Freitag, 5. September 2008

Gonaives - 05. September 2008

Im Laufe des Donnerstags hat es in Gonaives aufgehört zu regnen, die Sonne kam durch. In den Straßen vor dem Kinderdorf stand das Wasser noch kniehoch, an Autofahren war nicht zu denken.

Die ganze Stadt ist ohne Strom, alle (6) Tankstellen kaputt, so dass man kein Benzin und keinen Diesel kaufen kann. Somit kann auch der Generator des Kinderdorfes nicht mehr betrieben werden, da die Dieselvorräte erschöpft sind.


Alle Brücken in der Gegend sind zerstört. Die neu gebaute Hoch-Straße um den durch "Jeanne" 2004 entstandenen See im Osten der Stadt steht 3 m unter Wasser. Hilfstransporte kommen nur bis L'Estère.




Am Donnerstag war es in Gonaives möglich, Trinkwasser in kleineren Mengen (10 l) zu kaufen, am Freitag nicht mehr. Zusätzlich zu den knapp 100 Personen, die im Kinderdorf unterkommen werden konnten, erhielten am Donnerstag weitere 110 Menschen, die vor dem Tor ausharren, warmes Essen aus der Kinderdorf-Küche. Wir hoffen und beten, dass es bald möglich sein wird, wieder Lebensmittel zu kaufen. Vielen Menschen in Gonaives droht der Hungertod, sind sie doch schon vor der Katastrophe fast alle unterernährt gewesen.


Wir wollen helfen:

Konto Nr. 22 343
Sparkasse "Südliche Weinstraße in Landau"
BLZ 548 500 10

Stichwort: Flutopferhilfe

Herzlichen Dank für jede Hilfe!
LEBENSMISSION e.V. "Jesus für Haiti"

Donnerstag, 4. September 2008

Gonaives - Aktuelles vom 03.09.08

Am Mittwoch früh hat der Regen in Gonaives zunächst aufgehört. Joe nutzte die Gelegenheit, das Kinderdorf zu verlassen und sich zu Fuß auf den Weg Richtung Innenstadt zu machen. Er kam jedoch nicht weit, es gab noch kein Durchkommen, in den tiefer gelegenen Stadtteilen stand das Wasser nach wie vor mehr als mannshoch. Selbst die Trucks der UNO-Truppen konnten nicht fahren.

Joe berichtete, dass man auch im Kinderdorf noch die Hilferufe der Menschen hört, die sich angesichts der Wassermassen nur auf das nächstgelegene Dach eines höheren Hauses retten konnten. Er schrieb: "Jetzt fürchten wir, dass viele an Hunger sterben werden, denn es kann ihnen niemand zu Hilfe kommen."

Im Kinderdorf konnte der Kindergarten trocken gelegt werden. Er dient jetzt neben dem Gemeinschaftshaus, dem Lehrwerkstattgebäude und dem kleinen Gästehaus als Notunterkunft für inzwischen knapp Männer, Frauen und Kinder, die aus der Stadt fliehen mussten.
Joe: "Wir wissen nicht, wie lange sie bei uns bleiben müssen. Einige sind vorsichtig nach Hause gegangen, um zu sehen, was sie noch retten können. Aber da ist nichts mehr......"

Mittwoch Nachmittag setzte der Regen wieder ein. Lt. Joe erwartet man, dass er noch bis Freitag anhält.

Mittwoch, 3. September 2008

GONAIVES ERNEUT ÜBERFLUTET !

(Archivbild: Gonaives, Sept. 2004)

Vier Jahre, nachdem im September 2004 der Hurrikan „Jeanne“ mit Flutwellen vom Meer her und Schlammassen aus den Bergen Gonaives schier unbewohnbar machte und fast 3.000 Todesopfer forderte, brachte „Hanna“ am 01.09.2008 neues Leid über die Stadt, in der die Schäden von 2004 noch immer sichtbar sind.
Diesmal war es der Regen, der am Montag Abend, begleitet von heftigen Sturmböen, losbrach und ohne Unterbrechung stundenlang anhielt und alles unter Wasser setzte. Bis zu 2 m hoch standen die Fluten in den Straßen der Stadt, der Bürgermeister rief den Notstand aus, aber nach Aussagen von UN-Kräften gab es kein Durchkommen, niemandem konnte von außerhalb geholfen werden. Viele der oft notdürftig errichteten Hütten brachen zusammen, Hab und Gut ihrer Besitzer wurden weggeschwemmt, Bäume und Strommasten wurden entwurzelt und verstopften zusätzlich die Straßen.

