Mittwoch, 13. Januar 2010

Naturkatastrophe: Erdbeben in Port-au-Prince

07.02.2010
Bilder von der Essensausgabe in Gonaivess:
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06.02.2010
"Täglich kommen so viele Menschen, viele kennen wir persönlich, und ich könnte nur weinen aufgrund ihrer Geschichten. Da ist der junge Mann, der in einer Lehre als Automechaniker war. Seine Schule in Port-au-Prince ist eingestürzt, er hatte das Schulgeld für das ganze Jahr schon bezahlt, jetzt war alles umsonst. Seine Mutter lebt in PaP auf der Straße, weil auch ihr Haus einstürzte. Oder eine unserer früheren Kindermütter, die beim Erdbeben gerade mit ihren beiden Kindern zu Besuch bei ihrer Mutter in der Hauptstadt war. Sie haben das Erdbeben überlebt, aber die alte Frau hat alles verloren, und tagelang waren sie ohne Hilfe und hatten auch kein Geld für die Fahrt nach Gonaives. Aber es schimmert immer wieder Hoffnung durch....." (Heinz Östreicher)

Es ist unseren Mitarbeitern wichtig, dass diese Hoffnung nicht betrogen wird. Jeder einzelne Haitianer, der Hoffnung hat und für seine Zukunft und die Zukunft seines Landes kämpft, ist wichtig.
Deshalb fließt gerade jetzt, wo drei unserer ehemaligen Langzeitmitarbeiter, die Land und Leute in- und auswendig kennen (Foto: Thomas Schaffner während seiner aktiven Zeit beim Einkauf auf dem Markt) , auch viel Geld in Einzelfallhilfen für betroffene Familien. Wir als kleines Werk können nicht flächendeckend Gutes tun, wie es manche der großen Organisationen vor allem in Port-au-Prince versuchen, aber wir können neben den beiden größeren Projekten der Essensausgabe und der Wasseraufbereitungsanlage gerade mit solchen kleinen Hilfen den Haitianern zeigen, dass sie es wert sind, dass man ihnen hilft. Wir danken Ihnen von Herzen, dass Sie uns durch Ihre Spenden diese Möglichkeit geben.

Esther Revolte schickte die ersten Fotos von der Essensausgabe bei ihrem Waisenheim. Nicht nur die von ihr betreuten Kinder (Foto), auch weitere 300 Menschen aus der Nachbarschaft im stark zerstörten Carrefour haben durch diese regelmäßige Versorgung mit Nahrung eine große Sorge weniger.
Spendenkonto:
Sparkasse SÜW in Landau, BLZ 548 500 10
Konto 22343, Kennwort "Nothilfe Haiti"
(IBAN + SWIFT-BIC sowie Schweizer Kontonummer siehe nebenstehend)
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05.02.2010
Eine weitere große Flüchtlingsgruppe aus Port-au-Prince ist in Gonaives eingetroffen. Sie wird von der befreundeten Gemeinde des Franzosen Patrice Derrouche betreut. Eine Teilgruppe kann das leerstehende Theoriegebäude der Lehrwerkstatt beziehen.

Günter Rinklin, der in den 90er Jahren die Schreiner-Lehrwerkstatt auf dem Missionsgelände aufgebaut hat, fliegt nächste Woche zu einem zehntägigen Einsatz mit CARITAS Intl. nach Haiti. Sein Einsatzort wird Léogane sein. Im Gepäck wird er neben vielen Krücken auch drei gesponsorte Laptops für die Mitarbeiter in Gonaives haben, um den organisatorischen Großeinsatz rund um die verschiedenen Hilfsprojekte zu erleichtern.

Eliette Jean-Beauplan hat erste Fotos von der Zusammenstellung und Verteilung der Hygiene-Kits geschickt, die alle mit "AFPROG" (Eliettes Frauen-Organisation in Gonaives) und "Allemagne" (Deutschland) beschriftet sind. Danke allen, mit deren wir ihr diese schnelle Hilfe für die Verletzten aus Port-au-Prince in den Gonaiver Krankenhäusern ermöglichen konnten.













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03.02.2010
Am Vortrag fuhren die Reisenden nach Port-au-Prince; sie trafen sich zunächst zu Korrdinierungsgesprächen mit Karlheinz Wittmer in Titanyen, nördlich der Hauptstadt, wo das größter der fünf Speisungsprogramme gestartet wird. Nachschubprobleme mit den Lebensmittelrationen konnten besprochen und geklärt, Finanzmittel für den Zukauf weiterer Lebensmittel in Gonaives übergeben werden.

Anschließend Besuch bei Esther Revolte's Waisenhaus in Carrefour. Das Haus hat nicht nur selbst Schäden erlitten, auch im Innern ist vieles kaputt gegangen und muss ersetzt werden. Esther erhielt Hilfsgelder für die notwendigen dringenden Anschaffungen und eine Wagenladung voll Lebensmittel. Die Versorgung der Menschen in diesem armen Viertel, vom Flughafen aus gesehen am gegenüberliegenden Ende der Stadt gelegen, erfolgt auch drei Wochen nach dem Erdbeben mehr oder weniger nur über Privatinitiativen und kleine, oft seit Jahren vor Ort tätige Hilfswerke - oder noch überhaupt nicht.....

