Montag, 31. Dezember 2012

31.12.2012: HAITI braucht auch 2013 Hilfe!

28.12.2012: Präsident Martelly singt bei einem Benefiz-Konzert in der Dominikanischen Republik ein Duett mit Julio Iglesias
29.12.2012: Einer der größten Märkte der Hauptstadt Port-au-Prince, der "Marché Guérites" am Hafen, brennt während eines Stromausfalles vollständig aus. Man spricht von krimineller Brandstiftung, aus Léogane zu Hilfe geeilten Feuerwehr-Einheiten gelingt es nicht, die Flammen einzudämmen, so dass mehrere Hundert Kleinhändler dieses Marktes, auf dem vor allem Kleidung und Schuhe verkauft werden, ihre oft auf Kredit gekaufte Ware verlieren.

31.12.2012: Das Jahr 2012 geht zu Ende. Wir hoffen mit Haiti auf das neue Jahr 2013, dass es ein Jahr ohne große Katastrophen wird, dass die Haitianer einmal durchatmen können und wirklich Wiederaufbau geschehen kann, wo auch im abgelaufenen Jahr oft nur Nothilfe zum Überleben gefragt war.

Aus Haiti und Europa wünschen wir Ihnen ein GESEGNETES NEUES JAHR 2013!
Unser Dank gilt allen, die ein Herz für Haiti haben und die die Arbeit der LEBENSMISSION ermöglichen.


Es grüßt Sie herzlich bis zum nächsten Jahr das Büroteam aus Landau/Pfalz!

Samstag, 22. Dezember 2012

22.12.2012: HAITI - Der Schulbau in Leogane hat begonnen


Fast drei Jahre, nachdem die Schule von Pastor Milien in Léogane
durch das Erdbeben dem Boden gleich gemacht wurde, konnte nun
endlich der Neubau in Angriff genommen werden.
Das Bauteam um Dieufort Wittmer hat von einer großen deutschen
Hilfsorganisation den Auftrag bekommen, die neue Schule zu
bauen. Vor wenigen Wochen ging es los, und die ersten
Gebäude stehen bereits.
Eine neue Schule - ein Zeichen der Hoffnung für viele Haitianer!

(Foto: das Büro der neuen Schule in Léogane)
 

Montag, 17. Dezember 2012

17.12.2012: HAITI - Demonstrationen in Port-au-Prince...

.... sind nichts Neues, doch sie sind jedesmal verbunden mit der Gefahr, dass es zu Gewalt und Tumulten kommt, und man weiß nie, wohin sie führen können. (Wir sind jedesmal froh, dass unser Zentrum in Gonaives sich in einer weit abgelegenen, eher friedlichen Region befindet....)
Am gestrigen Sonntag hatten Anhänger von Ex-Präsident Jean-Bertrand Aristide zu einer Demonstration anlässlich des 22-jährigen Jubiläums des Wahlsiegs von Aristide im Jahr 1990 aufgerufen.
Die friedliche Demonstration verwandelte sich bald in lautstarke Proteste gegen die jetzige Regierung, Vorwürfe der Korruption gegen Präsident Martelly, Äußerungen des Unmuts über die Anwesenheit der MINUSTAH-Truppen - sie sind seit 2004, dem Jahr, als Aristide mit Hilfe der Vereinigten Staaten gestürzt und außer Landes gebracht wurde, in Haiti.
Wütende Demonstranten zündeten Autoreifen an und demolierten Autos, die Polizei setzte Tränengas ein.

Freitag, 14. Dezember 2012

14.12.2012: Das neue HAITI-Heft ist da!

Heute wurde unser neues Quartalsheft angeliefert, so dass es nächste Woche in den Versand gehen und allen Empfängern noch rechtzeitig vor Weihnachten zugestellt werden kann.
Es ist wieder randvoll gefüllt mit eindrucksvollen Bildern aus Haiti und interessanten Berichten über z.B.
- Weihnachten in Haiti
- die Aufnahme eines Restavek-Kindes im Kinderdorf
- Informationen über Hurrikan "Sandy" und was er in Haiti angerichtet hat
- aktuellen Informationen aus Haiti und unserer Arbeit....

Interessiert, aber noch nicht in unserer Empfänger-Datei?
Dann kontaktieren Sie uns kurz unter: 06341/82 331
oder per email an: lebensmission@t-online.de
Wir freuen uns über Ihr Interesse!

Freitag, 7. Dezember 2012

HAITI: Der Nikolaus kommt auch ins Kinderdorf



Donnerstag, 6. Dezember 2012


So manche deutsche Tradition ist es wert auf der ganzen Welt etabliert zu werden :-)

In Haiti bringt der Nikolaus üblicherweise keine Geschenke. Dieser Brauch ist hier nicht bekannt.
Aber im Kinderdorf in Gonaives wurden in den letzten Tagen wieder fleißig Plätzchen gebacken und viele Nikolaus-Tütchen gefüllt, die gestern den Kindern heimlich in die Betten gelegt wurden, während sie schliefen.
Nur eine Kleinigkeit - aber eine riesengroße Überraschung für die Kinder, ein Zeichen, dass sie wahrgenommen und wertgeschätzt werden!
(Fotos der Leckereien siehe www.habitat-ht.blogspot.com)

Donnerstag, 29. November 2012

29.11.2012: Haiti: Hilfe durch Patenschaften - ein Beispiel



 Zwischen Melancholie und Hoffnung

Choumara Joseph ist das erste Patenkind, das ich zusammen mit Wilfried während meines Aufenthalts im Kinderdorf besuche. Praktikantin Melanie und ich hatten die Besuche unter uns aufgeteilt, da wir uns beide sehr für die Arbeit der Lebensmission in diesem Bereich interessierten. Endlich war es soweit. Ich hatte mich mit Wilfried auf 16 Uhr nach der Kirche, Mittagessen und seiner Team-Sitzung verabredet. Eine viertel Stunde zu spät – also für haitianische Verhältnisse pünktlich – holt er mich mit seinem „Moto“ vor Helgas Haus ab. Die holprigen Straßen von Gonaives führen uns in eine Seitenstraße nahe gelegen des Kinderdorfes. Wilfried ist einer der vier zuständigen Mitarbeiter, die sich um die Vermittlung und Instandhaltung der Patenschaften kümmern und er nimmt seine Arbeit ernst. Anfänglich etwas schüchtern taut Choumara schnell auf, in dem Wilfried mit seinen Späßchen und Aufmunterungen das Eis zwischen uns bricht. Mein Kreole ist noch immer etwas brüchig, dennoch schaffe ich es, mich mit der 25-Jährigen (*12.09.1987) zu verständigen und ihr zu erklären, weshalb ich hier bin. Die Hütte, in der Choumara zusammen mit ihrer Mutter und ihrer 13-jährigen Schwester Esther wohnt sehe ich nur von außen. Typisch haitianische Backsteinhütte mit Wellblechdach und einem Vorhang anstelle einer Tür. Den Hof teilen sie sich mit der Nachbarschaft, die wie Ameisen neugierig aus sämtlichen Winkeln hervorkriechen. Immer mal wieder ein verstohlener Blick. Große Augen der beiden Kleinkinder, die friedlich wenige Meter von uns entfernt zusammen spielen.