Auch das Kinderdorf der Lebensmission wurde in Mitleidenschaft gezogen: Der Kindergarten lief voll Wasser, ein Mitarbeiterhaus und eines der Kinderhäuser waren bereits nach wenigen Stunden unbewohnbar. Ein umstürzender Baum zerstörte einen der Strommasten, so dass die Stromversorgung durch den Generator nicht aufrecht erhalten werden konnte. Durch 20 cm hohes Wasser wateten die Mitarbeiter die ganze Nacht und den folgenden Dienstag, um die Schäden zu sichten und zu retten, was zu retten war.
(der Kindergarten )



Gleichzeitig sammelten sich immer mehr obdachlos gewordene Menschen vor dem Eingangstor und baten um Hilfe. Nur mit dem, was sie am Leib trugen, war ihnen die Flucht vor dem Wasser gelungen.
So wurde kurzerhand das große Gemeinschaftshaus zum Notlager umfunktioniert, in dem 40 Personen untergebracht werden konnten. Auch das Lehrwerkstattgebäude sollte nach Planungen von Dienstag Abend als Auffangquartier hergerichtet werden.
(das Gemeinschaftshaus, li Jertha, unsere Köchin)




Zum Glück waren die Lebensmitteleinkäufe für September bereits Ende des Vormonats getätigt worden. Wann wieder etwas eingekauft werden kann, ist ungewiss. So wird jetzt alles gestreckt, um neben den Bewohnern des Kinderdorfes eine mehr als doppelt so große Anzahl von aufgenommenen Personen mit zu versorgen, so dass jeder wenigstens eine warme Mahlzeit am Tag zu sich nehmen kann.
Als erste Hilfsmaßnahme haben wir die europäischen Konten der Lebensmission geleert und 10.000 USD auf das Kinderdorf-Konto in Gonaives überwiesen.
Wir können noch nicht abschätzen, welche Schäden es letztendlich im Kinderdorf zu beheben gilt.
Wir wissen noch nicht, wie viele Familien aus der Nachbarschaft des Dorfes und aus dem Patenschaftsprojekt betroffen sind und Hab und Gut, unter Umständen ihr ganzes Haus verloren haben.
Wir wissen nicht, wie die Stadt Gonaives diesen erneuten Schlag verkraften wird.

Aber wir wissen, dass Hilfe dringend notwendig ist und bitten um Unterstützung, im Gebet für die gebeutelte Stadt und unsere Lieben im Kinderdorf, aber auch um finanzielle Hilfe, um kurzfristig weitere Lebensmittel kaufen, Zerstörtes reparieren und Verlorengegangenes ersetzen zu können.

Spenden unter dem Stichwort „Flutopferhilfe“ bitte auf das Konto der
Lebensmission e.V. bei der
Sparkasse „Südliche Weinstraße in Landau“, BLZ 548 500 10
Konto 22343
(Stand: 03.09.08, 11 h MESZ)

Mittwoch, 11. Juni 2008

Aktuelles Mai 2008


Aktuelles
(zusammengestellt von Barbara Knochel, Red.schluss 15.05.08)