Der haitianische Staat beginnt wieder zu funktionieren - zum Teil mit eher negativen Auswirkungen für die Hilfsmaßnahmen: So konnte ein Mitarbeiter von "Convoy of Hope" eine größere Medikamentensendung nicht wie bisher problemlos aus dem Zoll holen, sondern erhielt den Bescheid, er möge doch in zwei Wochen wieder kommen....

Eine Bestätigung der Ankündigung, dass zumindest in den Provinzstädten der Schulunterricht Anfang Februar wieder aufgenommen werden sollte, liegt uns noch nicht vor. Dafür ein dringender Aufruf, den Flüchtlingskindern in Gonaives den Schulbesuch für den Rest dieses Schuljahres zu finanzieren, damit sie das Jahr nicht verlieren. Diese Chance, den Kindern ein Stück weit die Rückkehr zur Normalität zu ermöglichen, wollen wir nutzen und warten momentan auf genaue Zahlen hinsichtlich der Aufnahmekapazität im Kindergarten auf dem Missionsgelände, in der unterstützten Grundschule "Freinet Célestin" und weiteren Schulen der Stadt, sowie zu den voraussichtlichen Kosten.







4. Klasse der Grundschule "Freinet Célestin"

Spendenkonto:
Sparkasse SÜW in Landau, BLZ 548 500 10
Konto: 22343, Kennwort "Nothilfe Haiti"
(Spendenkonto SCHWEIZ: siehe nebenstehend)

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01.02.2010 Aus dem Bulletin der haitianischen Regierung vom 28. Januar 2010: Schadensbilanz:
112.405 Tote / 361 Vermisste / 196.595 Verletzte / 1,2 Mio Obdachlose / 262.901 Menschen, die an anderen Orten Zuflucht gesucht haben, davon 62.573 im Departement Artibonite (Gonaives) - In den ersten 14 Tagen nach der Katastrophe wurden in 20 Hospitälern der Hauptstadt (bestehenden Krankenhäusern und Not-Ambulanzen wie z.B. im Fußballstadion) 40.885 Verletzte behandelt - etwa 1,8 Mio Schulkinder betroffen - knapp 1/2 Mio Menschen mit Lebensmittelrationen versorgt, davon 60 % in Port-au-Prince, 40 % außerhalb der Stadt - die Errichtung von Camps außerhalb der Hauptstadt verläuft strukturiert, allerdings fehlt es an Zelten......









Nach einem weiteren Besuch in den überfüllten Krankenhäusern der Stadt (Foto) treffen sich Heinz Östreicher und Thomas Schaffner morgen in Port-au-Prince mit Karlheinz Wittmer, um die Aufgaben des gesamten Speisungsprogrammes an fünf Orten in Haiti zu koordinieren und die nächsten Lebensmittellieferung für Gonaives abzuholen

Die Essensausgabe auf dem Missionsgelände erfolgt familienweise. Eine weitere Ausgabestation bei den Krankenhäusern ist in Planung.

Jede Hilfe wird dankbar entgegengenommen. Gleiches berichtete uns auch ein aus Port-au-Prince zurück gekommener Arzt, der die Geduld, Höflichkeit und Dankbarkeit der vielen Menschen, die stunden- und tagelang unter teils großen Schmerzen vor der kleinen Ambulanz, in der er mit seinen Mithelfern unter primitivsten Umständen behandelte und amputierte, ausharren mussten, nur bewundern konnte.

Die Wasseraufbereitungsanlage ist bestellt, ein Betrag von 22.000 USD kann dafür angewiesen werden. Die Banken funktionieren inzwischen soweit wieder, dass auch größere Beträge abgehoben werden können, was unsere Arbeit vor Ort wesentlich erleichtert.

Spendenkonto: Sparkasse SÜW in Landau, BLZ 548 500 10 Konto: 22343, Kenntwort: "Nothilfe Haiti"
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30.01.2010
Ein erstes Telefonat mit Heinz Östreicher in Gonaives. Er berichtet, dass die Stadt Gonaives auf den ersten Blick einen ganz normalen Eindruck vermittelt, aber sobald man mit den Menschen in Gespräch kommt, springt einem die große Not entgegen, die überall herrscht: Es gibt kaum eine Familie, die nicht Angehörige in Port-au-Prince verloren hat und/oder den eigenen Mangel mit mehreren Verwandten teilt, die aus der Hauptstadt nach Gonaives geflohen sind.
Schier unerträglich die Situation in den Krankenhäusern, wo die Verletzten, die keine Angehörigen in der Stadt haben, sich selbst überlassen bleiben. Außer mit den Hygiene-Kits, mit deren Verteilung vor zwei Tagen begonnen wurde, sollen sie nun auch mit einer Grundausstattung an Geschirr und Kleidung, und vor allem mit Essen und Wasser versorgt werden.
Die Wasseraufbereitungsanlage ist bestellt, sie wird von einem Ortsansässigen installiert und gewartet werden, der selbst mit einer ähnlichen Anlage bereits erstklassiges Trinkwasser herstellt und verteilt.
Die Essensausgabe auf dem Missionsgelände ist gut angelaufen, die Menschen zeigen sich dankbar und sehr diszipliniert. CARE unterstützt die Maßnahme mit zusätzlichen Lebensmitteln, mit denen die gelieferten Notrationen ergänzt und variiert werden können.
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29.01.2010
Betende Hände, ein weinendes Haiti, und "Wir brauchen Hilfe" hat jemand auf diese Mauer in Port-au-Prince gesprayt (Foto: VB/Nehemia). Danke, dass wir mit der Hilfe vieler treuer und neuer Spender ein bisschen von dieser Hilfe nach Haiti bringen können. Auch wenn es nur ein kleiner Tropfen auf den heißen Stein ist, viele Tropfen vieler internationaler Organisationen und Helfer werden den Stein des haitianischen Leids lindern.




















