Samstag, 6. November 2010

06.11. / 8.30 h

"Die Stadt Gonaives beginnt, überschwemmt zu werden, und die ersten Personen haben uns schon um Obdach gebeten. Wir haben es einigen Familien ermöglicht, bei uns zu bleiben....."

Dieses email aus dem Kinderdorf erreichte uns am späten Freitag Abend.
Noch hoffen wir, dass es nicht wieder - wie 2004 und 2008 - zu einer großflächigen Überflutung der Stadt kommen wird. Seit zwei Jahren wird allseits darüber geredet, wie man die Stadt sicherer machen kann, umgesetzt wurde bisher noch nichts.

10.00 h: Gemäß dem heutigen OCHA*-Report berichteten in Gonaives stationierte MINUSTAH-Kräfte, dass nach dem Beginn starker Regenfälle gegen 17.30 h am Freitag binnen kürzester Zeit das Wasser in den Stadtvierteln Raboto, K-Soleil, Jubilée und Parc Vincent etwa 30 - 35 cm hoch stand. 246 Kinder aus tief gelegenen Waisenhäusern wurden vorsorglich evakuiert. Der Wasserstand der beiden in Gonaives mündenden Flüsse La Quinte und Ravine wird im Auge behalten.
(*OCHA = United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs) (Foto: Die Rue K-Soleil vor unserem Kinderdorf nach der Überschwemmung von Gonaives durch die Hurrikans "Hanna" und "Ike" im September 2008 - sieht es nun erneut so aus?)

Gonaives ist nicht allein betroffen. Weitere Städte, vor allem im Süden des Landes, sollen nach den heftigen Regenfällen, die die Flüsse über die Ufer treten ließen, unter Wasser stehen. Zahlreiche Behausungen wurden von den Orkanböen abgedeckt, einige Flüchtlings-Camps seien total zerstört.
Alle Schulen, Banken und Botschaften bleiben bis einschließlich Montag geschlossen, auch der Flugverkehr aus der Dominikanischen Republik wurde vorläufig eingestellt.

Erdbeben - Cholera - Überschwemmungen: Haiti scheint in diesem Jahr von nichts verschont zu bleiben. Wir helfen, wo wir können - aber wir sind dabei auf Ihre Hilfe angewiesen. DANKE!
(Spendenkonten siehe rechts)

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