Politisch-Wirtschaftliche Situation
siehe Bericht Seite

Gonaives
Die Teuerung, die in ganz Haiti Anfang April zu Unruhen führte, war natürlich auch in Gonaives zu spüren, da fast alle Lebensmittel und Verbrauchsgüter aus der Hauptstadt in die Provinz geholt werden müssen.
Joe Aristhyl und Bienne Joseph berichteten uns immer wieder über einzelne Preissteigerungen, und in den Patenschafts-Berichten war unter der Frage: „Hat sich die Situation der Familie im letzten Jahr verändert?“ sehr oft zu lesen: „Nein, es ist alles noch viel schwieriger geworden.“
Wir sind dankbar, dass wir aus Ihren Spenden kurzfristig 5.500 USD nach Gonaives überweisen konnten, damit unsere Mitarbeiter unbürokratisch den hungernden Menschen aus der Nachbarschaft des Kinderdorfes Hilfe zukommen lassen konnten.
Daneben erhielten alle Patenschaftsfamilien und Mitarbeiter bereits im Mai eine Sonderzahlung um ihnen aus der ärgsten Not zu helfen, und wir konnten auch das Kinderdorfbudget und die Auszahlungsbeträge der Patenschaften ab Mai bzw. Juni erhöhen.

Am 9. Mai war es endlich soweit: Joe Aristhyl und zwei seiner Mitarbeiter konnten in Port-au-Prince das neue Auto in Empfang nehmen. Ursprünglich war die Lieferung bereits für Ende Februar zugesagt. Immer wieder wurde Joe vertröstet, musste mit dem Taptap in die Hauptstadt fahren, weil die beiden alten Autos inzwischen viel zu unsicher für die lange Fahrt waren, und kehrte unverrichteterdinge wieder nach Gonaives zurück. So war die Freude groß, als die drei Männer im Mai mit dem neuen Toyota auf dem Kinderdorfgelände vorfuhren.

Um Erledigungen und Besuche in der näheren Umgebung besser erledigen zu können, erhielt das Patenschaftsbüro zur gleichen Zeit ein neues Fahrrad. Außerdem konnten für die Seminararbeit innerhalb dieses Projektes 300 Kreol-Bibeln gekauft werden, um sie den teilnehmenden Eltern und Jugendlichen zur Verfügung zu stellen. Für viele langjährige Christen unter ihnen ist es die erste eigene Bibel.

Die Renovierungs- und Ausbauarbeiten am außerhalb des Kinderdorfes liegenden Haus des ehemaligen Pförtners gehen ihm Ende entgegen. Leider waren Wände und Dach so marode, dass der Umbau wesentlich mehr kostete als ursprünglich veranschlagt war. Wir hoffen, es bald seiner neuen Bestimmung als Außenstelle des Kinderdorfes übergeben zu können.

Der Kindergarten erhielt im Frühjahr einen neuen, frischen Anstrich. So macht die Einrichtung wieder einen freundlicheren Eindruck; leider sind derzeit weder die finanziellen noch die praktischen Möglichkeiten einer grundlegenden Renovierung dieses ältesten Hausees auf dem Missionsgelände gegeben.
Büro, Mitarbeiterhaus und ein Teil der Kinderhäuser konnten mit einer Fenstersicherung aus Schmiedeeisen versehen werden, die in den Osterferien eingesetzt wurden, während alle Kinderdorf-Kinder und –Jugendlichen einen Ausflug nach Moulin-sur-Mer südlich von St. Marc genossen.

Es ist für alle immer ein großes Abenteuer, Kinderdorf und Gonaives zu verlassen und in „Urlaubs-Atmosphäre“ einige Stunden oder Tage zu verbringen.



(Die Kinderschar in Moulin-sur-Mer)






Während der Unruhen blieben für einige Tage alle Schulen geschlossen, aber inzwischen geht auch hier alles wieder seinen gewohnten Gang und unsere Kinder bereiten sich auf die letzten Prüfungen dieses Schuljahres vor.