Making a difference

Choumara entpuppt sich als ein sehr ruhiges und freundliches Mädchen, das offenbar sehr dankbar für die finanzielle Unterstützung ihrer deutschen Eltern ist. Ich frage sie, auf welche Schule sie geht und sie erzählt mir, dass sie im ersten Semester Wirtschaftswissenschaften studiert. „Und, bist du gut darin?“ frage ich sie augenzwinkernd. Sie guckt mich an und ein kaum sichtbares Lächeln umspielt ihre Lippen. „Komme si, komme sa“ antwortet sie mir. Mal so mal so. Ich muss schmunzeln und denke mir, dass sich in diesem Punkt wohl alle Schüler einig sind: Schule ist kein Ponyhof und das Leben schon gar nicht. Stehen wir in Deutschland schon unter ständigem Leistungsdruck und haben Angst um unsere Zukunft – was muss erst einem haitianischen Kind durch den Kopf gehen. Viele Kinder können überhaupt nicht zur Schule gehen, da es schlichtweg an finanziellen Mitteln dafür fehlt. Eine solche Patenschaft, wie Choumara sie erhält ist daher Gold wert. Ich bitte sie, mir ein bisschen mehr von
sich zu erzählen und versuche, Wilfried, dem offenbar die Zeit drängt, auszublenden. Sie sieht erst zu mir, dann zu ihrem Mentor, dann wieder zu mir und zuckt mit den Achseln. Sie wüsste nicht, was. Ich nicke ernüchtert. Ob sie denn ihren Paten etwas mitteilen möchte, ihnen einen kleinen Brief schreiben zum Beispiel, frage ich und blicke sie aufmunternd an. Die junge Frau erklärt sich einverstanden und beginnt, in meinen Notizblock zu schreiben. Immer mal wieder hält sie inne, überlegt und fragt ihre jüngere Schwester, die mittlerweile dazu gestoßen ist um Rat bezüglich der Rechtschreibung. Wilfried fordert sie immer wieder auf, sich zu beeilen und blickt ihr über die Schulter, während sie schreibt. Nachdem Choumara fertig geschrieben hat, bitte ich sie und ihre Schwester noch um ein zwei Fotos für ihre Paten. Schließlich verabschieden wir uns und brettern auf Wilfrieds Moto wieder Richtung Kinderdorf. Es war eine tolle Erfahrung, aus erster Hand mitzubekommen, wie mit so wenig Aufwand ein solch großer Unterschied gemacht werden kann. Zu sehen, wie wenig Glück eigentlich bedarf.
(Miriame Sch., in Haiti geboren und in Deutschland aufgewachsen, besuchte im Frühjahr 2012 erstmals ihr Geburtsland)

Montag, 26. November 2012

26.11.2012: HAITI - Es trifft immer die Ärmsten.....

....so beschrieb Manette Seraphin, die Sekretärin von HABITAT-HT, ihre Eindrücke aus La Pierre und Corridon, kleinen Ortschaften an der Peripherie von Gonaives, die sie etwas mehr als zwei Wochen nach dem Durchzug des Hurrikan "Sandy" besuchte: Die Menschen dort erzählten ihr von ihren zerstörten Feldern, die bislang ihr karges Überleben sicherten, und sie sah mit eigenen Augen die Schäden an den Häusern: vom Wind davon getragene Dächer, unterspülte und weggebrochene Fußböden und Veranden, einfach umgestützte Seitenwände...... notdürftig wieder aufgestellt und angelehnt, weil niemand das Geld für Reparaturen und Neubauten hat.
Den kompletten Bericht von Manette mit weiteren Fotos veröffentlichen wir im nächsten Quartalsheft, das Anfang/Mitte Dezember erscheinen wird.

Spenden zugunsten des Wiederaufbaus dieser Häuser durch HABITAT-HT erbitten wir auf das Konto der Lebensmission e.V., Kto Nr. 22343, BLZ 548 500 10 (Sparkasse SÜW in Landau) mit dem Verwendungszweck: "Habitat-Sandy". Herzlichen Dank !

Dienstag, 20. November 2012

20.11.2012: Wittmers back to Haiti!

Gestern sind nun auch Martina, Idiani und Charline wieder nach Haiti zurück geflogen. Eine intensive Zeit voller Besuche, Kontakte, Vorträge, Gespräche, Erlebnisse liegt hinter ihnen. Alle drei freuen sich, schon heute wieder im warmen Haiti und bei Dieufort, ihrem Mann und Vater, zu sein. In Haiti wird man sie genauso herzlich willkommen heißen wie vor fünf Wochen in Deutschland. "Wandler zwischen den Welten" - so hat Martina einen Artikel zu diesem Thema überschrieben, den wir im neuen Heft veröffentlichen werden.     (Foto: Stefanie Wittmer brachte die drei zum Flughafen)

Während Martina und die Mädchen sich noch auf den neuerlichen "Kulturschock" vorbereiten, den sie diesmal in Begleitung einer jungen Praktikantin und von Martinas Vater erleben werden, ist Dieufort schon längst wieder in die Arbeit vor Ort eingetaucht. Wobei die dringend notwendige Beseitigung der Sturmschäden auf dem Gelände zunächst Vorrang vor dem geplanten Schulneubau in Leogane hatte - hier zeigt sich einmal mehr die Flexibilität des Bauteams, das jede Art von anfallender Arbeit entschlossen angeht und meistert.
(Foto: vom Sturm umgeknickte Strommasten auf dem Missionsgelände)

Dienstag, 13. November 2012

13.11.2012: HAITI - Unwetterschäden auch im Norden des Landes

Ein weiterer Tropensturm, der ungefährlich für die USA über den Atlantik zieht
 - und deshalb vermutlich der Erwähnung in den Medien nicht weiter wert ist - hat den Norden Haiti getroffen. Es waren wieder nur Ausläufer des Sturm, doch sie brachten erneut wahre Regenmassen mit sich, so dass die Innenstadt von Cap Haitien, Haitis zweitgrößter Stadt, an der Nordküste gelegen, stundenweise unter Wasser stand. Etwa 20 Menschen sollen ums Leben gekommen sein, viele werden noch vermisst.
Auch in diesen nördlichen Provinzen gab es massive Ernteschäden, so dass sich die prekäre Versorgungslage weiter zuspitzt. Stellenweise sollen sich die Preise für Grundnahrungsmittel bereits verdreifacht haben - eine Katastrophe in diesem Land, in dem schon immer alles, was die Menschen zum Leben brauchen, viel zu teuer war.
Hunger und Cholera - sind das die beiden Dinge, um die sich das Leben der Haitianer zum Ende dieses Jahres 2012 drehen muss?

Wie im letzten Blog berichtet, unterstützen wir die Cholera-Hilfsmaßnahmen der Frauenorganisation AFPROG. Auch die Ausgabe von Mahlzeiten - an Kranke wie Gesunde - wird immer notwendiger.
Spenden für diese beiden Hilfsmaßnahmen erbitten wir unter dem Stichwort "Katastrophenhilfe" oder "Cholerahilfe" auf das Konto 22343 bei der Sparkasse SÜW in Landau (BLZ 548 500 10)

Freitag, 9. November 2012

09.11.2012: HAITI - nach "Sandy" steigende Cholera-Rate, auch in Gonaives

Nachdem in den Tagen nach Hurrikan "Sandy" bereits aus dem Süden Haitis über vermehrte Cholera-Neuerkrankungen berichtet wurde, kommen solche Meldungen inzwischen auch aus Gonaives, im Nordwesten des Landes gelegen - (nach einem Bericht von Alterpresse.org vom 08.11.):
So wurden im Cholera-Behandlungszentrum in den vergangenen zwei Wochen 212 neu Krankheitsfälle registriert (darunter 33 Kleinkinder und 129 Frauen), zwei Menschen starben bisher. In jedem der beiden für knapp 20 Personen vorgehaltenen Behandlungszelte waren Anfang der Woche mehr als 30 Menschen untergebracht.
Es fehlt an Vielem: Toilettenartikel (z.B: WC-Papier), Seife, aber auch Grundstoffe für die Zubereitung von Chlorid-Lösungen. Erschwert wird die Situation dadurch, dass es keine Absperrung mehr zwischen dem Cholera-Berhandlungszentrum und dem daneben gelegenen städtischen Krankenhaus mehr gibt. So herrscht ein ständiges Kommen und Gehen - auch weil bei manchem Erkrankten die Angehörigen die Cholera nicht erkennen und ihn wegen vermuteter anderer Krankheiten behandeln lassen wollen - womit das Risiko der Ausbreitung der Krankheit steigt.

Vorhandene Spendengelder für die Cholerahilfe und bisher eingegangene Spenden für die Katastrophenhilfe werden wir umgehend an die haitianische Frauen-Organisation AFPROG weiterleiten, die seit Ausbruch der Epidemie aktive Hilfe im Krankenhaus und Aufklärungsarbeit unter der Bevölkerung leistet.

Dieufort Wittmer ist inzwischen gut in Gonaives angekommen. Obwohl er in der Dominikanischen Republik noch einiges an Material besorgen musste und deshalb den Rest der Reise auf dem beschwerlichen Landweg zurücklegte, traf er sich sofort zu ersten Besprechungen mit den Mitarbeitern von HABITAT-HT und dem Kinderdorf. Wie er uns berichtet, waren die ersten Meldungen, die vom Kinderdorf nach"Sandy" nach Europa kamen, im Hinblick auf die durch den Sturm verursachten Schäden, wohl etwas zu optimistisch: Seiner Einschätzung nach steht einer der Strommasten auf dem Gelände nicht mehr stabil, ein zweiter ist bereits umgestürzt. Beide müssten sofort erneuert werden.

Dienstag, 6. November 2012

06.11.2012: HAITI - Langfristige Schäden durch "Sandy"

Die haitianische Regierung hat als Folge der von Hurrikan "Sandy" verursachten Schäden - vor allem im Süden des Landes -  den Notstand ausgerufen.
Vordergründig klingen "nur" etwa 60 Tote, unzählige zerstörte Häuser und über die Ufer getretene Flüsse im Verhältnis zu vergangenen Katastrophen nicht wirklich dramatisch. Aber diese großflächigen Überschwemmungen erhöhen nicht nur das Risiko, dass die Cholera wieder grassierend um sich greift, nachdem die Zahl der Neuerkrankungen in letzter Zeit immer weiter abnahm. Vor allem haben sie wohl die komplette Ernte vernichtet. Und das, nachdem die erste Ernte dieses Jahres schon wegen der damals herrschenden großen Dürre mehr als kläglich ausfiel.
Es ist daher nicht auszuschließen, dass in den betroffenen Provinzen im Süden der Halbinsel die Nahrungsmittel knapp und der Hunger allgegenwärtig wird. Als Folge davon kämen weniger Lebensmittel aus diesen fruchtbaren Gegenden in die Hauptstadt Port-au-Prince und von dort in die nördlichen Provinzen. Weitere Preissteigerungen der ohnehin schon mehr als teuren Grundnahrungsmittel wären eine Folge, die jeden Haitianer, wo auch immer er zuhause ist, treffen wird.
Zunächst sind wir von der LEBENSMISSION aber erst einmal froh, dass unser Kinderdorf den Sturm ohne größere Schäden überstanden hat (einige Bäume wurden schon vorher vorsorglich gekappt) und es auch in der Stadt nirgends wirklich chaotisch wurde. Offensichtlich greifen endlich die Vorsorgemaßnahmen, die nach den Flutkatastrophen von 2004 und 2008 in Angriff genommen wurden, um Wasser schnellstmöglich aus der Stadt ins Meer abzuleiten. Noch vor wenigen Wochen wurde ganz in der Nähe des Kinderdorfes noch gegraben - doch kurz vor "Sandy" waren die Kanäle fertig, so dass die Ka-Soleil, die vor der Mauer vorbeiführt, nicht so hoch unter Wasser stand wie die letzten Male. Ein Mitarbeiter berichtete sogar, dass der Hof seines Hauses, der normalerweise bei jeden heftigen Gewitter "schwimmt", dieses Mal trocken blieb.
Dieufort Wittmer ist am vergangenen Sonntag wieder Richtung Haiti aufgebrochen, wo er - nach einem Zwischenaufenthalt in Santo Domingo - am Donnerstag in Gonaives zurück erwartet wird. Von dort geht es dann bald weiter nach Léogane, wo eine Großbaustelle auf Dieufort und die Männer von HABITAT-HT wartet. Gleichzeitig kann sich Dieufort dort ein genaueres Bild von den Spuren machen, die "Sandy" im Süden Haitis hinterlassen hat.

Freitag, 2. November 2012

02.11.2012: Haiti-Helfer Dieufort Wittmer in SWR-RP

Ím "Couchgespräch" der heutigen Landesschau des SWR-Rheinland-Pfalz konnte Dieufort Wittmer, Initiator und Leiter des Hilfsprojektes HABITAT-HT, der seit einem Jahr mit seiner Familie in Haiti lebt und erdbebensichere Häuser in Holzständerbauweise für Opfer der Katastrophe von Januar 2010 baut, über sein Projekt und seine Erfahrungen in und mit seinem Heimatland berichten, aus dem er 1986 mit seinen deutschen Adoptiveltern nach Landau kam:



Helfer vor Ort Dieufort Wittmer
Der Haitianer, der in der Pfalz aufwuchs, hilft beim Aufbau in der Karibik
aus der Sendung vom Freitag, 2.11. | 18.45 Uhr | SWR Fernsehen in Rheinland-Pfalz

Im Alter von 11 Jahren wurde der Haitianer von einer deutschen Familie adoptiert. Als Diplomingenieur lebte er in Landau, als das verheerende Erdbeben seine alte Heimat traf. Nun ist er bereits seit einem Jahr in Haiti, um dort neue Häuser für die Opfer der Naturkatastrophe zu bauen.


· Dieufort Wittmer mit seiner Frau Martina und den Töchtern Idiani und Charline
Seit Oktober 2011 ist er nun vor Ort. Als Spezialist für Holzkonstruktionen hilft er den Haitianern, sich neue und günstige Häuser zu bauen. Die Menschen haben Hilfe zur Selbsthilfe dringend nötig. Es fehlt an allem: Infrastruktur, Geld, Baumaterial. Dieufort Wittmer achtet darauf, dass Spenden auch direkt den Menschen zugute kommen - denn Korruption ist ein verbreitetes Übel.
Dieufort Wittmer und vor allem seine Familie, die mit ihm nach Haiti gegangen ist, bringen ein großes Opfer. Nach seinen Motiven gefragt, sagt er, dass er etwas von dem zurückgeben möchte, was er selbst durch tätige Nächstenliebe erfahren durfte.
Als er neun war, wurde er von einem Ehepaar aus Landau in der Pfalz adoptiert. Dort bekam er eine solide Schulausbildung, später studierte er und wurde Diplom-Ingenieur. Er heiratete eine Pfälzerin und ist nun Vater von zwei kleinen Mädchen.
Wittmer wird in Haiti von der Organisation unterstützt, die auch damals seine Adoption organisierte, die Lebensmission. Sie sammelt in Deutschland die Spendengelder, die er dort unter die Menschen bringt.

Wiederholung:
am 03.11.2012, 03.05 Uhr im SWR Fernsehen (Quelle: website SWR-rp)
 
Spenden zur Weiterleitung an  Dieufort Wittmer und HABITAT-HT werden erbeten an:
LEBENSMISSION e.V. , Konto 22343 / Sparkasse SÜW in Landau (BLZ 548 500 10)
unter dem Stichwort "HABITAT-HT"
Informationen zum Projekt: www.habitat-ht.org und www.habitat-ht.blogspot.com

Montag, 29. Oktober 2012

29.10.2012: Haiti nach "Sandy"

Hurrikan "Sandy" hat Haiti nur gestreift und trotzdem reichlich Schaden angerichtet. Vor allem in den südlichen Provinzen traten die Flüsse über die Ufer und überschwemmten das Umland, brachten Häuser zum Einsturz und vernichteten die Ernte. Aber auch weiter nördlich haben die starken tagelangen Regenfälle Straßen unpassierbar gemacht und Brücken einstürzen lassen - manches sonst gut erreichbare Dorf sieht sich plötzlich völlig von der Umwelt abgeschlossen.
Aus Gonaives übermittelte uns heute Eliette Jean-Beauplan von AFPROG nachfolgende Informationen:
"Wir grüßen euch und danken euch von Herzen für den Umfang der Hilfe, die wir von euren Spendern erfahren haben, um die Menschen in Haiti und vor allem hier bei uns in Gonaives gegen die allgegenwärtigen Naturkatastrophen zu sensibilisieren. Gerade jetzt sehen wir die positiven Auswirkungen, wenn die Menschen wissen, was auf sie zukommen kann und wie sie sich dann verhalten sollten. Es gab in Gonaives nur wenige Schäden, aber im Rest des Landes ist die Bilanz schrecklich: 1.372 Häuser zerstört, 51 Menschen umgekommen, 18 verletzt und 15 werden noch vermisst....."
 

