Dienstag, 2. März 2010

Erdbeben HAITI / März 2010

30.03.2010

Die Wasseraufbereitungsanlage ist da! Am Samstagg, 27.03. wurde sie installiert und ein Probelauf gemacht. Nach kleinen Nacharbeiten wird in dieser Woche mit der Ausgabe des Wassers begonnen. Jede Familie, die im Rahmen des Speisungsprogrammes Essen abholt, kann gleichzeitig 10-15 Liter Trinkwasser mitnehmen. Auch andere Erdbebenopfer und die Familien aus der Nachbarschaft des Kinderdorfes erhalten das Wasser in nächster Zeit kostenlos.

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Nach Mitteilungen der haitianischen Regierung vom 29.03. sollen die Schulen in Port-au-Prince und Umgebung am Ostermontag ihren Betrieb wieder aufnehmen. Alle Schulen, die ihre Grundstücke von Trümmern befreit haben, sollen mit Zelten und Lehrmaterial ausgestattet werden. Den Schulleitungen wird empfohlen, die neue Unterrichtszeit mit psycho-sozialen Veranstaltungen für die traumatisierten Kinder zu beginnen.

Am Sonntag erschütterte erneut ein Nachbeben der Stärke 4,2 die haitianische Hautstadt.

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26.03.2010
Link zur Aufzeichnung über die Informationsveranstaltung vom 17.03.2010 in Bötzingen, ausgestrahlt in TV Südbaden am 24.03.2010:

http://www.tv-suedbaden.de/default.aspx?ID=2976&showNews=671146&showSearch=2088#video



















Zweckgebundene Spenden erbitten wir weiterhin unter dem Kennwort "Nothilfe"
an die
Sparkasse SÜW in Landau, BLZ 548 500 10, Konto 22343
Bitte geben Sie unbedingt Ihren Namen und die vollständige Anschrift an, wenn Sie eine Zuwendungsbestätigung benötigen. Herzlichen Dank!
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24.03.2010
Ein paar Zahlen aus dem letzten OCHA*-Bericht vom 20.03.2010:
(*OCHA = Office for the Coordination of Humanitarian Affairs / Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten)
- Im Februar konnten durch die vielfältigen Speisungsprogramme in Haiti 3 Mio Menschen mit Nahrung versorgt werden; im März werden es noch 2,5 Mio Menschen sein.
- 1,3 Mio Obdachlose aus 260.000 Familien müssen eine neue Unterkunft erhalten.
- Im Departement Artibonite (Hauptstadt: Gonaives) sind nach Schätzungen 90 % der dorthin Geflohenen bei Familien untergekommen, während in Port-au-Prince selbst noch immer ein Großteil unter Planen oder in primitiven selbstgezimmerten Verschlägen lebt.
- Von den mehr als 1 Mio vom Erdbeben betroffenen Kindern leben mittlerweile 300.000 in der Provinz. Mehr als 700.000 blieben in Port-au-Prince, fast die Hälfte von ihnen lebt in einer der vielen (mehr als 400) Zeltstädte ohne ausreichende Hygiene-Einrichtungen.

Inzwischen liegen uns 28 Patenschaftsanträge für Flüchtlingskinder aus Port-au-Prince vor. Vier von ihnen stellen wir im neuen Missionsheft vor, das ausschließlich das Erdbeben und seine Folgen behandelt und Anfang April versandt werden soll.
Zwei der Kinder, von denen wir ganz aktuell noch Fotos aus Haiti bekommen haben:

Kursty BAZIN, geboren am 24. Mai 2002









Ihr Vater ist schon 2004 verstorben. Ihre Mutter hat Kursty und ihre sechs Geschwister als Gelegenheitsnäherin durchgebracht. Durch das Erdbeben hat sie alles verloren. Kursty ist in der 1. Klasse.

Sebastien RAYMOND, geboren am 22. März 2004












Auch seine Familie gehört zu den Erdbebenopfern, die beim Einsturz ihres Hauses nur knapp dem Tod entronnen sind. Der Vater ist stark traumatisiert. Die Mutter hat keine Arbeit.
Sebastien, der noch einen Bruder hat, ist im zweiten Kindergartenjahr.
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19.03.2010
Endlich - am Mittwoch wurde mit der Installation der Wasseraufbereitungsanlage begonnen. Und Reginald, verantwortlich für das Angebot, den Einkauf der Einzelteile, die Installation und die spätere Wartung, hat zugesagt, dass das Werk "in Rekordzeit" vollendet sein wird.
Dann kann begonnen werden, aus dem Wasserhaus am Nebeneingang des Missionsgeländes kostenlos Trinkwasser an die Gruppe der Essensnehmer des Speisungsprojektes und unsere Nachbarschaft ausgegeben werden.
(Foto: Gruppe, die vor dem Tor auf Einlass wartet, um Essen abzuholen, links hinter der Mauer das Wasserhaus / m.fr.Gen. v. NEHEMIA, Nidda)