Freitag, 4. April 2008

Aktuelles Februar 2008






Aktuelles
(zusammengestellt von B. Knochel, Redaktionsschluss 08.02.08)
Politisch-Wirtschaftliche Situation
Das Jahr 2007 endete in Haiti so, wie es im Grunde die vergangenen zwölf Monate gewesen war: „Eigentlich ruhig, aber....“ : Es gab keinen Umsturz, die Regierung Préval/Alexis ist noch im Amt, wird aber von allen Seiten kritisch beäugt und ist dankbar, dass die UNO-Truppen nach wie vor die Stabilität im Land stützen.
Premierminister Alexis zog in seiner Neujahrsansprache eine durchaus positive Bilanz der Regierungsgeschäfte des vergangenen Jahres in allen Bereichen (Sicherheitspolitik, Verbesserung der Infrastruktur, Schaffung von Arbeitsplätzen, Erziehungswesen), die von den Kritikern in Wirtschaft und Politik vehement in Frage gestellt wird.
In der Tat war weder ein zwischenzeitlich spürbarer Rückgang der Entführungsfälle noch die stolz verkündete Halbierung der Inflationsrate von langer Dauer. Nicht nur, dass über 200 Entführungsfälle für das kleine Land Haiti immer noch viel zu viel sind, im Zuge der massiven Preiserhöhungen im Dezember – bei den Grundnahrungsmitteln teilweise bis zu 100 % - scheinen auch die Kidnapper aus wirtschaftlichen Gründen wieder aktiver zu werden. Niemand vermag zu sagen, wie die Situation aussehen würde, wenn die MINUSTAH hier nicht ständig präsent und aktiv wäre......
Anfang Januar lief offiziell das Mandat eines Drittels der Senatoren Haitis ab. Seitdem liefern sich alle Parteien heiße Debatten darüber, ob diese Volksvertreter eigentlich bis Mai 2008 im Senat bleiben dürfen, weil die Wahlen vor zwei Jahren so lange verschoben worden waren, oder ob es beim regulären Turnus mit Ablösung im Januar zu bleiben hat. Diese Debatte beeinflusst auch die Arbeit des Provisorischen Wahlrates, dessen Präsident, Jacques Bernard, daraufhin zurücktrat und der nun eine Änderung des Wahlgesetzes betreiben soll, wobei noch unklar ist, ob neue Senatoren über dieses Gesetz beraten sollen oder neue Senatoren erst gewählt werden können, wenn das Gesetz verabschiedet ist. Das könnte unter Umständen auch erst lange nach Mai geschehen, denn Neuwahlen hätten noch einmal 3 bis 5 Monate Zeit, wenn das Gesetz in Kraft getreten ist.
Kurz-Infos:
Mehr als 90 Haitianer hat die Dominikanische Republik allein im Januar 2008 nach Haiti abgeschoben.
Ein von den haitianischen Behörden erlassenes Importverbot für Geflügel und Eier aus der Dominikanischen Republik wegen der dort aufgetretenen Fälle von Vogelgrippe führte Anfang Februar zu massiven Spannungen auf politischer Ebene zwischen beiden Ländern.
1.500 Techniker hat die größte haitianische Telefongesellschaft im Juli 2007 im Zuge einer „Modernisierung“ entlassen, statt moderner wurde das System aber immer maroder. Ende des Jahres ging fast nichts mehr, während der Handy-Markt in Haiti boomt wie sonst kaum irgendwo auf der Welt.
75 Millionen Gourdes, d.h. knapp 2 Mio USD, stellte der haitianische Staat in diesem Jahr für die Organisation der Karnevalsfeiern in den größten Städten des Landes zur Verfügung.
Laut Berichten namhafter Wissenschaftler befinden sich im Boden Haitis Erdölvorräte, die um ein Vielfaches größer sind als die Vorkommen in Venezuela (Vergleich: Ein Schwimmbad in Olympiamaßen (Haiti) gegenüber einem Wasserglas (Venezuela)), die aber aufgrund der Lage Haitis im „Hinterhof der USA“ als strategische Reserve der Vereinigten Staaten gelten und nur mit deren Einverständnis ausgebeutet werden dürfen.