Dankbar sind wir auch, dass die Co-Finanzierung unseres Speisungsprogramms durch die Bundesregierung nun wohl doch erfolgen wird; so bleibt mehr Raum für zusätzliche Hilfsprojekte in "unserer" Stadt Gonaives, wo die Essensausgabe bereits angelaufen ist (Foto rechts) und mit dem Einkauf der einzelnen Bestandteile der Hygiene-Kits auf dem Markt der Stadt heute begonnen wurde. Heinz Östreicher, 1. Vorsitzender der Lebensmission, schreibt dazu aus Gonaives: "In den Gonaiver Krankenhäusern wurden alle bisherigen Patienten auf die Straße gesetzt, um den Schwerverletzten aus Port-au-Prince Platz zu machen. Da sind sie nun, ohne jemanden, der sie versorgt (im Krankenhaus zu sein bedeutet in Haiti, von einem Arzt behandelt zu werden und auf einem unbezogenen Bett zu liegen - alles andere obliegt den Angehörigen /d.Red.) und ohne die grundlegendsten hygienischen Bedarfsartikel, die gerade in Haiti mit seinen vielen Infektionskrankheiten so wichtig sind."





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28.01.2010
Aus einem email unseres haitianischen Sekretärs im Gonaiver Missionsbüro von heute:
".... es ist schon so, dass nach wie vor alle Augen auf Port-au-Prince gerichtet sind, und niemand auf die vielen Menschen achtet, die die Hauptstadt verlassen und in die Provinzstädte kommen. In unseren Krankenhäusern gibt es viele Kranke, die aus Port-au-Prince kommen. Auch die Gonaiver selbst brauchen Hilfe, denn sie müssen ihre Verwandten aufnehmen, die in der Hauptstadt gelebt haben. Bei mir sind zum Beispiel mein Bruder, meine Schwester und meine Großmutter untergekommen.
Viele Menschen hier waren auch abhängig von dem Verdienst, den einer aus der Familie in Port-au-Prince hatte. Nur so konnten sie das Schulgeld für die Kinder aufbringen.Es wird deshalb jetzt wohl viele Kinder in Gonaives geben, die die Schule nicht mehr bezahlen können. Der Unterricht soll am 17. Februar wieder beginnen. Es wäre deshalb sehr wichtig, wenn wir die Möglichkeit hätten, für solche Kinder das Schulgeld zu bezahlen. Aber eine richtige Untersuchung dazu kann man erst machen, wenn die Schulen wieder öffnen. Es wäre aber auf jeden Fall eines der besten Mitteln, und gerade den Kindern zu helfen.
Ich habe auch gehört, dass es jetzt in der Stadt viele Kinder gibt, die keine Eltern mehr haben. Ich werde dazu Genaueres herausfinden..........
..........In der Mikrokreditkasse ist leider nicht mehr viel Geld, weil ich in letzter Zeit viele Kredite erneuern musste. Aber ich freue mich, dass ihr auch darin eine Möglichkeit seht, den Haitianern zu helfen. Bitte prüft, wie ihr mehr Spenden für diese Kasse bekommen könnt. Ich werde in der Zwischenzeit die Anträge neuer Kunden prüfen. Diese Arbeit möchte ich aber nicht überstürzt machen, denn nur diejenigen, die wirklich in Not sind und diese Starthilfe dringend benötigen, sollen sie bekommen. Bienné"

Bienné geht in seinen Überlegungen schon über die akute Katastrophenhilfe hinaus: Jetzt gilt es noch, erste Hilfe nach dem Erdbeben zu leisten: Die vielen Verletzten nicht sterben, und alle Überlebenden nicht verhungern zu lassen. Diesen ersten Schritt gehen wir mit, z.B. mit dem jetzt angelaufenen Speisungsprogramm und Hygiene-Kits für die Erdbebenopfer in den Gonaiver Krankenhäuser. Später werden zweite, dritte und viele weitere Schritte folgen müssen, um Haitis Überleben zu sichern - Schulbildung für die Kinder und Arbeitsmöglichkeiten für die Erwachsenen gehören mit Sicherheit dazu. Danke, Bienné!

Spendenkonto:
Sparkasse SÜW in Landau, BLZ 548 500 10
Konto: 22343, Kennwort: "Nothilfe Haiti"

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27.01.2010
Haiti ist schon wieder auf dem Rückzug aus der Berichterstattung der Medien, obwohl die eigentliche Hilfe für das Land jetzt erst beginnen kann und muss. Es ist nicht damit getan, die zerstörte Stadt Port-au-Prince von Leichen zu reinigen und die geborgenen Verletzten zu versorgen und eine Zeitlang zu ernähren. Diese Menschen brauchen Perspektiven, für sich persönlich wie auch für ihren Staat.

