Montag, 30. Juni 2014

30.06.2014: Zur Chikungunya-Situation in Haiti.....

....erreichte uns heute folgendes email von Martina Wittmer, mit dem sie und wir uns allen bedanken, die uns Medikamente zur Verfügung gestellt oder mit Medikamenten-Spenden bedacht haben:

Herzlichen Dank an alle Paracetamolspender und Geldgeber für Hilfe gegen das Chikungunyafieber!
Der Chikungunyavirus hat das gesamte Kinderdorf, alle Mitarbeiter und alle Patenschaftsfamilien infiziert. Eine solche Epidemie hat Haiti noch nicht gesehen: es wird niemand verschont. Der Präsident Michel Martelly hat einen neuen Geländewagen als Preis ausgerufen für die haitianische Person, die nachweisen kann, dass sie nicht am Chikungunyafieber erkrankt ist. Bisher wurde diese wohl noch nicht gefunden.

Problematisch ist der langwierige Krankheitsverlauf und die vielfältigen Symptome. Am ersten Tag treten Gliederschmerzen auf und es kommt fast zu Gelenkstarren, daraufhin folgen mehrere Fiebertage. Manche haben sogleich mit Übelkeit und Magen-Darm-Problemen zu kämpfen, andere erst  Wochen nach dem Fieber. Sehr häufig treten Hautirritationen, Juckreiz, Hautschwellungen und Rötungen auf. Hiergegen half keinerlei Medizin. Das effektivste Mittel war im Meerwasser zu baden und sich mit Kernseife zu waschen. Manche haben sich mit Schnaps und Zitrone eingerieben, um den Juckreiz zu lindern. Nun ist die Fieberwoche in meiner eigenen Familie bereits 4 Wochen her. Dennoch haben wir immer wieder mit Folgesymptomen zu tun: Hautirritationen, Magen-Darm-Problemen, der anhaltenden Müdigkeit und Schmerzen in Füßen und Händen wie ein Rheumapatient.
Wenn ich mich so umblicke, es geht allen Anderen genauso. Es variiert ein wenig. Doch leider gibt es auch Einzelfälle, bei denen das Fieber mehrmals auftritt.
Gerüchte besagen nun, dass das Virus bis zu 6 Monaten im Körper bliebe.

Die vielen Paracetamolspenden wurden hier sehr sehr dankbar empfangen!
Leider wurde sehr schnell falsches Paracetamol produziert und auf der Straße verkauft, als es in den vom Staat zertifizierten Apotheken nicht mehr erhältlich war. An diesen Falschprodukten sind bereits mehrere Menschen gestorben, auch Kinder sind betroffen. Es bleibt mir unbegreiflich, wie ein Mensch aus reinem eigenen Profit heraus solch ein Risiko eingehen kann, doch leider sind solche Wege gerade in Haiti sehr einfach, da es an Kontrolle beim Verkauf mangelt. An jeder Straßenecke werden irgendwelche Pillen ohne Verpackung zum Verkauf angeboten.

Inzwischen hat Chikungunya auch Frankreich erreicht. Auch wenn wir es Euch allen nicht wünschen, so hoffen wir doch gleichzeitig auf eine fachlich fundiertere Aufklärung über diese Krankheit durch Europa.
Ihre Spenden kamen zur rechten Zeit an und waren eine sehr große Hilfe für viele Menschen!
Herzlichen Dank!
Martina Wittmer

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