Kinderdorf
„Allen unseren Kindern geht es dank der Gnade Gottes gut und sie gehen heute nach einem schönen und erholsamen Wochenende wieder zur Schule......“ Wir sind froh und dankbar, dass viele emails, die wir zum Beispiel montags als ersten Gruß der Woche aus Gonaives erhalten, mit diesen Worten beginnen. Für uns hier in Europa ist es eigentlich normal, dass man nicht krank ist, dass die Wochenenden der Erholung dienen und dass am Montag alle wieder zur Schule oder Arbeit gehen. Aber in Haiti ist das so gar nicht selbstverständlich, sondern auch nach all den Jahren, die das Kinderdorf schon besteht, immer noch ein Grund zur Freude und besonderen Erwähnung.
Inzwischen hat auch Elie seine Ausbildung begonnen. Er hat sich in einer Berufsschule eingeschrieben, wo er in anderthalb Jahren zum Installateur und Elektriker ausgebildet wird. Bis dahin werden auch unsere beiden ältesten Mädchen ihre Ausbildung abgeschlossen haben und wie er ihren Platz im Leben außerhalb des Kinderdorfes suchen.
Seinen Platz bzw. eine gute Anstellung sucht derzeit noch Guirlo Pierre. Wir sind sehr stolz auf ihn, dass er sein schweres Studium durchgezogen hat und sich nun Dipl.-Ingenieur nennen darf. Voll Dankbarkeit seinen Paten und uns gegenüber hat er der LEBENSMISSION als erstes seine Dienste angeboten, gleichzeitig aber von verschiedenen Angeboten berichtet, die ihm haitianische Firmen und Behörden bereits gemacht haben. Wir wünschen ihm, dass er eine gute Wahl trifft, denn wir selbst können ihn nicht seiner Ausbildung entsprechend beschäftigen.
Im letzten Jahr wurde im Kinderdorf bereits mit umfangreichen Reparaturen begonnen. Nicht nur der Kindergarten, auch die „Villa“ – das Gästehaus im unteren Teil unseres Geländes – und das Schulungsgebäude daneben bekamen neue Dächer. Und die Liste der Renovierungspläne ist auch für dieses Jahr wieder lang - unser Dorf ist in die Jahre gekommen! Daneben wurde bereits im Dezember mit der Renovierung des kleinen Wohnhauses begonnen, das unser ehemaliger Pförtner, Fr. Lhérisson, in einiger Entfernung vom Kinderdorf bewohnte und uns noch zu seinen Lebzeiten verkaufte, als er mit seiner Frau wieder im Kinderdorf einzog. Das Häuschen wird von zwei auf vier Zimmer vergrößert und soll in Zukunft einmal Heimat einer Wohngruppe unserer älteren Jugendlichen werden – als erster Schritt hinaus in ein selbstständiges Leben.

Ein neues Auto für Kinderdorf und Patenschaften
Mehr als drei Jahre haben wir für das neue Auto gespart und gesammelt, nun konnte es endlich bestellt werden. Denn zu unserer großen Freude lag der Preis für unser Wunschauto bei der letzten vorsichtigen Anfrage bei einem Händler in Port-au-Prince wesentlich niedriger, als wir veranschlagt hatten. Mit allen Nebenkosten werden wir nicht mehr als 35.000 USD ausgegeben haben, wenn der neue Toyota – vielleicht schon vor Drucklegung dieses Heftes – ausgeliefert wird. An dieser Stelle schon einmal ein herzliches Dankeschön an alle Spender, die uns durch ihre ein- oder mehrmalige Spende geholfen haben, diesen Betrag neben allem anderen, wofür Geld auszugeben war, zusammen zu tragen! Wir hoffen, Ihnen „Ihr“ Auto bald auch im Bild vorstellen zu können. Und natürlich sind wir froh, dass dann nicht mehr jede Fahrt in die Hauptstadt zur Zitterpartie wird und Werkstattbesuche alltäglich sind.

