Herzlichen Dank an
alle Paracetamolspender und Geldgeber für Hilfe gegen das Chikungunyafieber!
Der Chikungunyavirus hat das gesamte Kinderdorf, alle
Mitarbeiter und alle Patenschaftsfamilien infiziert. Eine solche Epidemie hat
Haiti noch nicht gesehen: es wird niemand verschont. Der Präsident Michel
Martelly hat einen neuen Geländewagen als Preis ausgerufen für die haitianische
Person, die nachweisen kann, dass sie nicht am Chikungunyafieber erkrankt ist.
Bisher wurde diese wohl noch nicht gefunden.
Problematisch ist der langwierige Krankheitsverlauf und die
vielfältigen Symptome. Am ersten Tag treten Gliederschmerzen auf und es kommt fast
zu Gelenkstarren, daraufhin folgen mehrere Fiebertage. Manche haben sogleich
mit Übelkeit und Magen-Darm-Problemen zu kämpfen, andere erst Wochen nach dem Fieber. Sehr häufig treten
Hautirritationen, Juckreiz, Hautschwellungen und Rötungen auf. Hiergegen half
keinerlei Medizin. Das effektivste Mittel war im Meerwasser zu baden und sich
mit Kernseife zu waschen. Manche haben sich mit Schnaps und Zitrone
eingerieben, um den Juckreiz zu lindern. Nun ist die Fieberwoche in meiner
eigenen Familie bereits 4 Wochen her. Dennoch haben wir immer wieder mit
Folgesymptomen zu tun: Hautirritationen, Magen-Darm-Problemen, der anhaltenden
Müdigkeit und Schmerzen in Füßen und Händen wie ein Rheumapatient.
Wenn ich mich so umblicke, es geht allen Anderen genauso. Es
variiert ein wenig. Doch leider gibt es auch Einzelfälle, bei denen das Fieber
mehrmals auftritt. Gerüchte besagen nun, dass das Virus bis zu 6 Monaten im Körper bliebe.
Die vielen
Paracetamolspenden wurden hier sehr sehr dankbar empfangen!
Leider wurde sehr schnell falsches Paracetamol produziert
und auf der Straße verkauft, als es in den vom Staat zertifizierten Apotheken
nicht mehr erhältlich war. An diesen Falschprodukten sind bereits mehrere
Menschen gestorben, auch Kinder sind betroffen. Es bleibt mir unbegreiflich,
wie ein Mensch aus reinem eigenen Profit heraus solch ein Risiko eingehen kann,
doch leider sind solche Wege gerade in Haiti sehr einfach, da es an Kontrolle
beim Verkauf mangelt. An jeder Straßenecke werden irgendwelche Pillen ohne
Verpackung zum Verkauf angeboten.
Inzwischen hat Chikungunya auch Frankreich erreicht. Auch
wenn wir es Euch allen nicht wünschen, so hoffen wir doch gleichzeitig auf eine
fachlich fundiertere Aufklärung über diese Krankheit durch Europa.
Ihre Spenden kamen
zur rechten Zeit an und waren eine sehr große Hilfe für viele Menschen! Herzlichen Dank!
Martina Wittmer