Donnerstag, 25. Oktober 2012

25.10.2012: HAITI - Hurrikan Sandy

Über Jamaika ist Tropenstum "Sandy" gestern zu einem Hurrikan der Stufe 1 herangewachsen.
In Haiti, dessen Südküste Sandy auf dem Weg nach Kuba streift und wo bereits seit Tagen Alarmstufe rot herrscht, kam es zu starken Regenfällen, ansteigenden Flüssen und überschwemmten Landstrichen.
In zahlreichen Gegenden war die Menschen vorsorglich evakuiert worden, so auch in zwölf Camps der Erdbebenopfer von 2010  im Großraum Port-au-Prince.

Erfreulicherweise nimmt die Zahl der Bewohner dieser Camps immer weiter ab, auch und gerade in den großen Lagern wie Titanyen und Canaan, wo viele Erdbebenopfer nach der Katastrophe im "Niemandsland" in Zelten und Notunterkünften unterkamen. (Foto: Blick über Canaan, im Vordergrund: Bau eines HABITAT-HT-Hauses)

Mittwoch, 24. Oktober 2012

24.10.2012: HAITI-Informationen von Familie Wittmer

Familie Wittmer ist Mitte Oktober wohlbehalten in Deutschland angekommen. Viele Gespräche, viele Besuche, viele Begegnungen, viele Erledigungen - für Dieufort ist nun schon bald Halbzeit seines nur vierwöchigen Aufenthaltes in der Heimat.

Um möglichst vielen die Möglichkeit zu geben, Wittmers persönlich zu treffen und mehr über die Arbeit von HABITAT-HT und das Kinderdorf der LEBENSMISSION in Gonaives zu erfahren, gibgt es zwei zusätzliche Termine in Landau:

Am Sonntag, 28.10.2012
um 19:00 im "Kreuz & Quer" (gegenüber C&A)

und

am Donnerstag, 08.11.2012
um 19:00 im Gemeindehaus "Heilig Kreuz"

Dieufort und Martina freuen sich auf viele interessierte Besucher und Gesprächspartner.

Donnerstag, 27. September 2012

27.09.2012: HAITI-Fam. Wittmer zu Besuch in Deutschland

Knapp ein Jahr nach ihrer Ausreise nach Gonaives kommen Dieufort, Martina, Idiani und Charline Wittmer auf Heimaturlaub nach Deutschland.
Vom 13.10. bis 4.11. (Dieufort) bzw. 19.11. (Martina und die Mädchen) werden sie sich von ihrem anstrengenden Einsatz in Gonaives, wo Dieufort als Projektleiter das Hausbauprojekt HABITAT-HT betreut und Martina mit großem Engagement im Kinderdorf und dem Patenschaftsprojekt mitarbeitet, erholen.
Neben den geplanten Besuchen bei Verwandten und Freunden ist es ihnen aber auch wichtig, brandaktuell aus Haiti zu berichten. Sie sind gerne bereit, dazu Kirchen, Gemeinden, Hauskreise oder andere interessierte Gruppen zu besuchen und von den beiden Schwerpunkten ihrer Arbeit zu erzählen.
Zur Terminabsprache wenden Sie sich bitte an das Büro der LEBENSMISSION e.V. "Jesus für Haiti" unter: 06341-82331 oder lebensmission@t-online.de


Freitag, 21. September 2012

HAITI: Schlagzeilen des Tages (lt. OCHA media review von heute)

DIE UN UNTERSUCHT DEN TOD EINES UN-OFFIZIERS
Noch wird vermutet, dass der Tod des aus Ruanda stammenden Mannes ein Unfall war.

WIEDERAUFBAU: Präsident Martelly, Premierminister Lamothe und die Unesco-Sonderbeauftragte Jean besuchten vergangenen Mittwoch gemeinsam mehrere große Baustellen in der Hauptstadt.

DROGENHANDEL: Für die USA bleibt Haiti auf der schwarzen Liste.

MENSCHENRECHTE: UN-Sonderbeauftragter spricht nach einem viertägigen Besuch von "ermutigenden Zeichen im heutigen Haiti".

PREISERHÖHUNGEN: Die Regierung plant die Verteilung von kostenlosem Reis an die Bevölkerung - der Senat verweigert einem solchen Programm die Beteiligung.
Unsere Kinderdorfkinder (hier Ilda und Luciana mit einer Freundin) machen sich über solch beunruhigenden politischen Themen noch keine Sorgen. Sie genießen die letzten Tage der Sommerferien und freuen sich auf den Beginn des neuen Schuljahres. Schade, dass das 2011 von der Regierung so großartig angekündigte Programm zum kostenlosen Schulbesuch wohl auch in diesem Jahr nicht umgesetzt werden wird. Unsere Kinderdorfkasse wird so erneut mit mehr als 5.000 USD für die Schulgebühren unserer Kinder belastet werden.

Donnerstag, 13. September 2012

12.09.2012: Haiti-Sponsorenlauf in Landau

(RHEINPFALZ, 12.09.2012)

Im Namen aller Kinder und Mitarbeiter des
Kinderdorfes "MISSION DE VIE"
in Gonaives/Haiti
bedanken wir uns von Herzen
bei allen Läufern, Sponsoren, Helfern und Gästen,
die zu diesem großartigen Ergebnis beigetragen haben.
Vorstand und Büro-Team der LEBENSMISSION e.V.
mehr Fotos unter: www.haiti-lauf.de

Donnerstag, 6. September 2012

06.09.2012: Spenden für Haiti erlaufen!

Der Countdown läuft, und schon in drein Tagen wird wieder im Landauer Stadion gelaufen. Dort (Prießnitzweg, 76829 Landau/Pfalz) findet am kommenden Sonntag, 09.09, von 13-16 Uhr der fünfte Haiti-Sponsorenlauf statt, dessen Erlös diesmal dem Kinderdorf in Gonaives zugute kommt. Die Bedarfs- und Wunschliste ist lang: Renovierung der Kinder- und Gemeinschaftshäuser, Fortbildung für die Mitarbeiter und Nachhilfe für die Kinder, Freizeitaktivitäten und Installation einer funktionierenden Internet-Netzes, Schulgebühren für das im Oktober beginnende neue Schuljahr, Schuluniformen, Bücher etc.
Alle erlaufenen Gelder fließen zu einhundert Prozent nach Gonaives, wo unsere Kinder schon fleißig mitfiebern und auf viele engagierte Läufer hoffen, die für sie ihre Runden drehen - und bei dem vorhergesagten guten Wetter auch richtig gut ins Schwitzen kommen werden!
Wer nicht laufen möchte, ist als Sponsor, Zuschauer, Genießer natürlich auch herzlich willkommen.
Weitere Infos unter www.haiti-lauf.de, wo auch die Läuferzettel zum EIntragen des SPonsoren heruntergeladen werden können.