Bei seinen Kontrollversuchen, ob alle in die Gonaiver Schulen integrierten Flüchtlingskinder auch am Unterricht teilnehmen, konnte Vital Jacques weitere neun junge Erwachsene in die Abschlussklassen der Gonaiver Gymnasien vermitteln.
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14.03.2010
Das Speisungsprogramm läuft inzwischen an allen Projektorten - ein Grund zur Freude.
Doch wäre Haiti nicht Haiti, wenn es nicht hier und da noch "kleine" Probleme gäbe. So hielt uns Karlheinz Wittmer in den letzten Tagen über seine Bemühungen informiert, einen Truck mit in der Dominikanischen Republik gekauften Lebensmitteln über die Grenze nach Haiti zu bekommen. Es dauerte geschlagene vier Tage des stundenlangen (un)geduldigen Wartens auf verschiedenen Ämtern, Hin- und Herfahrens, Diskutierens mit diversen Beamten und mehr oder minder sanftem Druck und gutem Zureden, bis die dringend benötigten Lebensmittel endlich im Lager in Titanyen eintrafen.

Karin Berneburg steht derweil auch von Deutschland aus in ständigem email-Kontakt mit den für die einzelnen Projektorte zuständigen Haitianern um ihnen bei der schwierigen Buchführung zu helfen, die NEHEMIA dem Auswärtigen Amt nach Abschluss des Projektes vorlegen muss - Herzlichen Dank, liebe Karin!

Mit Hilfe des reichen Fotomaterials, das die Reisenden mitbrachten, konnte Ende der Woche das neue Missionsheft zusammengestellt werden - diesmal ein reines "Erdbeben"-Heft mit Eindrücken der Helfer aus den beiden vergangenen Monaten und Informationen zu den Ereignissen im Land und unseren Hilfsmaßnahmen.

Wir planen, es zusammen mit Zuwendungsbestätigungen auch an die vielen Spender verschicken zu können, die erstmals unsere Arbeit für die Haitianer unterstützt haben. Leider fehlen uns jedoch sehr viele Spenderadressen. Wir hoffen, dass sich der eine oder andere noch bei uns meldet, damit wir uns persönlich für seine Hilfe bedanken können.

Am kommenden Mittwoch, 17.03.2010, berichten Thomas Schaffner, Heinz und Helga Östreicher und Monika Jakob ab 20.00 Uhr in der Festhalle Bötzingen a. Kaiserstuhl über ihren Einsatz in Haiti. Auch Karin Berneburg wird an diesem Abend anwesend sein.

Zu diesem informativen Abend laden wir nochmals herzlich ein!

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09.03.2010
Karin Berneburg hat ihren Einsatz in Haiti beendet. Die von ihr optimierte Buchhaltung für die Abrechnung des Gesamt-Projektes in Haiti wird nun von Kidender Aristhyl, Einsatzleiter des Teilprojektes in Terre Noir, fortgeführt.





Sehnsüchtig erwartet wird inzwischen in Gonaives die Lieferung der Wasseraufbereitungsanlage, nachdem das Haus, das die Anlage aufnehmen wird, fertiggestellt ist.

Eliette Jean-Beauplan berichtet, dass die Krankenspeisung in den drei Hospitälern der Stadt gut angelaufen ist, und von der Dankbarkeit der Erdbebenopfer, die dort nach wie vor von solcher Hilfe von außen abhängig sind, weil sie niemanden in der Stadt kennen.

Erwartet wird hier in Europa ein Kostenvoranschlag von Renise Noel, einer Ehemaligen des Kinderdorfes, die ganz in der Nähe des Missionsgeländes in Gonaives ein kleines Waisenhaus einrichten möchte. Sie hat bereits sechs Kinder, die ihre Eltern verloren haben, bei sich aufgenommen.

Eine andere Gruppe von Ehemaligen, die inzwischen in Port-au-Prince leb(t)en, plant den gemeinsamen Bau eines Hauses in der Hauptstadt, um dort neu anzufangen. Auch von ihnen erwarten wir noch eine Kostenaufstellung.


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04.03.2010
Termine17.03.2010, 19.30 h:
Haiti-Abend in der Festhalle in 79268 Bötzingen am Kaiserstuhl mit (v.l.n.r.) Thomas Schaffner, Heinz Östreicher, Helga Östreicher und Monika Jakob, die von Ende Januar bis Mitte Februar in Gonaives als Nothelfer im Einsatz waren und von ihren Erfahrungen berichten.
Auch Karin Berneburg, die noch bis nächste Woche in Haiti ist, wird an diesem Abend dabei sein.

