Ein weiterer Tropensturm, der ungefährlich für die USA über den Atlantik zieht
- und deshalb vermutlich der Erwähnung in den Medien nicht weiter wert ist - hat den Norden Haiti getroffen. Es waren wieder nur Ausläufer des Sturm, doch sie brachten erneut wahre Regenmassen mit sich, so dass die Innenstadt von Cap Haitien, Haitis zweitgrößter Stadt, an der Nordküste gelegen, stundenweise unter Wasser stand. Etwa 20 Menschen sollen ums Leben gekommen sein, viele werden noch vermisst.
Auch in diesen nördlichen Provinzen gab es massive Ernteschäden, so dass sich die prekäre Versorgungslage weiter zuspitzt. Stellenweise sollen sich die Preise für Grundnahrungsmittel bereits verdreifacht haben - eine Katastrophe in diesem Land, in dem schon immer alles, was die Menschen zum Leben brauchen, viel zu teuer war.
Hunger und Cholera - sind das die beiden Dinge, um die sich das Leben der Haitianer zum Ende dieses Jahres 2012 drehen muss?
Wie im letzten Blog berichtet, unterstützen wir die Cholera-Hilfsmaßnahmen der Frauenorganisation AFPROG. Auch die Ausgabe von Mahlzeiten - an Kranke wie Gesunde - wird immer notwendiger.
Spenden für diese beiden Hilfsmaßnahmen erbitten wir unter dem Stichwort "Katastrophenhilfe" oder "Cholerahilfe" auf das Konto 22343 bei der Sparkasse SÜW in Landau (BLZ 548 500 10)
Dienstag, 13. November 2012
Freitag, 9. November 2012
09.11.2012: HAITI - nach "Sandy" steigende Cholera-Rate, auch in Gonaives
Nachdem in den Tagen nach Hurrikan "Sandy" bereits aus dem Süden Haitis über vermehrte Cholera-Neuerkrankungen berichtet wurde, kommen solche Meldungen inzwischen auch aus Gonaives, im Nordwesten des Landes gelegen - (nach einem Bericht von Alterpresse.org vom 08.11.):
So wurden im Cholera-Behandlungszentrum in den vergangenen zwei Wochen 212 neu Krankheitsfälle registriert (darunter 33 Kleinkinder und 129 Frauen), zwei Menschen starben bisher. In jedem der beiden für knapp 20 Personen vorgehaltenen Behandlungszelte waren Anfang der Woche mehr als 30 Menschen untergebracht.
Es fehlt an Vielem: Toilettenartikel (z.B: WC-Papier), Seife, aber auch Grundstoffe für die Zubereitung von Chlorid-Lösungen. Erschwert wird die Situation dadurch, dass es keine Absperrung mehr zwischen dem Cholera-Berhandlungszentrum und dem daneben gelegenen städtischen Krankenhaus mehr gibt. So herrscht ein ständiges Kommen und Gehen - auch weil bei manchem Erkrankten die Angehörigen die Cholera nicht erkennen und ihn wegen vermuteter anderer Krankheiten behandeln lassen wollen - womit das Risiko der Ausbreitung der Krankheit steigt.
Vorhandene Spendengelder für die Cholerahilfe und bisher eingegangene Spenden für die Katastrophenhilfe werden wir umgehend an die haitianische Frauen-Organisation AFPROG weiterleiten, die seit Ausbruch der Epidemie aktive Hilfe im Krankenhaus und Aufklärungsarbeit unter der Bevölkerung leistet.
Dieufort Wittmer ist inzwischen gut in Gonaives angekommen. Obwohl er in der Dominikanischen Republik noch einiges an Material besorgen musste und deshalb den Rest der Reise auf dem beschwerlichen Landweg zurücklegte, traf er sich sofort zu ersten Besprechungen mit den Mitarbeitern von HABITAT-HT und dem Kinderdorf. Wie er uns berichtet, waren die ersten Meldungen, die vom Kinderdorf nach"Sandy" nach Europa kamen, im Hinblick auf die durch den Sturm verursachten Schäden, wohl etwas zu optimistisch: Seiner Einschätzung nach steht einer der Strommasten auf dem Gelände nicht mehr stabil, ein zweiter ist bereits umgestürzt. Beide müssten sofort erneuert werden.
So wurden im Cholera-Behandlungszentrum in den vergangenen zwei Wochen 212 neu Krankheitsfälle registriert (darunter 33 Kleinkinder und 129 Frauen), zwei Menschen starben bisher. In jedem der beiden für knapp 20 Personen vorgehaltenen Behandlungszelte waren Anfang der Woche mehr als 30 Menschen untergebracht.