Montag, 27. August 2012

27.08.2012: Haiti nach "Isaac"

++++ Nachtrag++++:
Heute Abend um 20 Uhr erreichte uns folgende Nachricht unserer haitianischen Projektpartnerin Eliette Jean-Beauplan:
"Hier ist die vorläufige Bilanz der durch den Hurrikan "Isaac" in Haiti verursachten Schäden, gemäß der Verlautbarungen der nationalen Zivilschutz-Behörde: 19 Personen starben in der Nacht von Freitag auf Samstag (6 Personen im Departement Süd-Ost, 5 Personen im Dep. West, 2 Personen im Dep. Artibonite und sechs weitere in anderen Städten. 300 Häuser wurden zerstört, davon 228 in Jacmel. 2.000 Häuser wurden beschädigt und 15.000 Menschen evakuiert."

****************************
Lt. ersten Pressemeldungen vom Sonntag wurden beim Durchzug von Hurrikan "Isaac" durch Haiti mindestens vier Menschen getötet.
Zahlreiche Zelte und Obdachlosenunterkünfte in den Lagern der Erdbebenopfer von 2010 wurden zerfetzt. Füsse traten über die Ufer, Bananen-Plantagen und Zuckerrohrfelder wurden verwüstet. Wie vorhergesagt, zog der Hurrikan über die Südküste des Landes, der Norden und somit auch Gonaives blieben weitgehend verschont. Aus dem Gonaiver Missionszentrum wurde bereits am Sonntag Entwarnung gemeldet. Wir können einmal mehr aufatmen.....

Sonntag, 26. August 2012

26.08.2012: HAITI - unmittelbar vor und nach "Isaac"....

.... meldete sich Martina Wittmer gestern per email aus Gonaives:
Zyklon Isaak kommt mit 200 km/h auf Haiti zu, es beginnt zu regnen und zu stürmen. Wir haben Bäume entlang der Stromleitung gefällt und Äste über Hausdächern abgesägt, das Depot ist gefüllt. Nun harren wir der Dinge, die da kommen... (Samstag, 4:00h MESZ)
.....Zyklon Isaak ist nun über uns hinweg. Es war zwar sehr stürmisch, er hat aber -Gott sei Dank- nur wenig Regen mit sich gebracht. Die Straßen sind wie gewohnt teilweise überschwemmt, doch die Häuser in Gonaives wurden von größeren Wasserfluten verschont. Es werden nun Äste und vereinzelte Bäume von den Straßen geräumt.
Es geht uns allen gut!

Danke für all Euer Mitfühlen! (Samstag 12:00 MESZ)

Mittwoch, 22. August 2012

22.-24.08.2012: HAITI - Erst kommt Isaac, dann Joyce

24.08.2012
Noch gehen die Prognosen auseinander, ob "Isaac" sich nun abschwächt oder doch verstärkt und damit zu einer wirklichen Bedrohung für Haiti - vor allem die immer noch mehr als 400.000 Bewohner der Notunterkünfte und Zeltstädte - werden wird. Ohne Richtungswechsel wird der Sturm den Südteil der Halbinsel Hispaniola überziehen.
So gehen wir nicht unbesorgt in das beginnende Wochenende, zumal am morgigen Samstag unsere Kinderdorf-Jugendlichen zu ein paar Ferientagen in einem befreundeten Heim in Léogane aufbrechen wollen. 14 junge Leute von dort waren bis heute für einige Tage in Gonaives zu Besuch.
Wir hoffen, bis Anfang nächster Woche nur gute Nachrichten zu haben......

23.08.2012
"Isaac" hat inzwischen eine Geschwindigkeit von 75 km/h erreicht. Da zu befürchten ist, dass er sich über der warmen karibischen See verstärkt, gilt für die Dominikanische Republik und Haiti eine Hurrikan-Warnung der Stufe 1. Dabei wird vor lebensbedrohlichen Sturmfluten und Erdrutschen gewarnt.
In Guántanamo bereiten sich die US-Amerikaner darauf vor, alle Landsleute rechtzeitig vor Ankunft von "Isaac" auszufliegen. Eine Möglichkeit, die die haitianische Bevölkerung leider nicht hat......

22.08.2012
Es ist die Zeit der Tropenstürme in der Karibik.
Aktuell etwa 430 km östlich von Guadeloupe unterwegs, wird "Isaac" am Freitag Nachmittag über Haiti erwartet. Das Zentrum des Sturm soll genau über die südöstliche Spitze der Halbinsel hinwegziehen, das ganze Land in seinem Einflussbereich liegen. Momentan wird Isaac noch als "gering bis moderat" eingeschätzt, was heißen kann, dass es "nur" zu heftigen Regenfällen, Überschwemmungen etc. kommen kann. Allerdings besteht derzeit auch noch die Hoffnung, dass der der Sturm sich auf seinem weiteren Weg abschwächt und Haiti ohne Schaden überzieht.

Vier bis fünf Tage später folgt "Joyce", die sich nach dem jetzigen Erkenntnisstand zu einem der zehn stärksten Hurrikans dieses Jahres entwickeln kann

Montag, 20. August 2012

20.08.2012: Haiti/Gonaives - Fleißige Handwerker sorgen für ein trockenes Dach

Während in Europa derzeit die Sonne vom strahlend blauen Himmer herunterscheint, regnet es in Haiti jahreszeitbedingt immer wieder. Was gut ist für die vielen Klein- und Kleinstbauern, die ihren trockenen Parzellen nur in der Regenzeit etwas Nahrung abtrotzen können, erhöht den Renovierungsbedarf an unseren teilweise schon in die Jahre gekommenen Gebäuden auf dem Missionsgelände in Gonaives.
Vor allem Haus Nr. 15, vor zwanzig Jahren als Flachbau mit Betondecke angelegt, auf die irgendwann ein zweiter Stock aufgesetzt werden sollte, hat in den letzten Jahren sehr gelitten. So musste es dringend renoviert werden, zum einen, weil der Aufbau des zweiten Stockes dringender denn je geworden ist (wenn auch leider noch nicht finanzierbar), zum anderen, um Familie Wittmer vor immer stärkeren Wasserschäden in ihrer Wohnung zu bewahren.
Wie so oft zeigte sich das ganze Ausmaß der Schäden erst, nachdem die alte Decke vorsichtig geöffnet worden war. Da war vieles verrostet oder von der Bewehrung her von vornherein nicht ausreichend angelegt, so dass nicht nur geflickt werden konnte, sondern kernsaniert werden musste.

Auch wenn diese Renovierungsarbeiten, die vor einigen Tagen abgeschlossen werden konnten, mit fast 7.000 USD Kosten wieder ein neues Loch in unsere Kasse rissen, sind wir doch froh, dass es geschafft ist, Dieufort und Martina Wittmer mit ihren Kindern wieder im Trockenen wohnen, und die Handwerker von HABITAT-HT neue praktische Erfahrungen sammeln konnten. Und nicht nur sie waren konzentriert und fleißig bei der Sache, auch einige der älteren Jugendlichen des Kinderdorfs halfen in ihren Sommerferien mit Feuereifer mit und verdienten sich so ein kleines Taschengeld. Auch für sie sind solche praktischen Arbeiten eine wertvolle Erfahrung in Richtung auf die bald anstehende Berufsorientierung.