Auch bei uns im Landauer Büro der Lebensmission wird es ganz allmählich etwas ruhiger, während wir auf erste Eindrücke und Anweisungen unserer Reisenden warten. Die drei ehemaligen Mitarbeiter um unseren 1. Vorsitzenden Heinz Östreicher und die befreundete Krankenschwester sind Dienstag am späten Abend (Ortszeit) in Gonaives eingetroffen. Thomas Schaffner wird sich heute direkt auf den Weg nach Port-au-Prince zur deutschen Botschaft machen, um sie anzumelden und innerhalb des vom THW organisierten Netzwerks aller deutschen Hilfsorganisationen zu aktivieren.

Die mitgenommenen Gelder werden direkt zur gezielten Einzelfallhilfe verwendet, die Vorarbeiten zur Installation der Wasseraufbereitungsanlage begonnen.
Herzlichen Dank an dieser Stelle den zahlreichen Breisgauer Spendern, die mit ihrer Aktion "Wir helfen Haiti" die Gelder für diese Anlage zur Verfügung stellen, die nicht nur durch das Speisungsprogramm den Flüchtlingen aus Port-au-Prince zugute kommt, sondern langfristig auch zur Wasserversorgung des Armenviertels rund um unser Missionszentrum genutzt werden kann.

Wir danken auch allen, die sich zur Übernahme einer Kinder-Patenschaft entschlossen haben. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir derzeit nur Kinder aus Gonaives vermitteln können, deren Anträge uns schon länger vorliegen. Bis hinsichtlich der aus Port-au-Prince gekommenen Familien geklärt ist, ob sie auf Dauer in Gonaives bleiben, wird es noch eine Weile dauern. Unsere Mitarbeiter sind aber darüber informiert, dass sie in solchen Fällen für die Kinder dieser Familien vorrangig Patenschaftsanträge ausfüllen uns uns zusenden sollen.

Dolson und Berdtline, zwei Gonaiver Kinder, die schon lange auf eine Patenschaft warten












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25.01.2010
In die letzten Reisevorbereitungen für die vier Nothelfer hinein kommt die Negativ-Nachricht, dass das Auswärtige Amt das von Volker Baumann für NEHEMIA und LEBENSMISSION ausgearbeitete und bereits angelaufene Ernährungsprogramm nicht wird mitfinanzieren können. Die deutschen Hilfsgelder sind bereits alle vergeben. Auch wenn dies bedeutet, dass die Kosten zu einhundert Prozent von unseren beiden Werken getragen werden müssen: Dieses Programm zur Versorgung von 17.000 Menschen über mehrere Monate wird durchgeführt!

Ebenso die bereits geplanten zusätzlichen Hilfsmaßnahmen in und für "unsere" Stadt Gonaives, wo unsere Reisenden schnell und effektiv auf die realen Auswirkungen der Not, die die Massenflucht der obdachlosen und oft verletzten Menschen aus Port-au-Prince mit sich bringt, reagieren können.
Am Mittwoch werden die Reisenden von Mitarbeitern aus Gonaives an der nördlichen Grenze zur dominikanischen Republik abgeholt. Die Fahrt wird zusätzlich zum Einkauf von Diesel und Verbrauchsgütern für Kinderdorf und Erdbebenopfer genutzt werden.

Spendenkonto:
Sparkasse SÜW in Landau, BLZ 548 500 10
Konto 22343, Kennwort "Nothilfe Haiti"
Bitte helfen Sie mit, damit das für Gonaives, Titanyen, Port-au-Prince, Carrefour und Léogane geplante Ernährungsprogramm nicht gekürzt werden muss! Danke!
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23.01.2010
Heinz Östreicher, der 1. Vorsitzende der LEBENSMISSION, seine Frau Helga, Thomas Schaffner, der zwei Jahre die Arbeit in Gonaives leitete, und eine deutsche OP-Schwester werden am Dienstag nach Haiti fliegen.
Ihre Aufgaben: Koordinierung der Hilfsmaßnahmen in Gonaives mit den anderen internationalen Organisationen, Installation einer Wasseraufbereitungsanlage zur Versorgung von Kinderdorf, Beherbergten und Nachbarschaft, Versorgung der Verletzten auf dem Gelände, im Stadtviertel, ggfs. Mithilfe (der Krankenschwester) in den Hospitälern der Stadt, Nahrungsmittelausgabe etc. etc.
Ende der Woche folgt Karlheinz Wittmer als Koordinator für das gesamte Ernährungsprogramm von Gonaives bis Léogane.

Konkrete Hilfe:
Nahrungsmittel-Rationen für 8.000 Mahlzeiten wurden nach Gonaives geschickt, um das Speisungsprogramm für die Bedürftigen starten zu können.
Über Eliette Jean-Beauplan und ihr Gonaiver Frauenprojekt AFPROG werden zunächst 200 Hygiene-Kits an Erdbebenopfer in den drei Gonaiver Krankenhäusern ausgegeben. Ein solches Kit beeinhaltet : Handtücher, Laken, Seife, Zahnbürste und -pasta, Hautcreme, Papiertücher, Desinfektionstücher, Wasseraufbereitungtabletten etc.
Über das Patenschaftsbüro läuft mit dem vergangene Woche von dem Katastrophenhelfer mitgenommenen Geld gezielte Einzelfallhilfe an: Die Mitarbeiterinnen berichten, dass sie das Missionsgelände kaum noch verlassen können, so groß ist die Zahl der verzweifelten Menschen, die um Hilfe (Lebensmittel, Wasser, Kleidunge, kleine Geldbeträge zum Kauf dieser Dinge) bitten.

Letzte Informationen aus dem THW-Büro Haiti (Das THW koordiniert über ein Netzwerk die Hilfsmaßnahmen der deutschen Organisationen):
- Flughafen PaP weiterhin überlastet (Vorlaufzeit für Flüge 2 Wochen)
- ein Pier im Hafen wieder in Betrieb genommen
- Treibstoffvorräte im Land für maximal 2-3 Wochen
- Banken beginnen wieder zu arbeiten, das Mobilfunknetz wird sukzessive wieder aufgebaut
- Wasserverteilung mit Konzentration auf Camps und Krankenhäuser aufgenommen
- Die haitianische Regierung bittet alle Hilfsorganisationen auch außerhalb von PaP aktiv zu werden


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22.01.2010
Volker Baumann ist auf der Rückreise aus Haiti am Freitagabend wieder in der Dominikanischen Republik eingetroffen. Anfang der Woche informiert er Karlheinz Wittmer, ehemaliger Haiti-Mitarbeiter und Geschäftsführer der Lebensmission, über die Aufgaben des anlaufenden Nahrungs-Programms. Karlheinz Wittmer wird anschließend direkt für einige Wochen als Koordinator nach Haiti ausreisen.
Parallel dazu werden nächste Woche drei weitere haitierfahrene Mitarbeiter nach Gonaives reisen, um dort zusätzliche Hilfsprojekte in die Wege zu leiten.

Die Not ist groß. Eine Mitarbeiterin des Patenschaftsbüro berichtete telefonisch über die Situation in den Krankenhäusern, die mit Menschen aus Port-au-Prince überfüllt sind, um die sich niemand kümmert (Im Normalfall erfährt ein Patient im Krankenhaus die medizinische Versorgung durch das Personal, die Pflege und Ernährung obliegt den Angehörigen). Auch ein großes ehemaliges Waren-Lager einer internationalen Organisation sei von Verletzten aus der Hauptstadt "besetzt". Die Mitarbeiterin bat dringend um ein Sonder-Budgets, um spontan auf die Not reagieren und Hilfesuchenden helfen zu können. Internationale Hilfe ist ihrer Aussage nach noch absolut keine in Gonaives eingetroffen.

Es haben sich bereits viele Patenkinder im Büro gemeldet. In den nächsten Tagen wird das deutsche Büro eine Liste aller nicht in Gonaives wohnhaften Kinder nach Haiti senden, damit die Mitarbeiter sich bei deren Familien nach ihrem Ergehen erkundigen können. Wir bitten alle Paten um etwas Geduld.

Die Banken in Gonaives haben erstmals geöffnet, jedoch den Auszahlungsbetrag pro Kunde und Tag auf 2.500 USD beschränkt. Die Lebensmittelvorräte für Kinderdorf und Beherbergte konnten zunächst aus dem Bargeldbetrag, den Volker Baumann mit nach Haiti brachte, ergänzt werden. Mit 2.000 USD aus den Spenden für die Erdbebenopfer , die er ebenfalls direkt noch zur Verfügung stellen konnte, wird das Speisungsprogramm für Gonaives schnellstmöglich gestartet. Spendenkonto:
Sparkasse SÜW in Landau, BLZ 548 500 10,
Konto 22343, Kennwort: "Nothilfe Haiti"
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21.01.2010
Die Hilfe läuft an
Mit Unterstützung einer amerikanischen Non-Profit-Organisation ("Convoy of Hope"), die containerweise Nahrungsrationen zur Verfügung stellt, und des Auswärtigen Amtes Berlin startet eine voraussichtlich dreimonatige Essensausgabe an mehr als 15.000 Bedürftige in Léogane (50 km westlich von Port-au-Prince - 2.000 Personen), Titanyen (20 km nordwestlich von Port-au-Prince - 11.000 Personen), Carrefour (Stadtteil von Port-au-Prince, Ausgabe über das Waisenhaus von "Mama Esther" - 300 Personen) und Gonaives (2.000 Personen).
Zusätzlich zu den 7,3 cbm Medikamenten, die am Freitag in Port-au-Prince eintreffen sollen und die an eine medizinische Station in Carrefour und an ein Krankenhaus in Tabarre (nordöstlich der Hauptstadt) weitergeleitet werden, wird eine weitere Medikamentensendung in Auftrag gegeben. Darin enthalten: eine Sendung der dringend benötigten Arzneien und Verbandsmaterialien für Gonaives.

Aus Gonaives selbst erreicht uns heute die Nachricht, dass die Banken in den nächsten Tagen wieder voll funktionieren sollen, erste Bankaktivitäten habe es bereits gegeben. So können wir jetzt die ersten Hilfsgelder direkt nach Gonaives überweisen, zur Deckung der Kosten für die Verpflegung der beherbergten Menschen aus Port-au-Prince, dem Ausgleich der enormen Preissteigerungen aller Waren und dem Einkauf von Medikamenten, Nahrung, Wasser und Kleidung zur Verteilung an die Erdbebenopfer.

Unser herzlicher Dank gilt allen, die uns durch ihre schnelle Spende geholfen haben und helfen, die benötigten Gelder zur Verfügung zu stellen!

In eigener Sache:
Wir sind dankbar für jeden Anruf und jedes email, mit dem Sie uns Ihre Anteilnahme zeigen; auch für jeden Tipp, wie wir noch öffentlichkeitswirksamer arbeiten können. Aber nicht alles ist umsetzbar, mehr als arbeiten geht auch bei uns nicht. Es müssen Prioritäten gesetzt werden: Die Organisation der Hilfe für die haitianische Bevölkerung und die Abstimmung mit anderen Hilfswerken hat Vorrang.
Im Gegensatz zu den großen Organisationen können wir nicht auf einen Lagerbestand an Hilfsgütern und ein Finanzpolster zurückgreifen, sondern sind auf die jetzt eingehenden Spenden für die Erdbebenopfer angewiesen, die schnell, effektiv und unbürokratisch den Betroffenen zukommen sollen. Es geht uns nicht darum, dass WIR möglichst viele Spenden erhalten, es geht allein um die Hilfe für Haiti.
Es ist uns wichtig, zeitnah und umfassend über den Stand der angelaufenen Hilfsmaßnahmen zu informieren. Bitte haben Sie dafür Verständnis, wenn das nicht immer so klappt, wie auch wir uns das wünschen.
Ein Letztes: Aufgrund der aktuellen Notlage verzögert sich der Versand für die Zuwendungs- Bestätigungen 2009. Einzelne Bestätigungen können in dringenden Fällen separat ausgestellt und zugeschickt werden.
Barbara Knochel (Büroleitung)
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20.01.2010
Am Vormittag ein kurzes email des Katastrophenhelfers vor Ort aus Port-au-Prince: Am Donnerstag wird eine erste Verteilaktion anlaufen, es wird dringend ein europäischer Projektverantwortlicher für längere Zeit und Geld benötigt.
Um 6 h Ortszeit/ 12 h MEZ dann die schreckliche Nachricht in den Medien über ein Nachbeben der Stärke 6,0, das Epizentrum lag etwa 60 km westsüdwestlich der Hauptstadt. Bis zum späten Abend war von Deutschland aus keine Verbindung per Internet oder Telefon zu Volker Baumann oder die ihn begleitenden Haitianer zu erhalten, doch konnten die Gonaiver Kollegen im Laufe des Nachmittags einen der Mitarbeiter erreichen und informierten uns, dass alle wohlauf sind. Die neuerlichen Erschütterungen, die auch in Gonaives noch zu spüren waren, versetzten die traumatisierten Haitianer in große Panik, richteten aber nach ersten Mitteilungen keine weiteren größeren Schäden in Port-au-Prince an.

Der zunächst noch vermisste, aus dem Kinderdorf in Gonaives stammende, Student, hat sich endlich gemeldet. Es geht ihm gut. Allerdings kam gleichzeitig die Nachricht, dass es drei weitere Ehemalige gibt, die sich zum Zeitpunkt des ersten Erdbebens in der Hauptstadt aufgehalten hatten, und über deren Ergehen bis jetzt niemand etwas weiß.
Auch über diejenigen Patenkinder, die in Port-au-Prince zur Schule gingen oder studierten, liegen keine neuen Informationen vor. Jeder Pate wird sofort informiert, wenn unsere Gonaiver Patenschaftsmitarbeiter etwas über seinen Schützling in Erfahrung bringen können.

Spendenkonto für die Katastrophenhilfe in Port-au-Prince und die ebenso dringende Nothilfe in Gonaives, wo es für immer mehr aus der Hauptstadt Flüchtende immer weniger Nahrung, Medikamente etc. gibt:
Sparkasse SÜW in Landau, BLZ 548 500 10
Konto 22343, Kennwort: "Nothilfe Haiti"



Fotos: GONAIVES - die Tankstellen sind leer, Benzin wird gallonenweise am Straßenrand verkauft - zum dreifachen Preis
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19.01.2010
Kurz-Info von Volker Baumann aus Port-au-Prince: Chaos, Verkehr, kein Telefon, kein Benzin;
Besichtigung des Waisenhauses in Carrefour: beschädigt, kann aber wieder aufgebaut werden; erstes Treffen mit Esther Revolte.
Mehrere emails der Gonaiver Mitarbeiter: "Was können wir tun? Die Krankenhäuser hier in der Stadt sind überfüllt mit Flüchtlingen aus Port-au-Prince: Offene Wunden, Quetschungen, Arm- und Beinbrüche - es wird in nächster Zeit viele Amputierte geben in Haiti." und von Eliette Jean-Beauplan, die sich mit ihrer Organisation AFPROG vor allem um benachteiligte Frauen kümmert: "Es fehlt in den drei Gonaiver Krankenhäusern an allem: Verbandsmaterial, Handschule, Tetanusspritzen, Antibiotikum. Bitte helft uns, an die Frauen aus Port-au-Prince, die nichts mehr haben, Hyghiene-Kits zu verteilen, mit Seife, Waschlappen, Zahnbürste, Zahnpasta, Papiertüchern, Waschpaste, Desinfektionsmittel, Wasseraufbereitungstabletten." Ein solches Kit kostet 1.500 Gourdes, etwa 25 EUR.
Volker Baumann bestätigt, dass diese Berichte der Einschätzung des Auswärtigen Amtes entsprechen, dass die Probleme sich in die Provinz verlagern. Dort soll die Hilfe des AA ansetzen.


















