Freitag, 20. Mai 2011

20.05.2011: Verschiedenes aus Haiti

Am Donnerstag, 19.05., hat Michel Martelly die "baldige" Ernennung seines Premierministers gesprochen. In der näheren Auswahl sollen ein Industrieller, ein Soziologe und ein Anwalt sein. Erschwert wird die Auswahl durch die Notwendigkeit des Einverständnisses der beiden Kammern des haitianischen Parlamentes, in denen Michel Martelly keine Mehrheit hat.

Als die vier Hauptachsen seiner künftigen Politik nannte Martelly: Erziehung/Bildung, Arbeitsplätzem, Rechtsstaat und Umwelt.

Als einen ersten Erfolg des neuen Staatschefs darf die Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung für Haitianer, die nach dem Erdbeben vom Januar 2010 ihr Heimtland verlassen haben, durch die US-amerikanischen Behörden gelten.

Es kommt in Haiti immer wieder zu Unruhen wegen vermuteten Wahlbetrugs bei den Abgeordnetenwahlen. Währenddessen haben die internationalen Wahlbeobachter ihre Arbeit im Land für beendet erklärt.

Noch vor der Einsetzung der neuen Regierung hatte es eine Verfassungsänderung geben sollen, die die "Fehler der letzten Überarbeitung der Verfassung von 1987" korrigieren sollte. Nachdem das Protokoll der Parlamentssitzung, die sich mit den Änderungen befasste, verschwunden, angeblich gestohlen worden war, wurden unkorrekte Änderungen der Verfassung im offiziellen Bulletin des Landes veröffentlicht. Auch zwei Wochen später ist noch keine Kommission zur Untersuchung der Vorgänge eingesetzt worden.
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Ein Tiefdruckgebiet über der haitianisch-dominikanischen Grenze könnte sich am Wochenende über Haiti entladen. Da es bereits von Dienstag bis Donnerstag teilweise starke Regenfälle gab, drohen Erdrutsche, über die Ufer tretende Flüsse und Überflutung ganzer Landstriche.



Übrigens wurde bereits vor einiger Zeit damit begonnen, die bei Gonaives ins Meer mündenden Flüsse an ihrem Oberlauf zu verbreitern und vertiefen - was den Bau mehrerer Brücken erforderlich macht - um so die Gefahr der Überflutung der Stadt wie 2004 und 2008 erlebt zu verringern.

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Helga Östreicher genoss während der schulfreien Woche anlässlich des jährlichen Flaggentages mit den Kindern des Kinderdorfes und einigen der Mitarbeiter einen "Ferientag" am Meer, etwa 20 km nördlich von Gonaives. Zum Glück ist inzwischen wenigstens das neuere der beiden Kinderdorfautos wieder fahrtüchtig, nachdem es vergangene Woche zwei Drittel der Strecke von Port-au-Prince nach Gonaives abgeschleppt werden musste, so dass es für die für das Wochenende geplante Fahrt von Helga und zwei der älteren Kinderdorfjugendlichen nach Meyer im Süden Haitis zur Verfügung steht.

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