Es fehlt an Vielem: Toilettenartikel (z.B: WC-Papier), Seife, aber auch Grundstoffe für die Zubereitung von Chlorid-Lösungen. Erschwert wird die Situation dadurch, dass es keine Absperrung mehr zwischen dem Cholera-Berhandlungszentrum und dem daneben gelegenen städtischen Krankenhaus mehr gibt. So herrscht ein ständiges Kommen und Gehen - auch weil bei manchem Erkrankten die Angehörigen die Cholera nicht erkennen und ihn wegen vermuteter anderer Krankheiten behandeln lassen wollen - womit das Risiko der Ausbreitung der Krankheit steigt.
Vorhandene Spendengelder für die Cholerahilfe und bisher eingegangene Spenden für die Katastrophenhilfe werden wir umgehend an die haitianische Frauen-Organisation AFPROG weiterleiten, die seit Ausbruch der Epidemie aktive Hilfe im Krankenhaus und Aufklärungsarbeit unter der Bevölkerung leistet.
Dieufort Wittmer ist inzwischen gut in Gonaives angekommen. Obwohl er in der Dominikanischen Republik noch einiges an Material besorgen musste und deshalb den Rest der Reise auf dem beschwerlichen Landweg zurücklegte, traf er sich sofort zu ersten Besprechungen mit den Mitarbeitern von HABITAT-HT und dem Kinderdorf. Wie er uns berichtet, waren die ersten Meldungen, die vom Kinderdorf nach"Sandy" nach Europa kamen, im Hinblick auf die durch den Sturm verursachten Schäden, wohl etwas zu optimistisch: Seiner Einschätzung nach steht einer der Strommasten auf dem Gelände nicht mehr stabil, ein zweiter ist bereits umgestürzt. Beide müssten sofort erneuert werden.
Dienstag, 6. November 2012
06.11.2012: HAITI - Langfristige Schäden durch "Sandy"
Die haitianische Regierung hat als Folge der von Hurrikan "Sandy" verursachten Schäden - vor allem im Süden des Landes - den Notstand ausgerufen.
Vordergründig klingen "nur" etwa 60 Tote, unzählige zerstörte Häuser und über die Ufer getretene Flüsse im Verhältnis zu vergangenen Katastrophen nicht wirklich dramatisch. Aber diese großflächigen Überschwemmungen erhöhen nicht nur das Risiko, dass die Cholera wieder grassierend um sich greift, nachdem die Zahl der Neuerkrankungen in letzter Zeit immer weiter abnahm. Vor allem haben sie wohl die komplette Ernte vernichtet. Und das, nachdem die erste Ernte dieses Jahres schon wegen der damals herrschenden großen Dürre mehr als kläglich ausfiel.
Es ist daher nicht auszuschließen, dass in den betroffenen Provinzen im Süden der Halbinsel die Nahrungsmittel knapp und der Hunger allgegenwärtig wird. Als Folge davon kämen weniger Lebensmittel aus diesen fruchtbaren Gegenden in die Hauptstadt Port-au-Prince und von dort in die nördlichen Provinzen. Weitere Preissteigerungen der ohnehin schon mehr als teuren Grundnahrungsmittel wären eine Folge, die jeden Haitianer, wo auch immer er zuhause ist, treffen wird.
Zunächst sind wir von der LEBENSMISSION aber erst einmal froh, dass unser Kinderdorf den Sturm ohne größere Schäden überstanden hat (einige Bäume wurden schon vorher vorsorglich gekappt) und es auch in der Stadt nirgends wirklich chaotisch wurde. Offensichtlich greifen endlich die Vorsorgemaßnahmen, die nach den Flutkatastrophen von 2004 und 2008 in Angriff genommen wurden, um Wasser schnellstmöglich aus der Stadt ins Meer abzuleiten. Noch vor wenigen Wochen wurde ganz in der Nähe des Kinderdorfes noch gegraben - doch kurz vor "Sandy" waren die Kanäle fertig, so dass die Ka-Soleil, die vor der Mauer vorbeiführt, nicht so hoch unter Wasser stand wie die letzten Male. Ein Mitarbeiter berichtete sogar, dass der Hof seines Hauses, der normalerweise bei jeden heftigen Gewitter "schwimmt", dieses Mal trocken blieb.
Dieufort Wittmer ist am vergangenen Sonntag wieder Richtung Haiti aufgebrochen, wo er - nach einem Zwischenaufenthalt in Santo Domingo - am Donnerstag in Gonaives zurück erwartet wird. Von dort geht es dann bald weiter nach Léogane, wo eine Großbaustelle auf Dieufort und die Männer von HABITAT-HT wartet. Gleichzeitig kann sich Dieufort dort ein genaueres Bild von den Spuren machen, die "Sandy" im Süden Haitis hinterlassen hat.
Vordergründig klingen "nur" etwa 60 Tote, unzählige zerstörte Häuser und über die Ufer getretene Flüsse im Verhältnis zu vergangenen Katastrophen nicht wirklich dramatisch. Aber diese großflächigen Überschwemmungen erhöhen nicht nur das Risiko, dass die Cholera wieder grassierend um sich greift, nachdem die Zahl der Neuerkrankungen in letzter Zeit immer weiter abnahm. Vor allem haben sie wohl die komplette Ernte vernichtet. Und das, nachdem die erste Ernte dieses Jahres schon wegen der damals herrschenden großen Dürre mehr als kläglich ausfiel.
Es ist daher nicht auszuschließen, dass in den betroffenen Provinzen im Süden der Halbinsel die Nahrungsmittel knapp und der Hunger allgegenwärtig wird. Als Folge davon kämen weniger Lebensmittel aus diesen fruchtbaren Gegenden in die Hauptstadt Port-au-Prince und von dort in die nördlichen Provinzen. Weitere Preissteigerungen der ohnehin schon mehr als teuren Grundnahrungsmittel wären eine Folge, die jeden Haitianer, wo auch immer er zuhause ist, treffen wird.
Zunächst sind wir von der LEBENSMISSION aber erst einmal froh, dass unser Kinderdorf den Sturm ohne größere Schäden überstanden hat (einige Bäume wurden schon vorher vorsorglich gekappt) und es auch in der Stadt nirgends wirklich chaotisch wurde. Offensichtlich greifen endlich die Vorsorgemaßnahmen, die nach den Flutkatastrophen von 2004 und 2008 in Angriff genommen wurden, um Wasser schnellstmöglich aus der Stadt ins Meer abzuleiten. Noch vor wenigen Wochen wurde ganz in der Nähe des Kinderdorfes noch gegraben - doch kurz vor "Sandy" waren die Kanäle fertig, so dass die Ka-Soleil, die vor der Mauer vorbeiführt, nicht so hoch unter Wasser stand wie die letzten Male. Ein Mitarbeiter berichtete sogar, dass der Hof seines Hauses, der normalerweise bei jeden heftigen Gewitter "schwimmt", dieses Mal trocken blieb.
Dieufort Wittmer ist am vergangenen Sonntag wieder Richtung Haiti aufgebrochen, wo er - nach einem Zwischenaufenthalt in Santo Domingo - am Donnerstag in Gonaives zurück erwartet wird. Von dort geht es dann bald weiter nach Léogane, wo eine Großbaustelle auf Dieufort und die Männer von HABITAT-HT wartet. Gleichzeitig kann sich Dieufort dort ein genaueres Bild von den Spuren machen, die "Sandy" im Süden Haitis hinterlassen hat.
Freitag, 2. November 2012
02.11.2012: Haiti-Helfer Dieufort Wittmer in SWR-RP
Ím "Couchgespräch" der heutigen Landesschau des SWR-Rheinland-Pfalz konnte Dieufort Wittmer, Initiator und Leiter des Hilfsprojektes HABITAT-HT, der seit einem Jahr mit seiner Familie in Haiti lebt und erdbebensichere Häuser in Holzständerbauweise für Opfer der Katastrophe von Januar 2010 baut, über sein Projekt und seine Erfahrungen in und mit seinem Heimatland berichten, aus dem er 1986 mit seinen deutschen Adoptiveltern nach Landau kam:
aus der Sendung vom Freitag, 2.11. | 18.45 Uhr | SWR Fernsehen in Rheinland-Pfalz
Seit Oktober 2011 ist er nun vor Ort. Als Spezialist für Holzkonstruktionen hilft er den Haitianern, sich neue und günstige Häuser zu bauen. Die Menschen haben Hilfe zur Selbsthilfe dringend nötig. Es fehlt an allem: Infrastruktur, Geld, Baumaterial. Dieufort Wittmer achtet darauf, dass Spenden auch direkt den Menschen zugute kommen - denn Korruption ist ein verbreitetes Übel.