(Foto: Überlebende des Erdbebens, die aus einem eingestürzten Kirchengebäude in Carrefour gerettet wurden und im Kinderdorf der Lebensmission untergekommen sind; sie sind traumatisiert und nicht in der Lage, sich in einem mehrstöckigen Haus aufzuhalten)
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18.01.2010
Heute, 1.00 h MEZ / 19.00 h Ortszeit am Montag: Die Reisenden sind in Port-au-Prince und an ihrer ersten Kontaktadresse angekommen!
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17.01.2010
Unsere Hoffnung, dass Esther Revolte mit ihren Waisenkindern Carrefour nur verlassen hat, um sie nicht möglichen Risiken durch die Nachbeben auszusetzen, scheint zerschlagen zu sein. Es ist ihr gelungen, erstmals ein kurzes Telefonat mit Deutschland zu führen. Die Verbindung war sehr schlecht, es war aber herauszuhören, dass das Haus, in dem die 30 Jungen und Mädchen ein neues Zuhause gefunden hatten, nicht mehr steht. Diese Kinder brauchen eine neue Heimat, ob an alter Stelle in Carrefour oder woanders - unsere Hilfe ist gefragt.
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16.01.2010
Wir sind froh und dankbar, dass Volker Baumann auch für uns nach Port-au-Prince geht, um Klarheit über die Lage dort und die Hilfsmöglichkeiten zu bekommen. Aber unsere Sorgen und Gebete begleiten ihn, denn es wird, wie er selbst sagt, einer seiner schlimmsten Einsätze werden. Und er ist ein sehr erfahrener Katastrophen-Helfer.
Flexibilität bis zuletzt ist im Hinblick auf das letzter Stück der Reise gefragt. Taxi? Mietauto? Voraussichtlich werden Volker und die beiden jungen Haitianer mit einem öffentlichen Bus einreisen müssen, da die dominikanischen Grenzer vermehrt Schwierigkeiten machen. In Haiti werden sie sich mit zwei Mitarbeitern aus Gonaives treffen und gemeinsam weiterfahren. Was erwartet sie?
Nicht nur von unseren eigenen Mitarbeitern aus Gonaives, auch von Kontakten anderer Organisationen kamen vermehrt Meldungen, dass auch in Gonaives die Situation immer schwieriger wird. Die Krankenhäuser sind bereits mit Menschen aus Port-au-Prince überfüllt, es fehlen Ärzte und Medikamente. Auch auf dem Markt macht sich der fehlende Nachschub aus der Hauptstadt bereits bemerkbar, es gibt so gut wie nichts mehr zu kaufen. Wer keine Vorräte hat, muss hungern - der Großteil der Bevölkerung. Wie lange die Vorräte des Kinderdorfes reichen werden, in dem bereits wesentlich mehr Menschen verpflegt werden müssen als normalerweise, lässt sich nicht abschätzen. Es müssen schnell Mittel und Wege gefunden werden, die Stadt mit dem Lebensnotwendigsten an Nahrung, Wasser, Benzin etc. zu versorgen.
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15.01.2010
Die Nachrichten, die allgemeine Situation in Port-au-Prince betreffend, werden immer dramatischer. Die Medien berichten ausführlich darüber..... Auch aus Jacmel, einer Küstenstadt ganz im Süden des Landes, gibt es inzwischen Bilder von zerstörten Häusern...
Eine Gruppe ehemaliger Kinderdorfkinder, die in Port-au-Prince noch gemeinsam in einem gemieteten Haus wohnten, ist gestern in Gonaives eingetroffen. Nur von einem der Studenten hat bislang niemand etwas gehört. Wir hoffen, dass es ihm nur nicht möglich ist, sich zu melden.
Volker Baumann wird sich am Sonntag Abend, wenn er in Santo Domingo landet, mit zwei Söhnen unseres haitianischen Leiters treffen, die ihn auf der Fahrt nach Port-au-Prince begleiten und vor Ort unterstützen werden. Da wir nach wie vor nicht wissen, ob Das O.S.E.-Haus noch existiert, haben wir ihm weiteren Kontakt zu "Fondation Haiti" vermittelt, einer kleinen, als Privatinitiative engagierter Haitianer entstandenen Organisation, die um Hilfe, vor allem medizinischer Art, für die von ihr betreuten 80 Kinder gebeten hat.
Wir helfen, wo wir können.
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14.01.2010
7 cbm Medikamente wurden auf den Weg nach Port-au-Prince geschickt, an Esther Revoltes Adresse, obwohl wir nach wie vor nicht wissen, ob ihr Waisenhaus in Carrefour noch existiert.
Volker Baumann hat seinen Flug nach Santo Domingo gebucht und den Transfer auf dem Landweg nach Port-au-Prince geregelt. Wir unterstützen ihn, wo wir können und hoffen, dass es ihm gelingt, in dem herrschenden Chaos ein ähnlich effizientes Speisungsprogramm auf die Beine zu stellen, wie 2004 in Gonaives.

Schlechte Nachrichten brachten unsere Mitarbeiter aus Port-au-Prince mit zurück. Da war zum einen der Schock, das selbst zu sehen, hören und riechen, was im Fernsehen doch so weit weg scheint; da war zum anderen die Einsicht, in dem, was von der Stadt übrig ist, nicht wirklich gezielt einzelne Personen finden zu können; aber es war zum dritten auch die Bestätigung, dass Guimps und Sophonie, langjährige Mitarbeiter von Jonas M'Butu in der Seminararbeit und als solche oftmals zu Gast im Kinderdorf gewesen, zu den Opfern des Erdbebens gehören.

















