Freitag, 9. November 2012

09.11.2012: HAITI - nach "Sandy" steigende Cholera-Rate, auch in Gonaives

Nachdem in den Tagen nach Hurrikan "Sandy" bereits aus dem Süden Haitis über vermehrte Cholera-Neuerkrankungen berichtet wurde, kommen solche Meldungen inzwischen auch aus Gonaives, im Nordwesten des Landes gelegen - (nach einem Bericht von Alterpresse.org vom 08.11.):
So wurden im Cholera-Behandlungszentrum in den vergangenen zwei Wochen 212 neu Krankheitsfälle registriert (darunter 33 Kleinkinder und 129 Frauen), zwei Menschen starben bisher. In jedem der beiden für knapp 20 Personen vorgehaltenen Behandlungszelte waren Anfang der Woche mehr als 30 Menschen untergebracht.
Es fehlt an Vielem: Toilettenartikel (z.B: WC-Papier), Seife, aber auch Grundstoffe für die Zubereitung von Chlorid-Lösungen. Erschwert wird die Situation dadurch, dass es keine Absperrung mehr zwischen dem Cholera-Berhandlungszentrum und dem daneben gelegenen städtischen Krankenhaus mehr gibt. So herrscht ein ständiges Kommen und Gehen - auch weil bei manchem Erkrankten die Angehörigen die Cholera nicht erkennen und ihn wegen vermuteter anderer Krankheiten behandeln lassen wollen - womit das Risiko der Ausbreitung der Krankheit steigt.

Vorhandene Spendengelder für die Cholerahilfe und bisher eingegangene Spenden für die Katastrophenhilfe werden wir umgehend an die haitianische Frauen-Organisation AFPROG weiterleiten, die seit Ausbruch der Epidemie aktive Hilfe im Krankenhaus und Aufklärungsarbeit unter der Bevölkerung leistet.

Dieufort Wittmer ist inzwischen gut in Gonaives angekommen. Obwohl er in der Dominikanischen Republik noch einiges an Material besorgen musste und deshalb den Rest der Reise auf dem beschwerlichen Landweg zurücklegte, traf er sich sofort zu ersten Besprechungen mit den Mitarbeitern von HABITAT-HT und dem Kinderdorf. Wie er uns berichtet, waren die ersten Meldungen, die vom Kinderdorf nach"Sandy" nach Europa kamen, im Hinblick auf die durch den Sturm verursachten Schäden, wohl etwas zu optimistisch: Seiner Einschätzung nach steht einer der Strommasten auf dem Gelände nicht mehr stabil, ein zweiter ist bereits umgestürzt. Beide müssten sofort erneuert werden.

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