Dieufort Wittmer und vor allem seine Familie, die mit ihm nach Haiti gegangen ist, bringen ein großes Opfer. Nach seinen Motiven gefragt, sagt er, dass er etwas von dem zurückgeben möchte, was er selbst durch tätige Nächstenliebe erfahren durfte.
Als er neun war, wurde er von einem Ehepaar aus Landau in der Pfalz adoptiert. Dort bekam er eine solide Schulausbildung, später studierte er und wurde Diplom-Ingenieur. Er heiratete eine Pfälzerin und ist nun Vater von zwei kleinen Mädchen.
Wittmer wird in Haiti von der Organisation unterstützt, die auch damals seine Adoption organisierte, die Lebensmission. Sie sammelt in Deutschland die Spendengelder, die er dort unter die Menschen bringt.
Helfer vor Ort Dieufort Wittmer
Der Haitianer, der in der Pfalz aufwuchs,
hilft beim Aufbau in der Karibikaus der Sendung vom Freitag, 2.11. | 18.45 Uhr | SWR Fernsehen in Rheinland-Pfalz
Im Alter von 11 Jahren wurde der Haitianer
von einer deutschen Familie adoptiert. Als Diplomingenieur lebte er in Landau,
als das verheerende Erdbeben seine alte Heimat traf. Nun ist er bereits seit
einem Jahr in Haiti, um dort neue Häuser für die Opfer der Naturkatastrophe zu
bauen.
Seit Oktober 2011 ist er nun vor Ort. Als Spezialist für Holzkonstruktionen hilft er den Haitianern, sich neue und günstige Häuser zu bauen. Die Menschen haben Hilfe zur Selbsthilfe dringend nötig. Es fehlt an allem: Infrastruktur, Geld, Baumaterial. Dieufort Wittmer achtet darauf, dass Spenden auch direkt den Menschen zugute kommen - denn Korruption ist ein verbreitetes Übel.
Dieufort Wittmer und vor allem seine Familie, die mit ihm nach Haiti gegangen ist, bringen ein großes Opfer. Nach seinen Motiven gefragt, sagt er, dass er etwas von dem zurückgeben möchte, was er selbst durch tätige Nächstenliebe erfahren durfte.
Als er neun war, wurde er von einem Ehepaar aus Landau in der Pfalz adoptiert. Dort bekam er eine solide Schulausbildung, später studierte er und wurde Diplom-Ingenieur. Er heiratete eine Pfälzerin und ist nun Vater von zwei kleinen Mädchen.
Wittmer wird in Haiti von der Organisation unterstützt, die auch damals seine Adoption organisierte, die Lebensmission. Sie sammelt in Deutschland die Spendengelder, die er dort unter die Menschen bringt.
Wiederholung:
am 03.11.2012, 03.05 Uhr im SWR Fernsehen (Quelle: website SWR-rp)
Spenden zur Weiterleitung an Dieufort Wittmer und HABITAT-HT werden erbeten an:
LEBENSMISSION e.V. , Konto 22343 / Sparkasse SÜW in Landau (BLZ 548 500 10)
unter dem Stichwort "HABITAT-HT"
Informationen zum Projekt: www.habitat-ht.org und www.habitat-ht.blogspot.com
Montag, 29. Oktober 2012
29.10.2012: Haiti nach "Sandy"
Hurrikan "Sandy" hat Haiti nur gestreift und trotzdem reichlich Schaden angerichtet. Vor allem in den südlichen Provinzen traten die Flüsse über die Ufer und überschwemmten das Umland, brachten Häuser zum Einsturz und vernichteten die Ernte. Aber auch weiter nördlich haben die starken tagelangen Regenfälle Straßen unpassierbar gemacht und Brücken einstürzen lassen - manches sonst gut erreichbare Dorf sieht sich plötzlich völlig von der Umwelt abgeschlossen.
Aus Gonaives übermittelte uns heute Eliette Jean-Beauplan von AFPROG nachfolgende Informationen:
"Wir grüßen euch und danken euch von Herzen für den Umfang der Hilfe, die wir von euren Spendern erfahren haben, um die Menschen in Haiti und vor allem hier bei uns in Gonaives gegen die allgegenwärtigen Naturkatastrophen zu sensibilisieren. Gerade jetzt sehen wir die positiven Auswirkungen, wenn die Menschen wissen, was auf sie zukommen kann und wie sie sich dann verhalten sollten. Es gab in Gonaives nur wenige Schäden, aber im Rest des Landes ist die Bilanz schrecklich: 1.372 Häuser zerstört, 51 Menschen umgekommen, 18 verletzt und 15 werden noch vermisst....."
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