Dienstag, 14. August 2012

14.08.2012: Haiti/Olympia - Sport für Haiti

Olympia 2012 ging ohne eine Medaille für die fünf gestarteten Haitianer zu Ende.
Nur eine, die in ihrem ersten Kampf ausgeschiedene Judoka, stammt aus und lebt in Haiti. Die vier Leichtathleten wurden alle als Kinder haitianischer Eltern in den USA geboren, wo sie auch leben. Bei den drei Läufern ist davon auszugehen, dass sie nur deshalb für das Heimatland ihrer Eltern starteten, weil sie es nicht in die amerikanische Auswahl geschafft hätten.
Einzige Ausnahme ist Samyr Laine, der Dreispringer. Er, ehemaliger Zimmergenosse von Mark Zuckerberg und daher vierzehntes Facebook-Mitglied weltweit, startete aus Überzeugnus für Haiti und für seine Initiative "Jump for Haiti", mit der er die Jugend seines Heimatlandes unterstützen und fördern möchte, z.B. mit dem Ausbau von Sportstätten.
Dies ist sicher eine sinnvollere Aktion als der Plan der haitianischen Regierung, den immer noch in Schutt und Asche liegenden Präsidentenpalast im alten Glanz wieder aufzubauen, der, lt. offizieller Erklärung aus der Hauptstadt, "ein nationales Symbol" sei, "das nun mit Mitteln der Haitianer/innen wieder aufgebaut wird."
Nicht "Jump!", sondern: "Run!" heißt es am 9. September wieder in Landau/Pfalz, wenn am Stammsitz der LEBENSMISSION e.V. "Jesus für Haiti" der fünfte Sponsorenlauf zugunsten Haitis bzw. des seit 29 Jahren dort bestehenden Kinderdorfes des Vereins in Gonaives startet  (Stadion am Prießnitzweg, 13 h - 16 h). Dank der großzügigen Unterstützung zahlreicher ortsansässiger Firmen (siehe Plakat), mit deren Hilfe alle anfallenden Kosten der Verantstaltung gedeckt werden können, ist es wieder möglich, alle Sponsorengelder, die erlaufen werden, zu einhundert Prozent in das Projekt in Haiti fließen zu lassen.
Die Evangelische Allianz Landau als Veranstalter und die Lebensmission als Begünstigter des Events freuen sich auf jede und jeden, der/die als Läufer, Sponsor oder einfach nur Besucher dabei sein möchte. Nähere Informationen bei der Lebensmission oder auf www.haiti-lauf.de

Montag, 6. August 2012

06.08.2012: HAITI: Sommerferien - Schulbesuch

Nicht sechs Wochen wie bei uns in Deutschland, sondern mindestens zwei bis drei Monate (abhängig von den jeweiligen Abschlussprüfungen und der Entscheidung der Regierung, wann das neue Schuljahr beginnen wird) dauern in Haiti die Sommerferien.
Aber auch im September, wenn das neue Schuljahr voraussichtlich beginnt, werden viele haitianische Kinder im schulpflichtigen Alter zuhause bleiben. Laut den Ergebnissen eines internationalen Experten-Seminars, das im Juli in Port-au-Prince stattfand, werden es mehr als 500.000 Kinder sein, denen der Schulbesuch verwehrt bleibt, was bei einer Gesamtbevölkerung von knapp 10 Mio Menschen und einem Anteil der unter 14-jährigen von mehr als 50 Prozent etwa einem Achtel dieser Altersgruppe entspricht. Diese Jungen und Mädchen riskieren, den Anteil der Analphabeten an der Bevölkerung, der immer noch mehr als die Hälfte der Erwachsenen beträgt, zu vergrößern.
Und dies, obwohl Ministerpräsident Martelly seit seinem Amtsantritt den kostenlosen Schulbesuch für alle Grundschulkinder propagiert. Doch beschränkt sich dieses - mehr als lobenswerte - Programm bis jetzt ausschließlich auf die staatlichen Schulen in der Hauptstadt Port-au-Prince. Aber mehr als 90 Prozent der haitianischen Schulen sind private oder kirchliche Einrichtungen, die, ebenso wie alle Schulen in den Provinzen des Landes, Schulgebühren fordern, die viele Familien nicht oder nur für eines ihrer Kinder aufbringen können.

Wir sind froh, dass unsere Patenkinder und unsere Kinderdorfkinder die Möglichkeit haben, zur Schule zu gehen, zu lernen und später möglichst eine Ausbildung zu machen. Auch ILDA LUXANA, ein neunjähriges Mädchen aus einem kleinen Dorf nördlich von Gonaives, hat seit dem 23. Juli 2012 diese Sicherheit. An diesem Tag zog sie im Kinderdorf in Gonaives in das dritte Kinderhaus ein, wo sie nun mit ihren drei neuen "Schwestern" Luciana, Renise und Daphnie leben wird. Ildas Mutter lebt schon seit drei Jahren nicht mehr. Nachdem im Februar 2012 auch ihr Vater verstarb, wurde sie von seinen Eltern aufgenommen. Die Großeltern sind jedoch arm und alt und nicht in der Lage, das Mädchen richtig zu versorgen. Deshalb fragten sie an, ob nicht das Kinderdorf in Gonaives Ilda eine neue Chance auf ein unbeschwerteres und sorgenfreieres Leben bieten könnte.

Auch Linda Beliard, über die die RHEINPFALZ in ihrer Landauer Lokal-Ausgabe von heute berichtet (wofür wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken!), hat schon  22 von ihren bisher 24 Lebensjahren dort im Kinderdorf verbracht. Sie wird Ende August aus Deutschland nach Haiti zurück kehren, wo sie mit vier anderen jungen Frauen gemeinsam ein Häuschen auf dem Kinderdorfgelände bewohnt.

Donnerstag, 12. Juli 2012

12.07.2012: Haiti - Patenschaften helfen!

Mehr als 20 unserer Patenkinder haben in den letzten Jahren ihre europäischen Paten "verloren", die nicht mehr in der Lage waren, sie finanziell zu unterstützen oder nach vielen Jahren der Hilfe ihre Patenschaft beendet haben. Viele dieser jungen Leute stehen schon in der Ausbildung, die sie ohne weitere Hilfe nicht abschließen können, oder am Ende ihrer Schulzeit.
Als kleiner Verein können wir sie nicht alle aus eigenen Finanzmitteln durchtragen, weshalb wir hier hin und wieder eine/n dieser jungen Männer und Frauen vorstellen möchten - vielleicht findet sich ein Pate, der sie noch für einige Jahre auf ihrem Weg ins Leben begleiten möchte? (Die Patenschaften enden generell mit Erreichen des 25. Lebensjahres)

Peterson Didy ist einer von ihnen - hier ein aktueller Bericht über ihn aus Haiti:
Studium-Patenschaft:


Peterson Didy

Peterson Didy ist am 23. August 1991 geboren und wird somit 21 Jahre alt. Aktuell schreibt er seine Examensprüfungen der Philo (dies entspricht einem deutschen Abitur) an dem Lycée Fabre Nicolas Geffrad und ist zuversichtlich gut abzuschließen.

Von Kindheit an, hat er den Wunsch Arzt zu werden und im Krankenhaus als Chirurg Menschen zu helfen. Diesbezüglich einen Studienplatz zu bekommen ist in Haiti nicht leicht, besonders wenn man keine speziellen Kontakte hat. So wird sich Peterson in verschiedenen Fakultäten einschreiben und abwarten müssen, für welches Studium er einen Platz angeboten bekommt. In Haiti entscheiden leider in vielen Bereichen mehr die Umstände, als die eigene persönliche Wahl, wie sich das einzelne Leben gestaltet. Doch Peterson ist bereit in allen Fällen sein Möglichstes zu tun, um etwas Gelungenes daraus zu formen.

Peterson ist das sechste von sieben Kindern, er hat eine Schwester und fünf Brüder. Manche haben bereits eigene Familien, so leben sie nun noch zu fünft mit ihrer Mutter zusammen in drei Zimmern, die hintereinander als ein-Zimmer-Häuschen gebaut wurden. Der Hof ist schön gestaltet mit allerlei verschiedenen Blumen und man sieht, dass die Familie bemüht ist, das was sie haben zu pflegen. Bei einem Zyklon wurden 2004 die Häuschen komplett mit Wasser überschwemmt. Der Vater wurde hierbei ins Wasser gespült, konnte jedoch wieder herausgezogen werden (die meisten Haitianer können nicht schwimmen). Er erlitt jedoch eine heftige Lungenentzündung und verstarb acht Tage nach der Flut. Die Mutter (59) versucht seitdem die Familie als Wiederverkäuferin in der Stadt zu versorgen. Sie ist eine sehr lebhafte, freudige und initiative Frau. Alle Kinder machen einen sehr sympathischen Eindruck, sind freundlich, zuvorkommend und sauber.