Patenschaften
Auch wenn wir es wieder nicht verwirklichen konnten, jedem unserer Paten eine Weihnachtskarte, ein Foto seines Schützlings und einen Bericht zukommen zu lassen – es hat sich, vor allem dank des bewundernswerten Einsatzes von Karin Rinklin während ihrer Monate in Gonaives, Vieles verbessert, wird übersichtlicher gehandhabt und besser umgesetzt. Auch mit den von Karin entworfenen Fragebögen kamen Phélitha, Carline und Wilfrid gut zurecht. Damit, die Kinder bei den Besuchen auch zu fotografieren, klappt es leider noch nicht ganz so gut, was vor allem daran liegt, dass die Haitianer sich lieber im Sonntagsstaat als in ärmlicher Alltagskleidung fotografieren lassen.
Natürlich erinnern wir unsere Gonaiver Mitarbeiter immer wieder daran, auch die fehlenden Berichte baldmöglichst anzufertigen – was nicht immer leicht ist, weil vereinzelt Patenfamilien aus Gonaives weggezogen sind – oder die restlichen Fotos noch zu schicken.
Die Zahl der Außenpatenschaften hat sich 2007 um insgesamt 29 erhöht und betrug im Juni erstmals über 300. Dabei standen 46 Neuvermittlungen 17 Patenschaften gegenüber, die ausliefen, weil die Kinder die Altersgrenze erreicht hatten (6), ihre Ausbildung beendeten oder abbrachen (6) oder ihr Glück im Ausland suchten (5).

Betriebsgründungskreditkasse (BGK)
Bienné Joseph berichtet selbst (Anfang Januar 2008): „Die BGK funktioniert nach wie vor gut. Wir haben nicht nur viele neue Anträge, sondern auch viele Anträge auf Erhöhung laufender Kredite, denn alles wird in Haiti immer teuerer und um wenigstens einen kleinen Gewinn machen zu können, muss immer mehr Geld für größere Einkäufe ausgegeben werden. Deshalb bete ich zu Gott, dass er euch hilft, auch 2008 wieder neue Spender zu finden, die an der Arbeit dieser Kreditkasse interessiert sind, damit noch viele arme Haitianer die Möglichkeit bekommen, Geld zu leihen und einen Kleinhandel zu beginnen. Mit den 1.000 hD, die wir lange als Höchstbetrag hatten, kann man heute in Haiti nichts mehr auf die Beine stellen“. Um der Teuerung zu begegnen, haben wir schon vor einiger Zeit, den Höchstbetrag auf 2.000 bzw. in Ausnahmefällen auf 4.000 hD verändert. Die Mitarbeiter gehen bei der Auswahl neuer Kunden der BGK sehr sorgfältig vor und begleiten sie bei den ersten Schritten ihrer Existenzgründung. (Siehe auch Berichte zur BGK Seite )

Finanzen
Auch im Namen all derer, denen Ihr finanzielles Engagement in Haiti zugute kommt, möchten wir allen danken, die es uns ermöglicht haben, das Jahr 2007 (in Deutschland) mit einem Spendenzuwachs von 15 % und einem Überschuss abzuschließen, der in die Finanzierung des Autos fließt. Besonders erwähnt seien an dieser Stelle einmal alle, die durch besondere Aktionen Geld für Haiti und das Kinderdorf in Gonaives gesammelt haben: So zum Beispiel die Missionsfreundin aus dem Breisgau, die die Münzsammlung ihres verstorbenen Vaters für den guten Zweck versteigern ließ, der Indoor-Spielplatz in der Südpfalz, der einen Kuchenverkauf organisierte, die Musiker, die an zwei Benefizkonzerten in der Südpfalz an Ostern und Weihnachten statt Eintritt zu nehmen um Spenden baten, die großartigen Briefmarkensammler aus Extertal, oder die Kinder, die in ihrer Jungschargruppe in Sexau, am Martinstag in ihrer Kirche in Mildenau oder vor Weihnachten in ihrem Kindergarten in Gommersheim aktiv wurden. Und diejenigen, die ihre Geburtstags- oder Hochzeitsfeier unter das Motto „Spenden statt Schenken“ stellten. Und alle, von deren besonderem Einsatz wie vielleicht gar nichts erfahren haben – oder die hier vergessen wurden. Es ist großartig, was Sie für Haiti leisten! DANKE!