Dienstag, 18. Januar 2011

17.01.2011: Wie geht es weiter in Haiti?

Gestern machte sich J.M. Insulza, der Generalsekretär der OAS, auf den Weg nach Haiti. Mit Ministerpräsident Préval, Premierminister Bellerive und Vertretern der Wahlkommission will er eine Lösung für die Wahlkrise finden. Unmittelbar nach der Übergabe des OAS-Berichtes an die haitianische Regierung, dem zufolge Jude Célestin, der Kandidate der Regierung, nur durch Wahlbetrug an die zweite Stelle der Stimmabgaben rückte, war die für Februar geplante Stichwahl erneut auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Dies würde bedeuten, dass Prüval weiterhin im Amt bleibt, was wiederum die internationalen Hilfsgelder blockiert und den Wiederaufbau des Landes verzögert.

Ein Treffen mit Jean-Claude Duvalier, der 25 Jahre nach seiner Flucht nach Frankreich nach Haiti zurück gekehrt ist, ist nicht vorgesehen. "Baby Doc" Duvalier wurde bei seiner Ankunft von einer Gruppe von Anhängern stürmisch begrüßt.
Nun muss sich Haiti nicht nur mit den Folgen von Erdbeben, Cholera und missglückten Präsidentschaftswahlen herumschlagen, sondern sich zusätzlich noch mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen. Nach Ansicht von Menschenrechts-Vertretern ist die Rückkehr von Duvalier zum jetzigen Zeitpunkt eine zusätzliche Katastrophe für das Land. Es müsse unbedingt einen Prozess gegen ihn geben wegen der Verstoße gegen die Menschenrecht während seiner fünfzehnjährigen Regierungszeit, um das Bild Haitis als Staat, in dem Unrecht nicht verfolgt wird, nicht zu verstärken.

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