Montag, 27. Februar 2012

27.02.2012: Rücktritt des haitianischen Premierministers am vergangenen Freitag

Weniger als fünf Monate nach seiner Amtseinsetzung ist Haitis Premierminister Garry Conille überraschend zurückgetreten.
Als Grund wird u.a. sein gespanntes Verhältnis zum Parlament genannt, in dem die Regierung keine Mehrheit hat. Auch Conille soll sich im Fokus der Senatoren befunden haben, die die Staatsangehörigkeit aller Regierungsmitglieder überprüfen. 17 Minister und 10 Staatssekretäre hatten vergangene Woche ihre Pässe vorlegen müssen, der Innenminister wurde inzwischen vor eine Untersuchungskommission geladen.

Nachdem im vergangenen Jahr erst der dritte Premierminister-Kandidat vom Parlament akzeptiert wurde, steht Martelly nun erneut vor eine schweren Aufgabe.

Zudem ist die innenpolitische Lage im Land schwierig. Es gab in der vergangenen Woche mehrfach schwere Brände, vermutlich durch Brandstiftung, in der Hauptstadt; außerdem Demonstrationen und Straßensperren (auch Stefanie Wittmer, die inzwischen wieder gut in Deutschland gelandet ist, musste auf ihrem Weg zum Flughafen mehrere Straßensperren umfahren und erreichte nur dank der Hilfe eines haitianischen "Engels", der das Habitat-HT-Fahrzeug auf Schleichwegen zurück zur Nationalstraße brachte, rechtzeitig ihren Flug.)

Man munkelt, dass auch die Unterstützung der USA für Martelly nicht mehr auf allzu festen Beinen steht, weil seine Wirtschaftspolitik, die eine Autarkie Haitis in diesem Bereich anstrebt, in einflussreichen amerikanischen Kreisen auf wenig Gegenliebe stößt.
Dass es in Haiti politisch kriselt, ist nicht neu - wieder einmal können wir nur hoffen und vor allem beten, dass unsere europäischen und einheimischen Mitarbeiter vor Übergriffen bewahrt bleiben.

Freitag, 24. Februar 2012

24.02.2012: HAITI/Gonaives - Latrinen = Vorbeugung gegen die Cholera

Romel Aristilde konnte uns Mitte dieser Woche berichten, dass seine Bürger-Gruppe ADBP zwei weitere Latrinen in Bienac und Praville fertig stellen konnte. Er schreibt dazu:
"Die Leute sind sehr froh über die Latrinen, die sie dringend benötigen. Denn wenn sie ihr Bedürfnis auf der blanken Erde erledigen müssen, schwemmt der nächste Regen die Fäkalien auf ihr Grundstück und in ihre Küche. Das bringt immer wieder Krankheiten wie Cholera, Typhus etc. mit sich. Ich wohne selbst in diesem Viertel, weshalb mich die Situation dieser Menschen sehr berührt. Ich hoffe von Herzen, dass dieses Projekt noch ausgeweitet werden kann und dass irgendwann jeder Bewohner unseres Viertels die Möglichkeit hat, eine Latrine zu benutzen."

Romel hat für uns Mme Joseph besucht, die ihm von ihrer Situation erzählte: "Ich bin Witwe und habe vier Kinder. Zu zehnt wohnen wir in einem Häuschen. Es waren schreckliche Bedingungen, wo man sich immer eine Ecke suchen musste, um sein Geschäft zu erledigen. jetzt haben wir durch die Gnade Gottes eine Latrine bekommen. Ich bin den Spendern und Romel, der für uns den Antrag gestellt hat, von Herzen dankbar. Gott möge euch alle segnen und es ermöglichen, dass dieses Programm gegen die Cholera fortgesetzt werden kann."


Spenden unter dem Stichwort "Latrinen" leiten wir gerne an ADBP, die haitianische Selbsthilfegruppe, zu deren Leitungsgremium unser Technischer Leiter Romel gehört, weiter.
Spendenkonto: Nr. 22343 bei der Sparkasse SÜW in Landau (BLZ 548 500 10) (Schweizer Bankdaten siehe nebenstehen)

Donnerstag, 16. Februar 2012

16.02.2012: HAITI - Das Bauen geht weiter (HABITAT-HT)

Während Harry Wagner sich nach seinem zweiwöchigen Haiti-Aufenthalt wieder in Deutschland einlebt, wird im Süden Haitis bereits das nächste Haus gebaut. Es ist schön zu sehen, wie es läuft, wenn endlich die bürokratischen Hürden genommen sind, und mit wie viel Freude und Elan die Bauleute bei der Sache sind.
Nachdem die Nachbarn von Familie Jean-Louis in Grand Goâve bereits die Bauarbeiten mit großen Interesse verfolgt haben, kommen sie auch nach der Fertigstellung des HABITAT-HT-Hauses immer wieder vorbei, begutachten die Qualität der Arbeit, diskutieren lautstark untereinander und meinen, dass dies die richtige Hilfe sei: Ein richtiges Haus als langfristiger Lebensraum. Andere bleiben mit offenem Mund stehen und fragen die Familie, wie sie denn zu so einem Haus käme. Die Antwort von Noilcin und seiner Frau: "Der Himmel hat es uns geschenkt.!"



