Schon Wochen vorher hatte in Gonaives das große Putzen und Schmücken eingesetzt, was die Stadt in diesem Jahr doch Haupt-Veranstaltungsort der großen Karnevals-Umzüge, und erwartete aus diesem Anlass nicht nur Zigtausende Landsleute aus allen Ecken Haitis, sondern auch den Staatspräsidenten persönlich.
Überall in der Stadt wurden riesige, kostenpflichtige, Tribünen aufgebaut und Standflächen für unzähliche kleine Stände vermietet. An den Karnevalstagen zogen dann zahlreiche große und kleine Umzugswagen durch die Straßen. Alles war bunt und laut und voll und voller Musik und feiernder, tanzender Menschen.
Unsere Vorstands-Reisenden, die sich über die Feiertage im Kinderdorf aufhielten, berichteten: "Ein Fest der Farben und Aktionen, Musiker, Künstler, dazu der kaum zu ertragende Lärm von Alarmsirenen, Musik aus Lautsprechern, dass der ganze Körper vibriert und das Trommelfell zu platzen droht - die Stadt kocht...... Massen von Menschen, dass man sich nicht einmal umdrehen kann (wenn einem z.B. Geld aus der verdeckten Tasche gestohlen wird, wie es einer Mitreisenden passierte)..... Was bei uns als Mittelalterfest schön inszeniert wird, ist hier in Haiti pure archaische Realität...."
Aber es fiel ihnen auch auf, dass an diesen Tagen ausnahmsweise mal Arme und Reiche ohne Unterschied gemeinsam feiern konnten und dass dieses gemeinsame Veranstaltungs-Projekt alle Schichten der Stadt gemeinsam tätig werden ließ, so dass Vieles möglich war, was man den Gonaivern gar nicht zugetraut hätte.
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