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10.04.2010, 19.30 h:

Benefizkonzert mit Ivo Pügner, Landau, und Alex Entzminger, Karlsruhe, in 67368 Westheim/Pfalz

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Inzwischen sind die lang erwarteten Container mit Lebensmittelrationen im Lager in Titanyen verfügbar, so dass die Essensausgabe an allen fünf Projektorten für die restliche Laufzeit des Projektes gesichert ist. In Léogane konnte sie zuvor nur mit in der Dominikanischen Republik eingekauften Nahrungsmitteln verspätet gestartet werden.

Karin Berneburg verbrachte nochmals anderthalb Tage in Gonaives, wo sie mit Projektleiter Volker Baumann, der erneut für einige Tage in Haiti ist, das Speisungsprojekt besuchte, letzte Abklärungen mit den haitianischen Verantwortlichen traf, aber auch die Flüchtlingsfamilien auf dem Missionsgelände besuchte. Die erste dieser Familien konnte bereits am vergangenen Wochenende nach Port-au-Prince zurückkehren, die übrigen werden bis Ende April folgen. Allerdings werden die Kinder mit einigen Betreuern bis zu den Sommerferien in Gonaives bleiben, da sie bis dahin dort die Schule besuchen können. Die Schulen in Port-au-Prince sind nach wie vor geschlossen, viele Kinder werden das Schuljahr wiederholen müssen.

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02.03.2010
Sieben Wochen nach dem Erdbeben von Port-au-Prince, das schwächer war als das Beben vor Chile am Wochenende, und doch aufgrund der Armut und Unstrukturiertheit des Landes viel mehr Leid verursachte und viel länger nachwirken wird.

Mitte März, spätestens Anfang April beginnt in Haiti die Regenzeit, und noch immer leben Hunderttausende Haitianer im Freien, wie auch Karin Berneburg heute von einer Fahrt nach Terre Noir, einem der Projektorte unseres Speisungsprogrammes berichtet:

"Auch in Terre Noir, am nördlichen Rand von Port-au-Prince, wurden viele Familien obdachlos. Neben der Kirche haben sich die Menschen auf einer leeren Fläche eingerichtet und Notbehelfe für ein wenig Privatspähere erreichtet. Aber im Gegensatz zum Stadtzentrum leben sie hier nicht in "festen" Zelten, sondern nur unter mit Ästen befestigten Tüchern etc., die keinen wirklichen Schutz vor Regen bieten. Eine Hilfsorganisation hat angekündigt, Zelte nach Terre Noir zu bringen. Daraufhin hat sie die Zahl der Familien auf dem Platz schlagartig erhöht. Sie sind von anderen Stellen hierher "umgezogen", um von diesem angekündigten Angebot zu profitieren."

Das gleiche Bild in Léogane, wo Karin und Karlheinz Pastor Milien, den dortigen Projektverantwortlichen besuchten:









"Es gibt, ähnlich wie in Port-au-Prince, unterschiedliche Gebiete mit unterschiedlichen Zerstörungsgraden: Häuser ohne sichtbare Schäden neben vollständig eingestürzten; und auf fast jedem freien Fleck Ansammlungen von Zelten und anderen Arten von mehr oder weniger Schutz bietenden Notbehelfen...."

Durch Vermittlung von Günter Rinklin bei seinem einwöchigen Einsatz in Haiti Mitte Februar haben vier unserer ehemaligen Kinderdorfkinder eine befristete Anstellung bei Care Intl. in Léogane finden können. Sie helfen dort in der Verwaltung und als Schreiner und Ingenieur beim Wiederaufbau.









Esther Revolte lebt mit ihren Schützlingen nach wir vor in Carrefour unter Planen, die sie im Hof des beschädigten Waisenhauses aufgehängt haben. Doch Karin berichtet von ihrem letzten Besuch, bei dem auch wieder Lebensmittel und Medikamente mitgebracht wurden, dass die Kinder alle gesund sind und einen glücklichen Eindruck machen.

Eingehende Spenden mit Vermerk "Nothilfe Haiti" oder für eines der laufenden Projekte für die Erdbebenopfer werden nach wie vor zu einhundert Prozent nach Haiti weitergeleitet.
Spendenkonto:
Sparkasse Südliche Weinstraße in Landau,
BLZ 548 500 10, Konto: 22343
(IBAN und BIC sowie Konto Schweiz siehe nebenstehend)

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