden Kräften mit Hilfe der religiösen
Führer als Mediatoren. Es liegt also Hoffnung in der Luft, wenn sie jedoch
nicht zu einer Einigung kommen, sind in den kommenden Tagen große politische
Unruhen im Land zu erwarten. Momentan ist es in der Stadt Gonaives, abgesehen
von einigen Unruhe-Tagen an der Fakultät für Recht und
Wirtschaftswissenschaften in der letzten Woche, relativ ruhig, aber die
Stadt wird nicht ausgenommen sein, wenn sich die Situation im Land
verschlimmert."
In knapp vier Wochen will Helga Östreicher zum ersten Mal in der Geschichte der LEBENSMISSION mit einer kleinen Gruppe von Paten zu einer geführten Reise nach Haiti aufbrechen. Wir hoffen, dass dieses Projekt nicht durch politische Wirren zum Scheitern gebracht wird, und vor allem, dass die Haitianer, die doch so stark auf Hilfe von außen angewiesen sind, nicht durch Machtspielchen ihrer Politiker von dieser Hilfe abgeschnitten werden.
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