Im Hof haben sie einen Brunnen gegraben, mit dem sie auch die gesamte Nachbarschaft mit Waschwasser versorgen. Trinkwasser muss in Gallonen speziell eingekauft werden. Als Toilette dient eine Grube im Hinterhof, als Dusche wurde eine kleine Mauer errichtet, die vor neugierigen Blicken schützt, während man sich Wasser übergießt.

Petersons Schulbildung wurde bisher von der Lebensmission durch eine Schulpatenschaft finanziert. Ein Medizinstudium ist eines der längsten Studien in Haiti und dauert sieben Jahre, andere Fakultäten setzen drei bis vier Jahre bis zum Diplom an. Somit ist Peterson mehrere Jahre auf weitere Unterstützung angewiesen. Da die entsprechenden Universitäten in der Hauptstadt Port-au-Prince oder in anderen großen Städten wie Cap Haitien liegen, wird Peterson sich ein Zimmer mieten müssen und für seinen Unterhalt unabhängig von seiner Familie aufkommen müssen.

Falls Sie Freude daran haben, Peterson mit einem monatlichen Betrag von 50 EUR zu unterstützen und ihm somit ein Studium zu ermöglichen, setzen Sie sich bitte mit dem Büro der Lebensmission in Verbindung.



Freitag, 6. Juli 2012

06.07.2012: HAITI - Unwetter auf haitianisch

In den letzten Tagen wird man in den deutschen Medien ausführlich über die Wetterkapriolen des Sommers 2012 informiert. Dramatisch hört sich manches an, was man liest und hört. Aber ist das, was wir hierzulande erleben, wirklich so schlimm?
Martina Wittmer schildert in ihrem neusten Blog (habitat-ht.blogspot.com), wie man ein Unwetter in Gonaives erlebt:

Die Saison der Zyklone auf Haiti hat begonnen. Plötzlich aufbrausende heftige Stürme und Regengüsse überraschen uns nun schon zum dritten Mal. Emotional erwarte ich immer noch ein europäisches kuscheliges Zu Hause während es draußen tobt und regnet. Doch die haitianische Realität lehrt mich etwas Anderes.

Auf dem Kinderdorfgelände sind heute 3 Bäume abgebrochen bzw. umgestürzt, Wasser dringt in undichte Fenster und Dächer ein, Strom fällt natürlich augenblicklich aus (kein Licht, kein Fernseher, kein Radio, kein Internet ). Ehrlich gesagt ist das Kerzenlicht nur so lange romantisch, so lange man sich sicher sein kann, dass im Bedarfsfall das elektrische Licht funktioniert. Statt europäischer Gemütlichkeit bangen die Menschen um uns und in ihren Gesichtern kann man die bereits durchlebten Schreckenserfahrungen ablesen. Gonaives wurde in den letzten acht Jahren von zwei heftigen Zyklonen zu 80% überschwemmt. Viele Menschen haben ihr Leben gelassen, die meisten ihr Hab und Gut verloren.

Unsere Straße ist wie alle Nachbarsstraßen mit riesigen Wasserseen überschwemmt, die bis zu einer Woche nach dem Regen anhalten und vielzählige Krankheiten verbreiten, sowie den verhassten Moskitos als Brutstätte dienen. Das Kanalsystem wird zwar ausgebaut, ist jedoch noch längst nicht fertig, andernorts mit Müll verstopft oder schlichtweg fehlkonstruiert. Die Bauarbeiten wurden seit 4 Monaten gestoppt, da die amerikanische Firma mit den Gebern der Entwicklungshilfe streitet. So dringt Wasser in unzählige Höfe und Häuser ein, Betten, Möbel und jegliches Hab und Gut steht über Tage hinweg im Wasser bzw. Müllschlamm. Fotos hiervon zu machen, das würde mich beschämen. So greifen wir zum Eimer und helfen Freunden Wasser aus ihrem Haus zu schöpfen und beherbergen eine Frau mit 2 Kleinkindern, deren Zimmer komplett mit Wasser gefüllt ist.

Bisher kommentierten die Haitianer dies als nur kleine Zyklone. Ehrlich gesagt bin ich nicht wild darauf zu erleben, wenn die Landsleute es als schlimmen Zyklon bezeichnen müssten. Doch gegen Naturgewalten kann man sich im Idealfall vorher nach eigenen Möglichkeiten rüsten, aufhalten werden wir sie nicht können.

Dienstag, 3. Juli 2012

03.07.2012: Haiti nicht vergessen !

Es gibt so viel zu tun:
Immer noch erreichen uns Patenschaftsanträge für Kinder, die mit ihren Familien nach dem Erdbeben vor zweieinhalb Jahren aus Port-au-Prince flüchten mussten und in Gonaives nicht recht Fuß fassen konnten.
Immer noch stehen täglich Menschen vor dem Tor, für deren kleine und große Nöte die "Mission de Vie" die letzte Hoffnung ist.
Aber immer mehr stoßen wir als Verein an unsere finanziellen Grenzen. Viele treue Freunde und Spender tragen die Arbeit in Gonaives seit Jahren und Jahrzehnten. Die Ausweitung der Projekte aber, verbunden mit den ständig steigenden Lebenshaltungskosten, zieht eine kontinuierliche Steigerung der monatlichen Ausgaben hinter sich her.
Wir möchten die LEBENSMISSION bekannter machen, auch mit Hilfe dieses Handzettels, der kurz und bündig den Verein und die Arbeit in Haiti vorstellt:
(Flyer, DIN A6, Vorder- und Rückseite)

Möchten Sie uns helfen, diese Flyer zu verteilen, in Schulen, Geschäften, Behörden auszulegen? Oder einfach etwas an der Hand haben, wenn das Gespräch auf Haiti und die Not seiner Menschen kommt?
Rufen Sie uns kurz an (06341/54810) oder schicken Sie eine email (lebensmission@t-online.de) - wir schicken sie Ihnen zu. Und danken Ihnen schon heute für Ihre Unterstützung!

Montag, 25. Juni 2012

25.06.2012: Haiti - Rang 7 der Bankrott-Staaten der Erde

(Foto: mit freundlicher Genehmigung von Logan Abassi, UNDP)
Gemäß einem am 19.06. von der französischen "Foreign Policy" veröffentlichten Bericht nimmt Haiti in diesem Jahr weltweit den siebten Platz auf der Liste ein. Angeführt wird die Liste von Somalia; schlechter als Haiti stehen  nur noch der Yemen, der Irak, die Zentralafrikanische Republik Guinea und Pakistan da. Besser als Haiti geht es aber z.B. Zimbabwe, dem Tschad oder dem Sudan.
Gemeinsamer Nenner aller Länder oben auf dieser Liste, in die neben wirtschaftlichen auch politische Faktoren (Rechtsanspruch des Staates, Klassenkonflikte, Ausmaß der Abhängigkeit vom Ausland usw.) eine Rolle einfließen, ist die allgegenwärtige Armut: Haiti z.B. hat eine Geburtenrate von 27 auf 1.000 Einwohner (Somalia: 45 / USA: 14), die Lebenserwartung liegt bei 62 Jahren (Somalia: 51 / USA: 78), das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner bei 67 USD (Somalia: unbekannt / USA: 47.164 USD).
Interessant: Die Skala der (finanziellen) Abhängigkeit vom Ausland reicht von 0 bis 10. Haiti erreicht dabei einen Wert von 9,7!
Die von "Foreign Policy" erstellte Liste dient weltweit vor allem Investoren als Entscheidungshilfe. Dies könnte die Bemühungen der haitianischen Regierung, mit Hilfe ausländischer Investoren umgehend 500.000 neue Arbeitsplätze im Land zu schaffen, erschweren.