Die Mitarbeiter in Gonaives sehen sich ersten Anfragen gegenüber, ob Obdachlose aus Port-au-Prince aufgenommen werden können.

Danke für alle bisherigen Anrufe, emails, Ermutigungen, Ideen und Spenden, die zu einhundert Prozent den Erdbebenopfern zugute kommen werden. Sobald konkret Gelder fließen, werden wir über die einzelnen Projekte berichten.
Spendenkonto:
Konto 22343 bei der Sparkasse SÜW in Landau, BLZ 548 500 10
Kennwort: "Nothilfe Haiti"



Nachtrag 14.01., 23.30h:
Vor einer Stunde erreichte uns die erlösende Nachricht: Esther Revolte und ihren Kindern aus dem Waisenhaus O.S.E. geht es gut! Lt. Mitteilung einer amerikanischen Missionarin halten sich Esther und ihre Schützlinge "für eine Weile" in den Bergen bei Freunden auf. Wir sind erleichtert, doch bleiben Fragen: Was ist mit dem Haus? Wie kann Esther erreicht werden? Wie stellen wir einen Kontakt zwischen ihr und den Helfern her, die am Montag kommen?
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13.01.2010
Eingestürzte Häuser, verzweifelte Menschen, ein stark beschädigter Präsidentenpalast - auch uns haben diese Bilder vom frühen Mittwoch-Morgen erschüttert.
Es sind nicht wenige ehemalige Kinderdorf-Kinder und Patenschaftsnehmer der Lebensmission e.V., die in Port-au-Prince wohnen und dort ihre Ausbildung machen. Erreichen kann man sie derzeit nicht, ebenso wenig wie Esther Revolte vom Waisenhaus O.S.E. in Carrefour, das als Außenprojekt unterstützt wird. Wir hoffen und beten, dass alle wohlauf sind und dass sie bald Möglichkeiten finden, uns und ihre Paten dies wissen zu lassen.

Auch das Missionszentrum in Gonaives war bislang (13.01., 12 h) nicht zu erreichen. Telefon und Internet funktionieren nicht. Wir versuchen es ständig und werden jede neue Information schnellstmöglich weiterleiten.

In der Zwischenzeit laufen Vorbereitungen für einen erneuten Einsatz von NEHEMIA Christenhilfe, Nidda, in Haiti an, wie er 2004 nach der Überflutung von Gonaives mit dem Kinderdorf als Basis erfolgreich durchgeführt wurde. Wir wollen im Haus von Esther oder bei einer befreundeten Organisation ein Quartier in der Nähe der am stärksten betroffenen Stadtteile von Port-au-Prince für die NEHEMIA-Mitarbeiter einrichten.
Benötigt werden für diesen Einsatz besonders: Medikamente, Lebensmittel, Decken und Planen.

Eingehende Spenden werden gezielt und zu einhundert Prozent für diese Anschaffungen und erforderliche Wiederaufbaumaßnahmen eingesetzt werden.
Spendenkonto:
Kto. 22343 bei der Sparkasse SÜW in Landau, BLZ 548 500 10
Kennwort: "Nothilfe Haiti"


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Nachtrag 13.01., 18.20 h:
Port-au-Prince ist nach wie vor nicht zu erreichen.
Aus Gonaives erreichte uns mittlerweile per email die erfreuliche Mitteilung, dass im Kinderdorf alles in Ordnung ist. Ob dies auch für die restliche Stadt gilt, muss noch bestätigt werden, ist aber zu hoffen, da alle Medienberichte nach wie vor nur von Schäden in der Hauptstadt sprechen.
Wir warten weiter auf ein Lebenszeichen von Esther und ihren Waisenkindern, wie auch von jedem einzelnen unserer Patenkinder, Ehemaligen und Verwandten unserer Mitarbeiter.
2. Nachtrag 13.01., 23.00 h:
Die email-Verbindung nach Gonaives scheint recht stabil zu funktionieren. während die Telefone nach wie vor schweigen. Da auch innerhalb des Landes die Telefonnetze komplett zusammen-gebrochen sind, haben sich Vital Jacques und Bienné Joseph, die derzeitigen Hauptverantwortlichen der Mission, nachmittags mit dem Pickup auf den Weg von Gonaives nach Port-au-Prince gemacht.
Die letzten Berichte aus dem Gonaiver Büro sprechen von "einigen zerstörten Häusern" in der Stadt und mehreren Toten und vielen Verlusten in Gros Morne, wo einige unserer Patenschafts- Familien wohnen und das nochmals ca. 20 km weiter von Port-au-Prince entfernt ist als Gonaives (150 km).
Von amerikanischen Missionaren, die nur etwa 100 m von Esthers Waisenhaus in Carrefour entfernt wohnen, haben wir gehört, das ihr Gemeindegebäude und Wohnhaus noch stehen, eine benachbarte Schule aber eingestürzt ist. Wir hoffen weiter für Esther und ihre Kinder. Volker Baumann von NEHEMIA wird sich voraussichtlich am Sonntag auf den Weg nach Port-au-Prince und zu Esther machen und zuvor noch eine Medikamentensendung von action medeor an sie auf den Weg bringen.