Dienstag, 21. Oktober 2008

Gonaives - die Not besteht weiter

„Bonn/Haiti: Erneut hat es die Ärmsten der Armen getroffen. Vier schwere Tropenstürme haben eines der ärmsten Länder der westlichen Welt zusätzlich in eine Hungerkatastrophe gestürzt. Ca. 80 % der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. Die Situation der Opfer ist verzweifelt. Immer wieder brechen Unruhen aus, wenn irgendwo die Chance besteht, Nahrung zu bekommen. Viele Kinder sind obdachlos, haben die Eltern verloren.
Die junge Mutter mit ihren beiden kleinen Kindern war auf der Suche nach etwas Essbarem viele Kilometer durch das überflutete Gebiet gewatet. Jetzt hat sie es geschafft, sie ist an einer der wenigen Essensausgabestationen angekommen. Schützend hat sie ihre Arme um ihre beiden kleinen Kinder gelegt. Sie weint und ist doch glücklich: „Vielleicht kann ich jetzt das Leben meiner Kinder retten!“, meint sie. .........(
aus einem Bericht der dt. Don-Bosco-Jugend vom 17.10.08 / Foto: „Kekse“ aus Erde, Salz und Öl, für viele Haitianer das einzige Nahrungsmittel)

Da die Versorgung der Gonaiver Bevölkerung mit Lebensmitteln nach wie vor nicht ausreichend funktioniert, obwohl inzwischen die Brücke nach Ennery wieder repariert werden konnte, und so Hilfsgütertransporte auch auf dem Landweg in die Stadt gelangen, soll das Straßen-Speisungsprogramm des Kinderdorfes bis mindestens Ende November fortgeführt werden. (Kosten: ca. 12.000 USD)

Um der Gruppe der Obdachlosen ein Verlassen des Kinderdorfes zu ermöglichen, sobald sich eine neue Unterkunft für sie gefunden hat, wird derzeit ein Großeinkauf an Gebrauchtkleidung getätigt – geschätzte Kosten laut unserer Kinderdorfleitung: 7.000 USD . Denn viele dieser Menschen besitzen nichts mehr zum Anziehen, und da in Haiti, wer nicht ordentlich gekleidet ist, sein Gesicht verliert, kann man diese Männer, Frauen und Kinder nicht so, wie sie kamen, wieder auf die Straße schicken.


Manche Stadtteile sind durch die Schlamm- und Abfallmassen, deren Entsorgung sich voraussichtlich noch Monate hinziehen wird, nach wie vor nicht begeh- oder gar bewohnbar. Das gesundheitliche Risiko ist extrem hoch. Es soll in Regierungskreisen bereits darüber gesprochen worden sein, die ganze Milllionenstadt Gonaives zu „verlegen“, da die Stadt jeder neuen Naturkatastrophe genaus hilflos ausgeliefert sein wird wie den Hurrikans dieses Jahres. Aufgrund dieser andauernden Ausnahmesituation wird in Gonaives, im Gegensatz zum Rest des Landes, das neue Schuljahr erst Anfang November beginnen können.

Gerne würden unsere Verantwortlichen vor Ort für diejenigen, die auch auf absehbare Zeit nicht in ihre alte Wohngegend zurück können, günstige Unterkünfte bauen, bei den hohen Grundstücks- und Materialpreisen ist dies jedoch ein Großprojekt, das, wenn überhaupt, nur mittel- bis langfristig realisiert werden kann.

Kurzfristig nötig ist eine Entscheidung, wie viel Geld der Mikrokredit-Bank für Kleinhändler und Gewerbetreibende, aber auch der Kreditkasse für die Mitarbeiter des Kinderdorfes und der angeschlossenen Projekte zur Verfügung gestellt werden kann, um den Kunden, die zum Großteil ihren gesamten Warenbestand verloren haben, einen Neuanfang zu ermöglichen.

Eingehende Spenden fließen weiterhin gezielt in diese Projekte:
- Straßenspeisung und Versorgung der Obdachlosen im Kinderdorf
- Aufbauhilfe für Patenschaftsfamilien
- Unterstützung von Schule und Kindergarten sowie zweier Kirchengemeinden
- Starthilfe für Kleinhändler und Gewerbetreibende
- Einzelfallhilfen und
- Reparaturen im Kinderdorf selbst

Unsere Spendenkonten:
Deutschland: Sparkasse Südliche Weinstraße in Landau (BLZ 548 500 10), Konto 22343
Schweiz: Clientis, Sparkasse Zürcher Oberland, 8620 Wetzikon ZH, z.G. Konto 16. 1. 177. 200 10 (Clearing Nr. 6850), Lebensmission, Turmstraße 10, 8330 Pfäffikon
UNSER HERZLICHER DANK GILT ALLEN, DIE DIE BEREITS ANGELAUFENEN HILFSMASSNAHMEN MIT ERMÖGLICHT HABEN!

Keine Kommentare: