Samstag, 20. November 2010

20.11.2010: Der Kampf gegen die Cholera.....

.... geht weiter. Nach wie vor hört man wenig über Aktivitäten der haitianischen Regierung. Einzig das haitianische Rote Kreuz scheint im Schulterschluss mit den internationalen Kräften und Organisationen gegen die Krankheit zu kämpfen.
Die letzten offiziellen Zahlen vom 16. November: 1.186 Tote, 19.646 an Cholera Erkrankte.

Durch die seit Tagen anhaltenden Unruhen in Cap Haitien kam es im Norden des Landes zu einer Unterbrechung der Verteilprogramme und einem Aussetzen der Schulung von einheimischen Ärzten. Seit einer Woche konnten dort keine Medikamente mehr angeliefert werden.
Währenddessen geht vor allem In Port-au-Prince der Aufbau der Cholera-Behandlungs-Zentren weiter. Das größte Problem liegt dabei darin, ausreichend qualifiziertes Personal zu finden (für ein Zentrum mit 100 Betten braucht es 130 Mitarbeiter). Seit einigen Tagen ziehen Trupps von Haitianern, bekleidet mit gelben Regenjacken und Gummistiefeln, durch die Straßen der Hauptstadt. Sie sind für das Einsammeln der (immer noch ansteckenden) Cholera-Toten zuständig, die meist - wie unmittelbar nach dem Erdbeben im Januar - in Massengräbern außerhalb von Port-au-Prince beerdigt werden müssen.

52 Prozent der Bevölkerung in den erdbebengeschädigten Gebieten gelten als unzreichend ernährt und somit als besonders gefährdet, was Ansteckungen angeht. Allein 65.000 Kinder sind darunter.

Die wegen Hurrikan "Tomas" geschlossenen Schulen hatten am 18.11. erstmals wieder geöffnet. Statt regulärem Unterricht stand Cholera-Schulung auf dem Programm. Bisher wurden 1.010 Schulen durch dieses Programm, bei dem UNICEF und Rotes Kreuz auch Seife und Wasseraufbereitungs-Tabletten verteilen, erreicht, 193 davon im Departement Artibonite. Ziel ist es, 10.000 Schulen zu erreichen, etwas die Hälfte aller Einrichtungen des Landes.

(alle Informationen: OCHA-Bericht, 19.11.2010)

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