Mittwoch, 29. Juni 2011

29.06.2011: Haiti - Cholera

Mit der beginnenden Regenzeit hat sich die Ausbreitung der Cholera in Haiti leider weiter verschärft. Die Schließung von Cholera-Behandlungszentren der internationalen Organisationen, die das Land verlassen - teilweise wurden die Zentren an die haitianischen Behörden übergeben, die sie aus finanziellen Gründen jedoch nicht alle weiterführen können - verschärft die Lage zusätzlich.
Unser Mitarbeiter Romel Aristilde, dessen Latrinenbau-Projekt wir mit unterstützen, schrieb vor einer Woche: "Wir bitten euch, weiter Spender für unser Projekt zu suchen, weil die Cholera sich in unserer Gemeinde weiter ausbreitet, und jetzt hat auch noch die Regenzeit begonnen, die zu einer weiteren Steigerung der Krankheitsfälle führt."
Helga Östreicher berichtet Ähnliches: "Apropos Krankheiten: Rund um uns herum gab es viele neue Cholera-Fälle, die ganze Nachbarschaft war betroffen. Wir waren wie eine verschonte Oase. Nun gilt es, die Mitarbeiter und Kinder wieder von neuem zu sensibilisieren, nicht mit den Vorsichtsmaßnahmen aufzuhören, sondern weiterhin Vorsicht walten zu lassen mit dem Essen und den Hygienemaßnahmen....."

Dienstag, 21. Juni 2011

21.06.2011: Das Bauprojekt: Habitat-HT

Das im vergangenen Jahr von Dieufort Wittmer entwickelte Bauprojekt geht in die nächste Runde: Nach Dieuforts Plänen wurden seit seiner ersten Reise im August 2010 vier stabile Häuser aus Holzwerkstoffen gebaut. Um das Projekt auszuweiten, mehr Haitianern erdbebensicheren Wohnraum zu schaffen und mehr Menschen Arbeit in diesem Sektor zu geben, haben sich Dieufort und seine Frau Martina entschlossen, mit ihren beiden Töchtern für zwei Jahre nach Haiti zu gehen.

(Foto: Dieufort (li.) auf einer der Hausbaustellen)


Für diese komplexe Arbeit haben sie eine eigene website erstellt, die ausführlich über die Grundlagen und Ziele des Projektes informiert:







Dienstag, 14. Juni 2011

14.06.2011

"Hallo, liebe Mitarbeiter,
wir sind sehr froh über die Art eurer aktiven Mitarbeit in unserem Land und ganz besonders durch unsere Organisation AFPROG in der Stadt Gonaives; davon danken wir euch herzlich.
Während der Hurrikan-Saison steigt die Zahl der Personen, die sich mit Cholera anstecken, von Tag zu Tag. Mit Sensibilisierungsmaßnahmen und Aufklärung über die Krankheit erreichen wir, dass weniger Menschen sterben.
Deshalb möchten wir noch mehr von diese Veranstaltungen anbieten, um unsere Bevölkerung zu schützen.
Wir grüßen euch von Herzen,
AFPROG - Eliette Jean-Beauplan"
(email vom 9. Juni 2011)
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Nach ihrem zweiwöchigen Besuch im Sommer 2010 hat sich Stefanie Wittmer, ehemalige Mitarbeiterin der LEBENSMISSION in Gonaives (1984-1986) vergangenen Sonntag erneut für vier Wochen nach Haiti auf den Weg gemacht, um alte Bekanntschaften aufzufrischen, Hilfestellung zu geben, wo es nötig ist, und Zeit mit Helga Östreicher, ihrer damaligen Vorgängerin zu verbringen, mit der zusammen sie Anfang Juli nach Deutschland zurückkehren wird. Am Montag morgen ist Stefanie in Port-au-Prince gelandet und am Nachmittag sicher in Gonaives angekommen, nachdem die beiden Damen noch einen Besuch bei einer befreundeten Organisation in der Hauptstadt gemacht hatten.

Donnerstag, 9. Juni 2011

09.06.2011: Erste Opfer der Regenzeit in Haiti

Starke Regenfälle in der Nacht vom 6. auf den 7. Juni haben landesweit mindestens 20 Todesopfer gefordert. Sechs weitere wurden vermisst.
Von den starken Regenfällen, die sich vor allem auf die Departements Zentrum (mit der Hauptstadt Port-au-Prince) und West konzentrierten, wurden auch 32 der insgesamt noch 187 registrierten Camps für Erdbebenopfer überflutet. Man begann sofort mit der Verteilung zusätzlicher Zelte und Planen und brachte die am schlimmsten Betroffenen in 220 öffentlichen Schulen notdürftig unter.
Die Regenfälle sollen noch bis zum Ende der Woche anhalten.
Damit unter den herrschenden Bedingungen die Cholera nicht noch schneller an Boden gewinnt, werden vor allem sauberes Trinkwasser, funktionierende Latrinen, Notunterkünfte und Nothilfe-Kits benötigt.

Montag, 6. Juni 2011

06.06.2011: Cholera breitet sich in Haiti wieder schneller aus

In ihrem letzten Bericht von Ende Mai teilt die OCHA mit, dass sich die Zahl der pro Woche in Krankenhäuser eingelieferten Cholera-Patienten in den ersten Mai-Wochen wieder von 1.700 auf 2.600 Personen erhöht hat.

Vor allem im Departement Süd-Ost habe sich die Rate innerhalb von drei Wochen fast verdreifacht. Aber auch in Port-au-Prince seit ein starker Anstieg zu verzeichnen.

Man weiß bei dieser internationalen Stelle, was dagegen zu tun ist - aber inzwischen gehen die verfügbaren Gelder vieler Organisationen für die Bekämpfung der Epidemie zur Neige. So mussten bereits einige der Cholera-Behandlungszentren im Land geschlossen werden, weil ihr Betrieb nicht mehr finanziert werden konnte.

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Mitte letzter Woche trafen sich Helga Östreicher und Enel Luxana mit dem für alle Waisenhäuser in Haiti zuständigen Leiter des IBESR (Wohlfahrtsbehörde), um die Bedingungen für die Erneuerung der vor zwei Jahren erstmals beantragen Betriebserlaubnis des Kinderdorfes (die in den 25 Jahren vorher nie ein Thema war, weil das zugehörige haitianische Gesetz seit den Siebziger Jahren in irgendeiner Ministeriums-Schublade schlummerte) zu erfahren.
Durch den letztjährigen Personalwechsel an der Kinderdorfspitze ist es notwendig, einen vollständigen neuen Antrag zu stellen. Viel Arbeit für Enel, unseren Verwaltungsleiter.....

Erfreulich war der Hinweis des Zuständigen, dass in seinen Augen das Kinderdorf "Mission de Vie" mit den SOS-Kinderdörfern zusammen die qualitative Spitze aller Heime im Land darstellt, und im Departement Artibonite das beste Waisenhaus überhaupt ist!