Für zwei weitere Häuser ist die Finanzierung bisher gesichert, doch werden dringend weitere Spenden benötigt, um das Projekt langfristig zu finanzieren.

Bitte unterstützen Sie diese wertvolle Arbeit mit Ihren Spenden unter dem Stichwort "HABITAT-HT" auf unser Spendenkonto Nr. 22343 bei der Sparkasse SÜW in Landau (Schweizer Bankverbindung siehe nebenstehend)

Montag, 13. Februar 2012

08.-10.02.2012: Haiti - Demonstrationen in Gonaives

Wie heute in den Internet-Nachrichten aus Haiti zu lesen ist, kam es Ende der vergangenen Woche an mehreren Tagen hintereinander in Gonaives zu spontanen Demonstrationen gegen die MINUSTAH. Hintergrund ist die Vergewaltigung eines Jungen, wohl durch ein pakistanisches Mitglied der internationalen Truppen.




Nachdem die örtlichen MINUSTAH-Truppen die Menschenversammlungen durch in die Luft abgegebene Schüsse zerstreut hatten, errichteten die Haitianer an zahlreichen Punkten der Stadt brennende Straßensperren. Sie wollen ihre Proteste fortsetzen.


Der Senat forderte derweil einstimmig die Aufhebung der Immunität des beschuldigten Pakistaners. Gleichzeitig gab es Beschwerden gegen die Einmischung der MINUSTAH während der Demonstrationen - dies sei Aufgabe der haitianischen Polizei, nicht der ausländischen Truppen.

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Vergewaltigung ist auch ein großes Thema für die Frauengruppe AFPROG von Eliette Jean-Beauplan. Immer wieder begleitet sie Frauen und Mädchen (zuletzt ein etwa sechsjähriges Kind) ins Krankenhaus und zu Polizei und Friedensrichter, um sie untersuchen und behandeln zu lassen und für ihre Rechte gegenüber den Männern zu streiten.




Gerne würden wir diese wertvolle Arbeit (Foto: Beratungsgespräch im AFPROG-Büro) regelmäßiger unterstützen. Spenden erbitten wir unter dem Stichwort "AFPROG" auf unser Spendenkonto Nr. 22343 bei der Sparkasse SÜW in Lanau (BLZ 548 500 10) . Schweizer Bankverbindung siehe nebenstehen.

Donnerstag, 9. Februar 2012

09.02.2012: Schulspeisung in Gonaives/Haiti

Aus einem Brief von Pastor Denis Noel von Anfang Januar:

"Ich grüße euch im Namen des Herrn, unseres gemeinsamen Erlösers. Eure Hilfe für die Lehrer und die Schulspeisung erwärmt uns das Herz. Wir lieben euch sehr.

Hier ist unser Bericht: Wir haben Anfang November 3.000 USD erhalten, 1.000 USD für die Lehrer und 2.000 USD für das Speisungsprogramm. Davon wurden 500 USD an die Lehrer in Gonaives und 500 USD an die Lehrer in Passe-Reine für ausstehende Löhne ausbezahlt. Für das Speisungsprogramm wurden je 1.000 USD in Gonaives und Passe-Reine verwendet.

Ende November bekamen wir nochmals 440 USD, die ebenfalls je zur Hälfte an beide Schulen gingen. Danach bekamen wir Anfang Dezember nochmals 1.000 USD für die Speisung der Kinder in beiden Schulen.

Wie ihr wisst, haben wir 210 Schüler in Passe-Reine und 150 in Gonaives, die von jeweils neun Lehrern unterrichtet werden. Die Kinder essen zweimal ihn der Woche, also acht Mal im Monat, in der Schule, und sie rufen euch laut zu: "DANKE, Lebensmission, für dieses Essen, Gott vergelte es euch!"

Herzlichen Dank an alle Spender, die es ermöglicht haben, diese Kinder in Passe-Reine und Gonaives für einige Monate mit einer Schulspeisung etwas besser zu versorgen!

Donnerstag, 2. Februar 2012

02.02.2012: HAITI/Grand Goâve: Das HABITAT-HT-Haus steht!



Drei Monate Vorarbeit, Rennen, Suchen, Abklären, Enttäuscht-Werden, Wieder-von-vorne-beginnen - aber wenn es dann losgeht, dann richtig: Mitte Januar erhielten wir erstmals Nachricht, dass nun endlich ein Haus-Kandidat gefunden wurde, der nicht nur alle Kriterien für die Opfer-Hilfe erfüllte, sondern auch noch über ein eigenes Grundstück verfügte.






Und schon steht das Haus, von vielen fleißigen Händen vorbereitet, zusammengefügt, beplankt und eingedeckt.



Wir gratulieren den fleißigen Handwerkern, freuen uns auf weitere Häuser überall in Haiti, und danken für viele Spenden unter dem Stichwort "HABITAT-HT" auf das Konto der Lebensmission e.V., Konto Nr. 22343, bei der Sparkasse SÜW in Landau (BLZU: 548 500 10) (Schweizer Bankverbindung siehe nebenstehend)