Dienstag, 19. Juni 2012

19.06.2012: Haiti - Renovierungsbedarf in Gonaives

Nicht nur auf den Hausbaustellen in der Hauptstadt und im Süden des Landes, auch auf dem Gelände unserer "Mission de Vie" in Gonaives, wo die Bautruppe von HABITAT-HT ihre Zentrale hat, zeigen die Handwerker, was sie können: So haben sie im Frühjahr dieses Jahres die maroden Dächer des Depots und des Bürohauses der Schreinerwerkstatt komplett saniert.
Wo auch immer sie gerade im Einsatz sind: Wenn man auf den Fotos, die uns erreichen sieht, mit wie viel offensichtlicher Freude und Schwung die Männer an der Arbeit sind, kann man fast vergessen, wie schwierig die Umgebungsbedingungen mit Hitze, Staub, Moskitos, Lärm etc. sind.

 Für diese Männer zählt allein, dass sie endlich einmal für längere Zeit eine Arbeit und ein geregeltes Einkommen haben, mit dem sie ihre Familien versorgen können. Freudig kommen sie bei Bedarf auch am Wochenende zur Arbeit.
Ein dickes Kompliment an dieser Stelle an Dieufort Wittmer und sein HABITAT-HT-Team - und natürlich ein großes Dankeschön für ein wieder regensicheres Werkstattbüro und Holzlager!

Donnerstag, 14. Juni 2012

14.06.2012: Haiti - Kinderarbeit weit verbreitet

Am 12. Juni war der Internationale Tag gegen Kinderarbeit. In Europa mit seinen gesetzlichen Regelungen und Schutzbestimmungen ging er fast unbemerkt vorüber. In Haiti aber, wo bis zu 10 Prozent aller 5- bis 17-jährigen als so genannte Restavèks (vom frz. "rester avec" = bei jemandem bleiben) in fremden Haushalten arbeiten und die schweren Arbeiten für die Familien verrichten müssen, ist Kinderarbeit nach wie vor ein Thema. Zu viele Eltern sind einfach zu arm, als dass sie ihre oft großen Familien ausreichend ernähren könnten. So hoffen viele, dass ihre Kinder eine bessere Versorgung und Aussicht auf Schulbesuch haben, wenn sie sie in besser gestellte Familien geben. Leider trügt diese Hoffnung allzu oft.

Daniel Guerrier, Ehemaliger aus dem Kinderdorf in Gonaives, hat uns dazu einen kleinen Bericht geschickt und seine Sicht der Dinge geschildert:
Restaveks: „Hausangestellte“ in Haiti
Eine der größten Geiseln der heutigen haitianischen Gesellschaft betrifft die Hausangestellten. Sie schreit nach Lösungen. Vor mehr als 200 Jahren wurde mit der Abschaffung der Sklaverei auch der Handel mit Kindern gesetzlich verboten. Aber wie sind die Zustände heute bei den Kindern, die in haitianischen Haushalten beschäftigt werden?
Es gibt viele Eltern, die völlig mittellos sind, aber fünf oder sechs oder mehr Kinder haben, die ihre Not noch verschlimmern. Weil sie sie nicht versorgen können, entscheiden sich manche Eltern, ein Kind einer bessergestellten Familie anzuvertrauen, damit das Kind versorgt ist und nicht Hunger leiden muss.
Aber was erwartet diese Kinder in Wirklichkeit: Sie haben keinen Anspruch auf Schulbildung, auf Gesundheitsversorgung, auf anständige Unterbringung, auf Nahrung….. Sie werden beleidigt und geschlagen, vom Hausherrn, oft sogar von den Kindern des Haushaltes. Außerdem werden sie oft zu Opfern von ungerechtfertigten Beschuldigungen oder Vergewaltigungen. Nicht nur hinter verschlossenen Türen, auch in aller Öffentlichkeit werden diese Kinder gedemütigt und man lässt sie rund um die Uhr hart arbeiten, weckt sie dazu auch mitten in der Nacht willkürlich auf.
Viele dieser Kinder werden schwer krank oder sterben sogar unter diesen harten Bedingungen, denn ärztliche Versorgung wird ihnen vorenthalten.
Dass diesen Jungen und Mädchen der Schulbesuch verweigert wird, birgt eine große Gefahr für die haitianische Gesellschaft in sich. Denn Bildung ist die Grundlage einer gerechten Gesellschaft, die auf Fortschritt ausgerichtet ist.
In vielen Ländern der Erde werden die Eltern vom Staat finanziell unterstützt, in Haiti hängt alles von den Eltern selbst ab. Sie sind arm, sie haben keine Arbeit, aber viele Kinder…..

Freitag, 8. Juni 2012

08.06.2012: Haiti/Gonaives: Frischer Wind in der Mission de Vie

Mit einem fröhlichen "Byenvini"-Lied hießen die Kinderdorfkinder am vergangenen Freitag den neuen Missionsleiter Walner Michaud und seine Frau Neytha Dasema offiziell im Missionszentrum willkommen. Auch die Mitarbeiter begrüßten das Ehepaar und gemeinsam feierten alle zusammen ein kleines Willkommensfest.
Während Neytha bereits seit zwei Monaten als Sozialarbeiterin für und mit den Kindern des Kinderdorfes arbeitet, hat Walner sich jetzt in seiner ersten Arbeitswoche einen Überblick über die verschiedenen Arbeitszweige gemacht, die Kinder und Mitarbeiter in ihren Häusern und an ihren Arbeitsplätzen bzw. in den Büros besucht. Da er in einer ähnlichen Funktion bei einer größeren amerikanischen Organisation angestellt war, kann er sich gut in die Abläufe hineinfinden und hat bereits einige Pläne zur effizienteren Strukturierung der Arbeitsabläufe angedacht.
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unserem neuen haitianischen Direktor und wünschen beiden ein gutes Einleben in Gonaives.

PS: Da zusätzliche Mitarbeiter auch immer zusätzliche Ausgaben bedeuten, sind wir für Sonderspenden mit dem Vermerk "Gehälter Haitianer" jederzeit dankbar. (Konto 22343 bei der Sparkasse SÜW in Landau, BLZ 54850010 - Schweizer Bankverbindung siehe nebenstehend)

Donnerstag, 31. Mai 2012

31.05.2012: HAITI/Gonaives - Latrinenbau im Viertel um das Kinderdorf


"Ich heiße Eliana St. Val. Ich bin Nutznießerin. Ich bin heute sehr froh und finde keine Worte um euch meine Freude zu zeigen, so stolz bin ich. Ich danke den Spendern sehr, die an mich gedacht haben. Seit vielen Jahren leben wir hier schon ohne Toilette. Jetzt bin ich sehr erleichtert, dass dieses Problem mit der Latrine behoben ist. Jedes Mal, wenn ich zur Toilette gehen musste, war es ein großes Problem, die Schweine kamen und störten mich. Selbst diese Tiere kommen jetzt zu uns, es ist wirklich lustig. Gott segne euch, dass ihr Erfolg habt in allem, was ihr tut, dass Gott euch reichlich segne.

Es ist jetzt Regenzeit in Haiti. Bitte baut weiter Latrinen, das vermindert das Krankheitsrisiko für die Bewohner. Danke"

Spenden für die Bürgerinitiative ADBP, die diese Latrinen in den Vierteln Bienac und Praville, ganz in der Nähe unseres Kinderdorfes baut, leiten wir gerne nach Gonaives weiter. Bitte unter dem Stichwort "Latrinenbau" oder "Cholera" auf das Konto der Lebensmission e.V. "Jesus für Haiti", Konto Nr. 22343, bei der Sparkasse SÜW in Landau (BLZ 548 500 10)
(Schweizer Bankverbindung siehe nebenstehen)