Donnerstag, 31. Januar 2013

31.01.2013: Haiti ist unzufrieden mit seinem Präsidenten

Zwanzig Monate nach dem Regierungswechsel zum dritten Mal, nur fünf Monate nach der letzten Änderung bereits wieder: Innerhalb der haitianischen Regierung werden Stühle gerückt: Premierminister Lamothe twitterte am 22. Januar: "Nach dem Rücktritt von mehreren Ministern der Regierung werden das Staatsoberhaupt und ich heute Abend die Neuordnung des ministeriellen Kabinetts verkünden."
Es ist anzunehmen, dass die erwähnten Rücktritte nicht unbedingt freiwillig geschahen, sondern eine Auswirkung der wachsenden Unzufriedenheit der Bevölkerung mit ihrer Regierung sind. Es hat sich nicht so viel so schnell gewändert, wie es sich die Menschen erhofft hatten. Seit August 2012 muss fast wöchentlich von Protesaktionen wegen steigender Nahrungsmittelpreise und Korruptionsvorwürfen gegen die Staats-Oberen berichtet werden. Ob die Besetzung von Ministerposten mit Personen aus dem engen Umfeld des Premierministers dagegen etwas ausrichten wird?

Dienstag, 15. Januar 2013

15.01.2013: Haiti - Gonaives: Einsatz von HABITAT-HT im Kinderdorf

Aktuelle Informationen über das Hausbau-Projekt HABITAT-HT finden Sie im Blog von Familie Wittmer:  www.habitat-ht.blogspot.com
Wittmers wohnen  auf dem Gelände der "Mission de Vie" (Lebensmission), wo Martina im Bereich des Kinderdorfes und des PAtenschaftsprojektes mitarbeitet, während Dieufort das Bauprojekt vorantreibt.

Montag, 14. Januar 2013

Zusammen sind wir stark...


" l'union fait la force" steht als Slogan auf der haitianischen Flagge.
Auch Habitat-HT gewinnt seine Stärke durch Einheit und Zusammenarbeit :-)
So schaffen unsere Jungs es, einen -------- Tonnen schweren Strommast zu bewegen und letztendlich an idealer Stelle aufzurichten.
In Haiti hat man eben nicht unbedingt das nötige Gerät, so bleibt vieles Schweißarbeit derer, die gemeinsam anpacken.




Tropensturm Sandy zerstörte im Oktober mehrere Strommasten auf dem Kinderdorfgelände der Lebensmission e.V.. Dank der Reparationen und Neuverlegung der Kabel wurde wieder Sicherheit vor Brandgefahr hergestellt.

Samstag, 12. Januar 2013

12.01.2012: HAITI - drei Jahre nach dem Erdbeben

Über Haiti wird in diesen Tagen vor allem in Zahlen berichtet: Wie viele Tote und Verletzte es durch das Erdbeben in Port-au-Prince am 12.01.10 gab, wie viele der damals obdachlos Gewordenen immer noch in einer der unzähligen Zeltstädte ausharren, wie viele Milliarden USD die internationale Gemeinschaft und zahllose humanitäre Organisationen ins Land gebracht - und "in den Sand gesetzt", "verschwendet", "in die Geberländer haben zurückfließen" lassen - haben.
Daneben sieht man Bilder von Zelt-Straßen aus blauen UNO-Planen, von Haus-Ruinen mitten in der Stadt, von bunten, aus dem Ausland finanzierten, Siedlungen irgendwo in der Ebene außerhalb der Hauptstadt.
Ich denke, niemand kann ein wirklich objektives Bild der Situation und vor allem der Veränderungen seit 2010 zeichnen. Recht schnell hieß es damals, es werde mindestens zehn Jahre dauern, bis sich Haiti von dieser Katastrophe erholt habe. Das schien unvorstellbar lange; heute scheint es realistisch. Und es ist nicht zu erwarten, dass die haitianische Bevölkerung und ihre Regierung das alleine schaffen. Denn nicht grundlos sagen viele Haitianer, ihr Land werde von den ONG's (Nichtregierungs-Organisationen) regiert. Wer dankbar sein muss für die Hilfe, die aus dem Ausland kommt, darf keine dicken Arme machen. Das geht der haitianischen Regierung nicht anders. Denn hinter vielen großen ONGs stehen große Mächte wie die USA, die neben viel Hilfsbereitschaft auch ihre ganz eigenen wirtschaftlichen Interessen mitbringen.

Wir von der LEBENSMISSION sind im Grunde froh, nur eine kleine Organisation zu sein, die aber schon lange vor dem Erdbeben in Haiti tätig war. Wir konnten für unsere Aktionen der akuten Nothilfe auf eine bestehende Infrastruktur zurück greifen und mussten nicht teure Ausrüstung und Mitarbeiter entsenden. Wir kennen die (meisten) Fallstricke des haitianischen bürokratischen Systems und ein bisschen  die Mentalität dieses liebenswürdigen, aber eben doch ganz fremden Volkes, so dass unsere Hilfsgelder auch dort ankamen, wo sie hin sollten.
Wir konnten - vor allem dank des wunderbaren HABITAT-HT-Projektes von Dieufort Wittmer - gezielt einigen Opfern des Erdbebens durch Hausbau helfen und so Zeichen der Hoffnung setzen. Wir konnten gezielt finanzielle Einzelfallhilfe leisten, bei Existenzgründungen helfen und Patenschaften vermitteln. Und wir können das auch weiterhin, weil wir nicht nur ein einmalig realisiertes Spendenaufkommen einsetzen konnten, nach dessen Versickern wir uns wieder aus dem Land zurückziehen müssen.

Wir können weiter in Haiti bleiben, arbeiten und helfen - und dafür danken wir allen, die dieses Engagement zum Teil seit Jahrzehnten so treu mit ihren Gaben unterstützen!

Ich persönlich wünsche mir, dass der Wiederaufbau Haitis nicht wirklich zehn Jahre dauert, dass wir aber, wenn es denn doch so ist, am 12. Januar 2020 wirklich auf ein Haiti schauen können, in dem die Narben des Erdbebens vernarbt sind und das autark innerhalb der Weltgemeinschaft existiert und für seine Menschen sorgen kann!
Barbara Knochel
(Büroleitung)

Montag, 7. Januar 2013

Nachtrag zu "Weihnachten 2012 im Kinderdorf in Gonaives"

Weihnachten im Kinderdorf: Fröhliche, lachende Gesichter.
Der Grund: Ein schöner Abend, mit kreativem Programm, gutem Essen und 1 Geschenk für jedes Kind.
Ein einziges Geschenk, das die Kinder hier so glücklich macht.

Donnerstag, 3. Januar 2013

03.01.2013: Zwischen den Jahren in Haiti

Traditionell wird in Haiti con Weihnachten bis in die erste Januarwoche hinein nicht gearbeitet, sondern jeder - der Arbeit hat - bemüht sich, in dieser Zeit seinen Jahresurlaub zu nehmen. Denn an Weihnachten trifft sich die Familie mal hier, mal da zum gemeinsamen Feiern, und direkt nach dem Jahreswechsel steht mit dem Tag der Unabhängigkeit gleich die nächste Festlichkeit an. Man drängt sich an diesem staatlichen Feiertag auf dem großen Platz vor der Kathedrale, um die Rede des Staatspräsidenten zu hören, der eigens aus der Hauptstadt anreist, um die Rolle Haitis bei der Verkündung der Unabhängigkeit 1804 zu würdigen, und genießt anschließend die traditionelle "Soup Joumou", eine schmack- und nahrhafte Kürbissuppe.
Auch unsere Mitarbeiter lassen die Türen ihrer Büros geschlossen; für dringende Rückfragen und Erledigungen ist aber immer jemand zu erreichen.
Ab nächster Woche sind die Büros in Gonaives und Landau wieder voll besetzt, und wir freuen uns auf ein spannendes und fruchtbringendes neues Jahr 2013.
Telhaben lassen möchten wir Sie noch an den "Weihnachtsferien" unserer Lieben in Gonaives, in denen sich in Haiti auch im Winter ein Ausflug zum Stand anbietet - danke, Katharina, für die schönen Fotos!
(Leider klappt das Hochladen der Fotos momentan nicht - wir versuchen es später noch einmal............  :-(  )